Klares Votum für Bürgermeister Götz Esser (FWG)

45,96 der Bürger gehen wählen - 17,5 Prozent Nein-Stimmen - Zufrieden mit Wahlbeteiligung
Weilrod -Eigentlich, wenn man es genau nimmt, war es ein Kampf zweier Schwergewichte. Dass Weilrods Bürgermeister Götz Esser (FWG) keine Elfe ist, das weiß er selbst. Doch ihm gegenüber stand an diesem Wochenende der inoffizielle Amtsinhaber der Schwergewichtskämpfe, der regelmäßig bei Wahlen mit nur einem Bewerber in Deutschland antritt - und der hieß Wahlbeteiligung. Und der kennt alle möglichen fiesen Tricks, angefangen bei Nieselregen bis hin zum Sonntagsbrunch bei den Großeltern. Obwohl die Wahlbeteiligung alle anwendete, war der Ausgang des Kampfes um 18.40 Uhr endgültig entschieden: Götz Esser hatte den Kampf vorbildlich gewonnen, und die Wahlparty im Kulturforum Hasselbach konnte steigen.
Hatte er in seinem Wahlkampf eine Wahlbeteiligung von 40 Prozent angepeilt, so zeigte sich gegen 18.40 Uhr, dass er dieses Ergebnis bei Weitem überflügelt hatte und sein Wunsch in Erfüllung gegangen war. Denn in diesem Moment flimmerte über den Bildschirm im Kulturforum Hasselbach das endgültige Ergebnis des Votemanagers der Ekom21, das 45,96 Prozent auswies. Esser hatte also noch einmal eine ganze Schippe draufgelegt und sein Wunschergebnis deutlich getoppt.
„Das ist wirklich ein großartiges Ergebnis“, sagt Frank Groos (parteilos), Bürgermeister von Brechen, mit einem Blick auf die Leinwand. Er selbst habe bei seiner Wahl 40 Prozent Beteiligung nicht erreicht, erklärt er.
„Endlich ist es rum“
Als feststand, dass wirklich nichts mehr ruckelt, erhob sein Kollege, Bürgermeister Gregor Sommer (CDU), der mit seiner Familie als Gast geladen war, die Stimme: „Gratulieren wir Götz Esser zu seinem grandiosen Wahlsieg.“ Er fing an zu applaudieren, zahlreiche Gäste stimmten mit ein.
Das gute Ergebnis lässt sich auch in Zahlen zusammenfassen: Insgesamt haben 2445 von 5320 Wahlberechtigten an diesem Sonntag gewählt. Davon haben 82,50 Prozent (2003 Stimmen) ihr Kreuzchen bei „Ja“ gemacht, 17,5 Prozent bei „Nein“, nur 17 Stimmen (0,70 Prozent) waren ungültig.
Die Freude angesichts dieses guten Ergebnisses stand Esser ins Gesicht geschrieben: „Ich bin sehr überrascht und freue mich sehr über dieses Ergebnis.“ Spätestens jetzt konnte im Kulturforum ordentlich gefeiert werden. Und wie sollte es auch anders sein, beim bekennenden Köln-Fan, mit einem Glas Kölsch und Frikadellenbrötchen, das sein Sohn Jens und seine Freunde reichlich an die zahlreichen Gäste ausschenkte. Denn das Kulturforum Hasselbach war spätestens um 19 Uhr proppenvoll.
Zahlreiche Gäste gaben sich die Ehre, angefangen bei Landrat Ulrich Krebs (CDU) und Kreistagsvorsitzender Renzo Sechi (FWG) bis hin zu den Bürgermeistern der Kommunen des Goldenen Grunds, mit denen Weilrod im Bereich der Feuerwehren eine interkommunale Zusammenarbeit in die Wege geleitet hat. Doch auch viel Weggefährten und Freunde waren gekommen.
Freude machte sich vor allem bei den politischen Mitstreitern der FWG breit. „Endlich ist es rum“, witzelte der Vorsitzende der FWG Weilrod, Dr. Markus Hammer, und überreichte dem neugewählten Rathauschef zu den Worten passend eine Flasche guten Rums. „Das ist eine Anerkennung der Arbeit von Götz in den vergangenen sechs Jahren, und wir als FWG freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit.“
Auch Elke Dielmann-Bargon (CDU) zeigte sich über die Wiederwahl von Esser sehr erfreut. „Mir war klar, dass er das Ding schon schaukelt, allerdings nicht, dass er das mit so einem guten Ergebnis tun würde. Ich hatte eher mit 60 bis 70 Prozent gerechnet.“
Auch die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Nicole Engelmann-Erwe, gratulierte Esser. „Ich hätte auf keinen Fall mit einer so hohen Wahlbeteiligung gerechnet. Und auch wenn es natürlich parteibedingt in einigen Dingen unterschiedliche Auffassungen geben mag, so freue ich mich doch, dass er die Wahl so gut gewonnen hat.“ Die SPD hatte den Wahlkampf von Esser unterstützt.
Selbst Ex-Parlamentarier Yannik Dreyer (CDU) war aus dem fernen Berlin angereist, um zu gratulieren. „Das ist ein eindeutiges Votum von Weilrod für seinen Bürgermeister“, sagte Dreyer. Im Vorfeld hatte sich der CDU-Politiker für die Unterstützung Essers ausgesprochen, was im Weilroder Ortsverein ein wenig für Unmut gesorgt hatte. VON INKA FRIEDRICH
