Mysteriöse Dinge am Himmel: Während die Sternschnuppennacht vom 12. auf den 13. August 2015 vorhersehbar gewesen ist, hat der Meteor, der am Dienstag unter anderem auch über das Usinger Land geflogen ist, zunächst für viele Fragezeichen gesorgt. Archivfoto: Einsatzfoto.tv/Eifert
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
USINGEN - Zahlreiche Augenzeugen aus dem Usinger Land berichten davon, dass sie am Dienstagabend gegen 18 Uhr einen großen brennenden Ball am Himmel gesehen und kurze Zeit später einen lauten Knall gehört haben. "Der riesige Feuerball war leuchtend gelb, die Flammenenden grün. Leider zu schnell, um ein Foto zu machen. Er flog ziemlich niedrig, nach etwa zwei Minuten gab es dann einen Knall", beschreibt eine Facebook-Nutzerin auf der Seite des Usinger Anzeigers dieses Phänomen.
Astronomen sind sich schnell einig, es dürfte ein Meteor gewesen sein, der allerdings nicht nur über dem Usinger Land unterwegs war, sondern viele Menschen im Süden Deutschlands zum Staunen gebracht hat.
Oliver Debus von der gleichnamigen Astronomieschule in Bad Homburg ist sich sicher, dass es sich um einen größeren Meteor der Leoniden handeln müsse, da dieser Strom gerade besonders aktiv sei. Wie er weiter erklärt, bildeten die Leoniden einen Meteorstrom, der im November, wenn er an der Erde vorbeikomme, zu beobachten sei. Sein Ursprung sei der Komet Tempel-Tuttle, der auf seiner Umlaufbahn um die Sonne zahllose Bruchstücke verliere.
Debus schätzt, dass dieser Strom seinen Höhepunkt in der Nacht vom 17. auf den 18. November haben wird. "Solche Meteore sind sehr schnell, sie sind mit einer Geschwindigkeit von etwa 70 Kilometer pro Sekunde unterwegs und deshalb nur sehr kurz für uns sichtbar", erklärt Debus. "Der Feuerball, fachsprachlich Bolide, dürfte vollständig verglüht sein", vermutet er.
Tarik Schwenke, Medien-Meteorologe und UA-Wetterexperte, unterstreicht die Vermutungen von Debus, auch er geht von einem Meteor der Leoniden aus. "So ein Phänomen, wie es am Dienstagabend zu beobachten war, wird von den Menschen oft als ungewöhnlich angesehen", erläutert Schwenke. Jedoch seien solche Beobachtungen ganz und gar nicht ungewöhnlich. Rund 91 Prozent solcher Vorfälle können von Experten aufgeklärt und begründet werden. "Laut Statistiken gibt es aber auch neun Prozent solcher Sichtungen, die eben nicht erklärt werden können", so Schwenke.
Bei der Polizei sind nach eigenen Angaben keine Anrufe von besorgten Anwohnern protokolliert worden. Dass der Feuerball am Dienstabend allerdings für sehr viel Aufmerksamkeit bei den Bürgern aus dem Usinger Land sorgte, lässt sich auf der Facebook-Seite des UA beobachten. Hier wurde sich schon nach kurzer Zeit über diesen Vorfall ausgetauscht. "So etwas habe ich vorher noch nie gesehen", schreibt etwa eine weitere Nutzerin über das "wunderschöne Naturschauspiel".