Jugend musiziert: Beeindruckende Leistungen im Pianohaus Wedell

Die einzigen Musiker aus dem Usinger Land - die Wehrheimer Malte Manthey und Eike Röbel (großes Foto) sowie die Violinistin Rebecca Tillmanns (rechts oben) und die beiden Jüngsten, Annika und Julia Kaufmann, die ebenfalls voll überzeugen konnten. Fotos: Wulff
USINGEN - Die beim "Jugend musiziert" Regionalwettbewerb Frankfurt/Hochtaunus/Wetterau ausgezeichneten jungen Musiker wurden alle im 21. Jahrhundert geboren. Die Älteste war Theresa Stemann, Klarinette - Jahrgang 2001 - und die Jüngste Julia Kaufmann, Klavier, Jahrgang 2008. Alle traten in Duos unterschiedlicher Besetzung auf, Klavier mit Streichinstrument oder Klavier mit Blasinstrument und spielten Musik aus sechs Jahrhunderten.
Die Wehrheimer Malte Manthey, Blockflöte, und Eike Rödel, Klavier, hatten sich mit Stücken von Fontana und Telemann für das Barock entschieden, während Theresa Stemann, Klarinette, mit Maria Bertsch am Klavier, zunächst ein Stück des zeitgenössischen Komponisten James Rae spielten. Die Bandbreite war musikalisch größer als leistungsbezogen. Alle jungen Künstler präsentierten ein beachtliches solistisches Können und auch das Zusammenspiel mit ihren jeweiligen Duo-Partnern konnte überzeugen.
Die Höhepunkte des Konzertnachmittags, bei dem leider auch einige reservierte Plätze leer geblieben waren, verteilten sich über die zwei unterhaltsamen Stunden. Schon der Beginn mit den zwei Jüngsten, Julia und Annika Kaufmann, Klavier und Violine, war von einer beeindruckenden Spielfreude und Dynamik geprägt. Die rund 30 Gäste honorierten den gelungenen Auftritt mit kräftigem Beifall und den ersten "Bravo"-Rufen.
Zum zweiten Mal "Bravo" gab es vor der Pause für Rebecca Tillmanns und Clara Goes, ebenfalls Violine und Klavier, die besonders mit ihrem zweiten Stück, Edvard Grieg, Sonate für Violine und Klavier c-Moll op.45, das Publikum begeisterten.
Das letzte Duo, Maria Schubert, Violoncello, und Florian Kleinertz, Klavier, beide 15 Jahre alt, bekam dann den ausgiebigsten Beifall und ein erneutes "Bravo" für seine überzeugenden Interpretationen von Beethovens Variationen über "Bei Männern, welche Liebe fühlen", Robert Schumanns Fantasiestücke op.73,3 und dem Allegro aus Schostakowitschs Sonate für Violoncello und Klavier op.40.
Die 14 Frankfurter Preisträger, die diesen Nachmittag gestalteten, treffen am kommenden Wochenende in Schlitz auf die Gewinner der anderen sechs hessischen Regionen, um die Landessieger "Jugend musiziert" zu ermitteln. Wie es Hausherrin Friederike Richter-Wedell schon in ihrer kurzen Begrüßung gesagt hatte, war es quasi eine Generalprobe für diese nächste Wettbewerbsstufe. Sie freute sich besonders über die kammermusikalische Ausrichtung, die sie selber seit vielen Jahren pflegt, und betonte, dass es schon immer das Ziel ihres Pianohauses war, in Nachwuchsförderung zu investieren.
Sie bedankte sich bei Lars Keitel, dem Leiter des Kreisjugendorchesters, für die programmatische Unterstützung. Leider mussten zwei geplante Auftritte an diesem Nachmittag wegen Krankheit ausfallen, sodass weder Jasper Nolte mit seiner Tuba, noch das einzige Klavierduo - Julia und Janina Kaufmann - zu hören waren.
Der Eintritt war frei, aber es wurde zum Schluss um eine "Hutspende" zugunsten der Künstler gebeten, welche die Gäste gerne wahrnahmen.