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Wassernotstand in Schmitten

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Garten wässern oder Pool befüllen verboten - Gemeinde kontrolliert

Schmitten -Schon seit einem Monat steht die Schmittener Wasserampel auf Rot. Das scheint aber nicht alle Bürger zu interessieren. Manche füllen weiterhin gnadenlos ihre Pools und wässern ihre Gärten. Um zu verhindern, dass irgendwann wirklich kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt, ruft Bürgermeisterin Julia Krügers (CDU) ab heute in der Feldberggemeinde den Wassernotstand aus.

"Am Wochenende ist der Wasserbrauch im gesamten Gemeindegebiet enorm gestiegen, in einem Ortsteil sogar um 60 Prozent", teilt die Rathauschefin mit. "Da gerade wieder extreme Hitze herrscht und keiner weiß, wie heiß und trocken die nächsten Monate werden, konnten wir nicht mehr länger warten", sagt Wassermeister Jörg Deusinger. Wie er mitteilt, ist der Wasserverbrauch in der Gemeinde von knapp 1200 Kubikmeter in den vergangenen Tagen auf über 1500 Kubikmeter gestiegen. Die Folge davon ist, dass die Wasserversorgung schnell kritisch wird. Die Quellfassungen, die über Oberflächenwasser gespeist werden sind in ihrer Kapazität schnell zurückgegangen. "Manche bringen inzwischen gar nichts mehr, andere statt sechs bis zehn nur noch einen Kubikmeter pro Stunde", so Deusinger.

Verbrauch ist

stark angestiegen

Wären da nicht die Tiefbrunnen, die inzwischen in der Spitze bis zu 22 Stunden am Tag laufen, ginge schon jetzt nichts mehr. Der Zukauf von Fremdwasser, der in Schmitten bei 30 Prozent liegt, lässt sich aber nicht steigern.

Um Wasser zu sparen, hat der Wassermeister schon Dorfbrunnen, die über Trinkwasser gespeist werden, abgestellt, und wird noch die Trinkwasserstellen auf den Friedhöfen abstellen. Nur dort, wo die Zuführung über einen Überlauf erfolgt, können die Schmittener jetzt noch Wasser zapfen zum Tränken von Tieren oder zum Gießen.

Heute wird der Wassernotstand öffentlich gemacht, außerdem erhalten alle Haushalte ein Schreiben aus dem Rathaus um klar zu machen, wie ernst die Lage ist. Denn trotz erhöhtem Verbrauch muss auf jeden Fall auch die Löschwasserreserve sichergestellt werden, vor allem weil gleichzeitig die Waldbrandgefahr steigt.

Schon 2021 gab es Bußgelder

Die Gefahrenabwehrverordnung der Gemeinde machte es möglich, Wasserverschwender, die sich an die Anordnungen nicht halten, mit einem Bußgeld bis 5000 Euro zu belangen. "Ein Mehrverbrauch von täglich 300 zum Rasensprengen und Wässern von Garten oder für private Pools können wir uns in dieser Situation nicht leisten", so Deusinger. Wie er erläutert, lässt sich erhöhter Verbrauch über Zählerschächte sogar auf einzelne Straßen konkretisieren. In den betroffenen Versorgungsgebieten werden er und sein Mitarbeiter Sebastian Kral wie bereits 2020 auch abends und nachts rundfahren, um die Verursacher ausfindig zu machen. "Wir haben schon vor zwei Jahren Bußgelder verhängt", berichtet er.

Das Schwimmbad wird nach Auskunft der Bürgermeisterin auf jeden Fall offen bleiben. Die Nachfüllmengen seinen in einem überschaubaren Rahmen. Deusinger nennt im Extremfall täglich 15 Kubikmeter für das Bad. "Jeder, der ins Freibad geht, braucht nicht den eigenen Pool oder das eigene Planschbecken im Garten", ist sie überzeugt. Rechtlich geklärt sei das auch schon. evk

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