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Ziel: Klimaneutral bis 2045

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Von: Monika Schwarz-Cromm

Fabian Wagenbach ist seit Januar als Klimamanager für die Stadt Usingen damit beschäftigt, ein Konzept zum Klimaschutz zu entwickeln.
Fabian Wagenbach ist seit Januar als Klimamanager für die Stadt Usingen damit beschäftigt, ein Konzept zum Klimaschutz zu entwickeln. © msc

Fabian Wagenbach ist der neue Klimamanager im Rathaus

Usingen -Für umweltfreundliche Lösungen gibt es oft entsprechende Fördermittel von Bund und Land. Um also ein Klimaschutzkonzept auf den Weg zu schicken, ist es sehr nützlich, wenn eine Kommune einen Klimamanager in den eigenen Reihen hat, der sich mit der Materie auskennt.

Erfreulich ist es also, dass der Stellenplan der Usinger Stadtverwaltung inzwischen um genau diese Stelle gewachsen ist. Nun kann alles, was mit Umweltverträglichkeit und CO2-Neutralität zu tun hat, in die Hände von Fabian Wagenbach gelegt werden. Denn Klimaschutz und Energieversorgung sind genau die Themen, mit denen sich der neue Klimamanager im Usinger Rathaus beschäftigen muss. Seit Januar dreht sich nun schon das berufliche Engagement von Fabian Wagenbach im Bauamt um die Aufstellung eines städtebaulichen Energiekonzeptes.

Konzept in diesem Monat vorstellen

Konkret macht sich der neue Mitarbeiter viele Gedanken, wie Usingen unter anderem durch den Ausbau von erneuerbaren Energien vorangebracht werden kann.

Für dieses Jahr und einen Teil des kommenden Jahres liegt der Schwerpunkt seines Einsatzes in der Erstellung dieses Klimaschutzprojektes, für dessen Umsetzung natürlich auch die notwendigen Fördermittel akquiriert werden müssen.

Danach geht es an die Projektierung und letztlich an die Umsetzung. „Ich will im April mit der Recherche fertig sein und das Klimaschutzprojekt vorstellen“, beschreibt Wagenbach seine Zielsetzung. Daraufhin können sich die politischen Gremien der Stadt ein Bild zum Thema machen und das Projekt weiter auf den Weg bringen.

„Das Klimaschutzkonzept soll helfen, Usingen bis spätestens 2045 klimaneutral werden zu lassen“, erklärt der Klimamanager. Die Maßnahme hält alle Mittel und Wege fest, die zu diesem Ziel führen. „Natürlich wird die Öffentlichkeit dabei auch beteiligt“, betont Fabian Wagenbach seinen Transparenz-Anspruch.

Auch Bürger erhalten Ratschläge

Wenn er die Treibhausgasbilanz betrachte, gehe es auf keinen Fall so weiter wie bisher, ist er sich sicher. Aktuell beschafft er alle nötigen Daten. „Denn die Kommune ist ja nur zu einem kleinen Teil an der Treibhausgasemission beteiligt.“ Da gebe es das Gasnetz. Der Fahrzeugstand ist aktuell abzuklären. Solcherlei statistische Daten führten schon zu einem genaueren Bild, berichtet Fabian Wagenbach.

Beim Beschreiben seines Jobs bemerkt er, wie breit dieser doch aufgestellt ist. Vor allem der Kontakt zu den Bürgern mache ihm großen Spaß.

Und selbstverständlich gebe er Auskunft, wenn er von Bürgern zu Klimaschutz-Fragen angesprochen werde. Da das aber nicht sein ursprünglicher Aufgabenbereich ist, nennt er gerne Kontaktadressen, bei denen den Bürgern kompetent weitergeholfen wird.

Die Energieberatung Usinger Land sieht der Fachmann gut aufgestellt. Durch die Kooperation mit der Verbraucherzentrale Hessen und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz stehe die Energieberatung auf soliden Füßen.

„Viele Maßnahmen sind nicht von heute auf morgen zu erledigen“, weiß Fabian Wagenbach. Doch das Ziel, 2045 den Maßnahmenkatalog erfolgreich leben zu können, hat er stets vor Augen. „Die Zeit bis dahin ist schnell vorbei“, sagt er.

Durch seinen Einsatz hilft er mit, Usingen und die Region in diesem Bereich zukunftssicher aufzustellen. Dafür sind eine autarke Energieversorgung sowie weitere Versorgungsmöglichkeiten vonnöten.

„Wir betrachten dabei auch die Folgen des Klimawandels“, betont der Klimamanager. Er weiß aber, dass die Kommune lediglich die Möglichkeit wahrnehmen kann, Denkanstöße zu geben.

„Wir können im privaten Bereich keine Vorgaben machen“, gibt auch Bürgermeister Steffen Wernard (CDU) diesbezüglich zu bedenken.

Eine neue Herausforderung

Fabian Wagenbach lebt in der Nähe von Gießen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Der studierte Diplom-Wirtschaftsingenieur arbeitete im Energiemanagement bei einem Energieversorger und sammelte Erfahrungen für seinen jetzigen Job in Maintal und in Stauffenberg. Zwar beinhaltete sein bisheriger Job eher die Ausführung von Maßnahmen zum Schutze des Klimas. Doch die gesamte Konzepterstellung, die vor der Ausführung erfolgt, mit allen Anträgen auf Fördermittel, sieht der 38-Jährige als Herausforderung und Erweiterung seines bisherigen Arbeitsfeldes an, sagt er. Die Stelle im Usinger Rathaus ist zwar zunächst auf zwei Jahre befristet, hat aber durchaus Potenzial zur Erweiterung. VON MONIKA SCHWARZ-CROMM

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