Philipp Eßer (links) und Christopher Krüger (r.) setzen Götz Essers Idee (Mitte) einer FWG-Jugendorganisation in die Tat um. Foto: Fries
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GEMÜNDEN - (df). Zwei Jahre habe man nun darüber diskutiert, erklärte Dr. Markus Hammer, Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Weilrod, den Anwesenden während der ordentlichen Mitgliederversammlung am vergangenen Freitagabend in der „Linde“ in Gemünden. Nun sei es an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen: Die FWG will eine eigene Jugendorganisation auf den Weg bringen. Warum eigentlich nicht? Mit rund 46 Jahren sei der Altersdurchschnitt der politischen Gruppierung in der Gemeindevertretung zwar relativ niedrig, doch immer noch weit von der Jugend entfernt.
Die anderen etablierten Parteien machten es bereits seit Langem vor. Bei CDU, SPD, Grünen und Liberalen dürfe das Jungvolk schon lange mitreden, da sei es nur folgerichtig, auch der Weilroder Jugend eine Stimme zu geben und ihr die Möglichkeit zu bieten, die Geschicke der Gemeinde selbst aktiv mitzugestalten. „Wir wollen das kommunalpolitische Interesse bei den Jungen fördern“, fuhr er fort – und dabei auch den eigenen Nachwuchs sicherstellen. Sechs Mitglieder unter 30 Jahre habe man in den eigenen Reihen bereits zu verzeichnen, was durchaus ausbaufähig sei.
Das bestätigte an diesem Abend auch der 18-jährige Philipp Eßer, einer der Freien Wähler, der in dieser Hinsicht gemeinsam mit Christopher Krüger, ebenfalls 18 Jahre alt, die Strippen ziehen wird. Man habe schon viele Gespräche geführt, erklärte er vor der Versammlung. Er sei zuversichtlich, viele seiner Altersgenossen mobilisieren zu können.
Wenn es gut laufe, meinte der frischgebackene FWG-Bürgermeister Götz Esser anschließend, könnte die Gruppierung auf gute 15 Mitglieder anwachsen. Die organisiere sich selbst und bekäme dann sogar eine eigene Satzung. Nur nach einem Namen werde noch gesucht.
Angesichts des großen Zuspruchs, den die Freien Wähler in der jüngsten Kommunalwahl – und deren Kandidat in der Bürgermeisterwahl im vergangenen März – erhalten hat, ist das allerdings die logische Konsequenz einer konstanten Aufwärtsentwicklung, die sich in den letzten Jahren gezeigt hat. So sei die bisher geleistete Arbeit der FWG im Sinne Weilrods und der Bürger gewesen. Die guten Wahlergebnisse zeigten, „dass wir alles richtig gemacht haben“, meinte Götz Esser. „Der Einsatz hat sich gelohnt“. Und die Ausbeute kann sich sehen lassen. Von 117 Mitgliedern sitzen ganze 37 in den Ortsbeiräten, neun davon als Ortsvorsteher, 15 in der Gemeindevertretung und fünf im Gemeindevorstand. Einer von ihnen ist erster Beigeordneter, ein anderer wird am 1. Juli den Chefsessel im Rathaus übernehmen.
Derweil läuft das politische Tagesgeschäft auf Hochtouren, wie die Berichte des Fraktionsvorsitzenden Bernd Müller und der anwesenden Ortsbeiräte zeigten. Auch auf Kreisebene. Denn, so erklärte Hartmut Haibach, der für die FWG im Kreistag sitzt, dort würden die ganz großen Räder gedreht, die sich auf die Kommunen auswirkten. Die Wahl von Götz Esser zum Bürgermeister „hat uns gutgetan“, fuhr er fort, denn nun werde die FWG im Kreis auch ernster genommen. Eines jedoch sei grundlegend: „Die Bevölkerung muss das Gefühl haben, sie ist bei uns gut aufgehoben.“
Insofern heiße es nun, die Versprechungen des Wahlkampfes auch einzulösen, mahnte Hammer in seinem Jahresbericht. Im kommenden Jahr gelte es, die eigene politische Agenda abzuarbeiten. Das heiße zuerst, für ein solides Finanzmanagement der Gemeinde zu sorgen. Ziel sei es bis 2020 den Haushalt ohne Nettoneuverschuldung zu planen. Ein weiterer Punkt sei der Ausbau der Infrastruktur, hier besonders die der Kommunikation. Als dritten Punkt nannte er „Soziales“. „Wir stehen im Wort, etwas für die Senioren zu tun“, unterstrich er. Aber nicht nur für die. Auch für die Jugend und die Allerkleinsten. Denn für die Zukunft werde eine kostenfreie Grundversorgung in den Kindergärten angestrebt.