Wechsel im Vorstand des Usinger Geschichtsvereins: Andreas Hoffmann kommt für Heribert Daume.
Von Dieter Hammerschmied
Der neue Vorstand des Geschichtsverein Usingen e.V.: Dr. Horst Zimmermann, Uwe Schumacher, Andreas Hoffmann, Peter Taylor und Eckhard Laufer. Foto: Hammerschmied
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USINGEN - Die Amtszeit von Heribert Daume als Vorsitzender des Geschichtsvereins Usingen ist Geschichte. Nach 15-jähriger Tätigkeit an der Spitze des Vereins verzichtete der kurz vor seinem 80. Geburtstag stehende Daume, wie zuvor angekündigt, in der Jahreshauptversammlung aus Altersgründen auf eine Wiederwahl. Eine "Findungskommission" präsentierte Andreas Hoffmann als Nachfolger. Es habe Nerven bei dieser Zangengeburt gekostet, aber man sei sicher, in Hoffmann den richtigen Mann gefunden zu haben, auch wenn er aus Neu-Anspach kommt, sagte 2. Vorsitzender Uwe Schumacher. Hoffmann stellte sich so vor: "56 Jahre alt und was noch schlimmer als Neu-Anspach ist, ich bin Berliner und Preuße". Zehn bis zwölf Jahre habe er im Keller (Archäologisches Museum im Rathauskeller) zugebracht und Eckhard Laufer (Leiter der archäologischen AG) geholfen, den Keller am Laufen zu halten. Er, Hoffmann, sei sich bewusst, in Riesenfußstapfen zu treten, aber wolle die Chance ergreifen, den Geschichtsverein weiter nach vorne zu bringen. Sein erster Vorschlag: Regelmäßige Stammtische einzurichten, in denen sich Mitglieder wie Vorstand einbringen können. Viele Ziele seien gesteckt, doch die werde er zunächst mit seinen Vorstandsmitgliedern erörtern. Ralf Müller gab dem Kandidaten mit auf den Weg, dass "richtig ernsthaft an der Basis gearbeitet werden muss". Und weiter: "Sie haben einen Berg voller Arbeit vor sich". Davor habe er auch Riesenrespekt, antwortete der stattliche Mann. Nicht allein der Vorstand habe Leistungen zu erbringen, auch die Mitglieder, warf Roland Höser ein. Beisitzer Dr. Horst Zimmermann versicherte, in Hoffmann nach intensiven Vorgesprächen den richtigen Mann gefunden zu haben. 30 der 95 Mitglieder waren zur Jahreshauptversammlung gekommen. 24 stimmten für Andreas Hoffmann, keiner dagegen.
Zurück zum Bericht des scheidenden Vorsitzenden. Das Stadtmuseum sei an 29 Tagen geöffnet gewesen, mit einer höheren Besucherzahl gegenüber den Vorjahren von 189. An drei Sommer-Sonntagen habe er, Daume, mit seiner Frau Gudrun die Museumsschätze ohne Besucher gehütet. Beim Ausräumen der im Hugenottenkeller gelagerten Bestände habe seine Frau eine beachtliche Zahl alter Siegel gefunden, zusammengetragen von einem nicht bekannten Usinger. Seit Dezember bis heute werde von den Besuchern das Angebot gerne angenommen, mittels Siegel und Petschaft (Stempel aus hartem Material) ein eigenes Siegel zu fertigen. Daume berichtete von einem Besuch von Andrew Crastins, einem Rechtsanwalt und Violinespieler aus Kalifornien, der das Leben und Wirken von August Wilhelmj im Archiv des Museums erforschte. Der Vorstand des Geschichtsvereins habe sich bemüht, dass dem Gast die Usinger Tage in guter Erinnerung bleiben. Dies sei offensichtlich geglückt, denn inzwischen sei ein Report seiner Eindrücke in Usingen beim Geschichtsverein eingegangen.
Es sei das Schicksal vieler Vereine, dass die Mitgliederzahlen abnehmen, damit wolle er sich aber nicht abfinden, stellte Kassierer Peter Taylor fest. "Wenn die Mitgliederzahl fällt und der Kassenstand steigt, dann stimmt da was nicht". Der Geschichtsverein habe die Mittel, in Aktivitäten zu investieren und werde dies auch tun, "schließlich sind wir keine Bank". Die großartige Arbeit von Heribert "Olli" Daume müsse an dieser Stelle honoriert werden. "Wegen Daume bin ich zum Geschichtsverein gekommen und seit 12 Jahren Kassierer" ließ Taylor wissen. Er sei fest davon überzeugt, dass diese sehr gute Arbeit mit dem neuen Vorstand ihre Fortsetzung finden werde. Mit überwältigender Mehrheit wurden Uwe Schumacher, 2. Vorsitzender, Peter Taylor, Kassierer, Eckhard Laufer und Dr. Horst Zimmermann (1. und 2. Beisitzer) in ihren Ämtern bestätigt.