Ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Gemeinde punktet bei Neubürgern mit Kombination aus Prospekt und Internet
Weilrod -In unserer neuen Reihe nehmen wir heute unter die Lupe, wie die Gemeinde Weilrod ihre Neubürger begrüßt. Und ob diese auch alle für sie notwendigen Informationen erhalten.
Eine Bürgerbroschüre hat in Weilrod schon lange Tradition. Diese wendet sich aber nicht speziell an Neubürger, sondern an alle Mitbürger und auch Gäste. Unter Bürgermeister Hartmut Haibach (FWG) hieß es noch:„Zuhause sein, wo andere Urlaub machen!“. Damals enthielt diese Broschüre neben Hinweisen auf Gewerbetreibende und Einrichtungen in Weilrod, Geschichte sowie Notruftafel sogar noch Termine und Ansprechpartner in Rathaus und Politik, was damals noch sinnvoll war.
2012 unter Bürgermeister Axel Bangert (SPD) waren neben den klassischen Anzeigen von Gewerbetreibenden Informationen zur Gemeindeverwaltung, den Ortsteilen, Vereinen und vielem mehr in der Broschüre zu finden. Heute - in Zeiten des Internets - sind Informationen, die kurzlebig sind, wie Termine oder auch politische Vertreter über die Homepage, der Gemeinde zu finden.
Die aktuelle Broschüre „Mein Weilrod“, die 2020 erschienen ist, ist zurzeit jedoch vergriffen, eine neue ist in Arbeit. Bürgermeister Götz Esser (FWG) sagte dazu, dass es eine überarbeitete Version der letzten Auflage werden soll, in der alle Änderungen und neuen Gegebenheiten, die seitdem entstanden sind, Berücksichtigung finden sollen.
Schöne Drohnenfotos
Mit dem Untertitel „Erlesenes aus Weilrod“ sind die beiden Autorinnen Sarah Morgan und Eva Kinkel-Williams neue Wege gegangen. Neben wenigen klassischen Anzeigen stellen sie Betriebe und Geschäfte mit aussagekräftigen, stimmungsvollen Fotos und Kurztexten vor. Im gleichen Stil werden auch einige ausgewählte Höhepunkte zu Touristik und Freizeit in Weilrod beschrieben.
Die Broschüre punktet mit Drohnenfotos der Sehenswürdigkeiten. Aber sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dies kann ein Heft mit diesem Konzept und diesem Umfang in einer Größe, die locker in die Handtasche passt, auch gar nicht leisten. Wer mehr über Weilrod wissen will, kann die gewünschten Informationen auf der Homepage www.weilrod.de finden.
Dies nutzte beispielsweise die Neubürgerin Christina Clevers, die seit November 2021 in Riedelbach wohnt. „Das ist eine sehr übersichtliche Homepage“, findet sie. Sie sei positiv überrascht davon gewesen. So habe sie rund 80 Prozent ihrer Informationen über Weilrod aus dem Internet, so zum Beispiel die Kindergartensatzung.
Manches habe sie auch direkt im Rathaus erfragt oder dort ausliegende Broschüren auch über den Hochtaunuskreis mitgenommen. Darin habe sie Ideen zu Ausflügen mit Kindern gefunden.
Auch den Müllkalender zum an die Wand pinnen findet sie praktisch, allerdings vermisst sie eine App, die mit dem Kalender verbunden ist und die Mülltermine gleich aufs Mobiltelefon liefert. „Das wäre das I-Tüpfelchen“, so Clevers.
Eine ganze Tragetasche an Infos
Seit zwei Jahren wohnt Frank Robert in Rod an der Weil. Als er sich bei der Gemeinde anmeldete, habe er eine ganze Tragetasche voll mit Infos bekommen, staunt er noch heute. Er sei schon oft umgezogen, aber das habe er noch nicht erlebt. Bevor er hierhergezogen sei, habe er natürlich auch im Internet Informationen über Rod an der Weil als Entscheidungshilfe eingeholt.
Und da habe der 800-Einwohner-Ort mit einer guten Infrastruktur gepunktet. Heiko Keutzer vom Bürgerbüro bestätigt, dass es früher für die Neubürger solche Informationen gab: „Es gab Weilrod-Taschen mit Prospekten über Weilrod. Wie und ob es so etwas wieder geben wird, steht noch nicht fest.“VON SABINE NEUGEBAUER