Kommen zu den Windrädern am Kuhbett (hier im Bild) und bei Riedelbach noch weitere nördlich von Hasselbach hinzu? Foto: Sabine Neugebauer
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HASSELBACH - HASSELBACH. (sn). "Wir stehen völlig am Anfang der Dinge", sagte Bürgermeister Götz Esser (FWG). Damit bezog er sich auf die Planungen für weitere Windräder auf der Weilroder Gemarkung. Bei der Sitzung des Ortsbeirates Hasselbach am Donnerstagabend in der Alten Schule wollte nämlich Jörg Erwe (SPD) Näheres zu den Planungen wissen.
Am 18. Juni erst hatte die Gemeindevertretung dem Gemeindevorstand den Auftrag erteilt, sich mit den Möglichkeiten für weitere Windkraftanlagen zu beschäftigen. Erwe betonte, ihm gehe es darum, Transparenz für den Bürger herzustellen. Darum hatte er auch Ortsvorsteher Heiko Zander (FWG) gefragt, ob er in den Antrag der drei Fraktionen FWG, CDU und Grüne eingebunden gewesen sei, was Zander verneinte. Auch nach einem Termin für eine Bürgerbeteiligung fragte der SPD-Mann. Aber auch dies konnte Zander nicht beantworten. "Der Bürger weiß wirklich nicht, was auf ihn zukommt", monierte Erwe.
"Sie müssten als Mitglied der Gemeindevertretung früher Bescheid gewusst haben", erwiderte Esser. Das Gemeindeparlament habe zwar vor Jahren beschlossen, keine weiteren Windräder auf Weilroder Gebiet zu errichten, aber das war, bevor der Teilplan erneuerbare Energien des Regionalverbands Frankfurt Rhein-Main vorgelegen habe. Nun habe die Gemeinde Weilmünster beschlossen, auf ihren an Weilroder Gebiet angrenzenden Flächen Windkraftanlagen zu errichten. "Wir sehen die Windräder auf alle Fälle", betonte der Bürgermeister. "Wir wollen das Beste für alle in Weilrod auch in Bezug auf Naturschutz und Abstandsflächen", ergänzte er. Und er sagte zu, bei weiteren Beratungen in den Ausschüssen die Mitglieder des Hasselbacher Ortsbeirates explizit dazu einzuladen. Als die Diskussion drohte zu emotional zu werden, zog der Ortsvorsteher einen Schlussstrich. Denn die Mitglieder der unterschiedlichen Parteien warfen sich auch schon den aufkommenden Wahlkampf für ihre Äußerungen vor.
Fast ebenso emotional drohte das Thema Wasserentnahmen aus den Dorfbrunnen zu werden. Wie Esser betonte, habe er den Wassernotstand zum Schutz vor Verschwendung ausgerufen. Hier in Weilrod habe man das Glück, noch in fast allen Ortsteilen Dorfbrunnen zu haben. Es sei kein Hasselbacher Phänomen, dass Auswärtige diese Laufbrunnen für Wasserentnahmen nutzten. Dies komme auch in Winden und Mauloff vor. Für Altweilnau und Cratzenbach werde jetzt geprüft, ob es dort möglich sei, solche Brunnen einzurichten. Da alle Appelle an die Solidargemeinschaft nichts nutzten, sehe er sich gezwungen, im kommenden Jahr an den Brunnen Schilder mit einer "Brunnenordnung" aufzustellen, die Regelungen zu Entnahmemengen und -zeiten enthielten. Anlass für diese Diskussion war der Hasselbacher Dorfbrunnen, bei dem mit Hilfe von Holzstopfen wiederholt Manipulationen vorgenommen wurden, sodass im Brunnen auf dem Brunnenplatz zeitweise kein Wasser laufen konnte.
Diskussion um Brunnen
Denn dieser erhält sein Wasser von dem oberhalb gelegenen Laufbrunnen in der Limburger Straße. Und während der Brunnen auf dem Friedhof, der an die Trinkwasserleitung angeschlossen ist, abgestellt war, habe Zander dauernd Anrufe erhalten, wann die Zapfstelle wieder angestellt werde.
"Das kann ich nicht nachvollziehen", ärgerte sich der Ortsvorsteher. Im Gegensatz dazu habe der Riedelbacher Friedhof eine eigene Schürfung, erläuterte Esser, sodass hier das Wasser nicht abgestellt wurde. Künftig seien weitere Ringschlüsse zwischen den verschiedenen Ortsteilen und Wasserverbänden geplant, damit Überkapazitäten bei Bedarf verschoben werden könnten.