Windrad-Standorte in Neu-Anspach und auf dem Treisberg gestrichen
Abstand zur Erdbebenstation: Beschlussvorlagen für die Regionalversammlung sehen laut Bürgerinitiativen "Naturpark ohne Windräder" Neu-Anspach und den Treisberg nicht mehr vor
Von fbu
Die Planung des Regionalverbandes, hier mit Anmerkungen der Now versehen, sieht mehrere Standorte nicht mehr vor. Foto: RP/Now
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SCHMITTEN/NEUANSPACH - Die sogenannten "Windkraftstandortgegner" der Bürgerinitiativen "Naturpark ohne Windräder" in Neu-Anspach und Schmitten (Now) sehen sich und ihren erfolgreichen Kampf gegen Windräder bestätigt: Den Beschlussvorlagen für die Regionalversammlung Südhessen für ihre Sitzung Mitte Dezember sei zu entnehmen, dass alle bisher geplanten Windvorranggebiete im Umkreis von zehn Kilometer rund um den Kleinen Feldberg im Taunus nicht genehmigungsfähig sind.
Zur Begründung zitiert die Now: Die Erdbebenmessstation der Goethe Universität Frankfurt am Taunusobservatorium auf dem Kleinen Feldberg bedarf eines solchen Schutzabstandes über mögliche Vibrationen.
Somit entfalle die geplante Vorrangfläche 5401 (Sandplacken/Elisabethenschneise, Gemarkung Bad Homburg). Besonders erfreut zeigt sich darüber Ralph Bibo, Sprecher der Now: "Damit ist bestätigt, dass die Flächen in Neu-Anspach und Schmitten/Treisberg niemals genehmigungsfähig gewesen sind." Für den Treisberg zog sich der Investor zurück, gegen Neu-Anspach gab es einen ablehnenden Bürgerentscheid.
Auch über den geplanten Wegfall der Flächen 5701 (Saalburg/Friedrichsdorf) rund um die keltische Gickelsburg (Kirdorf) die aus Denkmalschutz- und Schutzes der Kulturlandschaft entfallen sollen, freut sich die Now gemeinsam mit ihren Mitstreitern.
"Wenn auch nur ein Teilerfolg, aber dennoch beachtenswert ist die Einschränkung der Fläche 7801 (Winterstein/Kapersburg/Wehrheim)", so Arnt Sandler. "Immerhin ist es dort gelungen, dass in möglichen Verfahren die besonderen Belange des Trinkwasserschutzes und der Flugsicherung jeweils zu bedenken sind und kein Automatismus zur Genehmigung besteht", so Sandler weiter.
Einen solchen Erfolg auch über Neu-Anspach hinaus, auch wenn noch die abschließenden politischen Entscheidungen getroffen werden müssen, hätten die Freunde, Unterstützer und das Team rund um die Now nicht zu hoffen gewagt, als sie sich vor nunmehr fünf Jahren (am 9. Oktober 2013) gründeten.
Auch die dritte Sprecherin, Annett Fomin-Fischer, zeigt sich zufrieden und bedankt sich bei den zahlreichen Unterstützern. Gleichzeitig zeigt sie aber auch auf, dass damit die Akte Windkraft nicht geschlossen wird, sondern dass "wir auch zukünftig die Ausweisung der Vorrangzonen aufmerksam verfolgen, Falschausweisungen aufzeigen und um den Erhalt unserer einzigartigen Landschaft und Natur kämpfen werden."