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Hauskauf lohnt sich lauf Studie jetzt ausgerechnet in diesen NRW-Städten

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Von: Peter Sieben

Neubaugebiet in Duisburg
Neubaugebiet „Dellgrün“ in Duisburg: Wer Immobilien kaufen will, sollte das im Ruhrgebiet machen, sagt eine Studie. (Archiv) © imago

Immobilien verlieren aktuell an Wert. Doch in einer Region kann sich ein Hauskauf besonders lohnen: Das Institut der deutschen Wirtschaft sieht Riesenpotenzial im Ruhrgebiet.

Köln – Es sind nicht die allerbesten Zeiten für Immobilienbesitzer. Die Lage am Markt ist angespannt, die Immobilienpreise stürzen nach Einschätzung von Experten schon bald in den Keller. Hauptgrund sind stark gestiegene Kreditzinsen, vor allem Wohngebäude verlieren an Wert. Dabei kommt es allerdings stark auf die jeweilige Region an. So sanken die Wohnimmobilienpreise zuletzt zum Beispiel besonders stark in Frankfurt, wie aus dem Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) hervorgeht. In anderen Regionen sieht das ganz anders aus: Wer jetzt eine Immobilie kaufen möchte, sollte das in NRW tun, genauer: im Ruhrgebiet. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.

Haus oder Wohnung kaufen: „Überdurchschnittlich hohe Zukunftsrendite“ im Ruhrgebiet

„Wer in der Metropole Ruhr in eine Immobilie investiert, bekommt mehr Wohnfläche für sein Geld als in anderen Ballungsräumen und hat die Chance auf eine überdurchschnittlich hohe Zukunftsrendite“, sagte IW-Direktor Michael Hüther. Laut der Studie im Auftrag des Regionalverbands Ruhr (RVR) mit dem Titel „Zukunftsrendite Metropole Ruhr“ sind die Immobilienpreise im Ruhrgebiet im Verhältnis zu strukturell vergleichbaren Regionen relativ niedrig. Aber: Die Region habe das Potenzial, sich den Immobilienpreisen anderer Metropolregionen anzunähern. Sprich: Es ist mit steigenden Preisen zu rechnen. Bis zu 70 Prozent Rendite sind demnach im Vergleich zu anderen Ballungsräumen drin, heißt es in der Studie, in der drei wahrscheinliche Szenarien der Marktentwicklung skizziert werden.

Metropole Ruhr

► Die Metropole Ruhr umfasst das Gebiet des Regionalverbands Ruhr, einem Zusammenschluss der elf kreisfreien Städte und vier Kreise im Ruhrgebiet

► Dazu gehören die Städte Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Mülheim an der Ruhr, Dortmund, Oberhausen, Bottrop, Hagen, Hamm, Herne  

► In der Region leben rund 5,1 Millionen Menschen

„Voraussetzung für das Eintreten dieser Szenarien ist, dass es im Ruhrgebiet in den nächsten Jahren zu einem positiven Strukturbruch kommt, der zu einem Zuwachs an Arbeitsplätzen und Produktivität führt“, sagte Studienautor Hanno Kempermann. Die Chancen dafür stünden gut, dank einer dichten und gut vernetzten Hochschullandschaft, Fortschritten bei der Transformation zu einer grünen Industrie sowie einer neuen Ausrichtung auf Zukunftsthemen.

Städte im Ruhrgebiet: Allmählich gelingt der Strukturwandel

Stichwort Strukturwandel: Das Ruhrgebiet hat seit dem Niedergang von Kohle und Stahl Entwicklungsprobleme. Manche Viertel etwa in Duisburg sind bundesweit bekannt als Brennpunkte. Viele Städte sind verschuldet. Aber: Allmählich scheinen Versuche, die Städte zu stärken, durchzuschlagen. Duisburg etwa macht sich daran, zum bundesweiten Hotspot für Wasserstofftechnologie zu werden: An der Uni Duisburg hat sich das Zentrum für Brennstoffzellen-Technik etabliert, Thyssenkrupp stellt auf grüne Stahlerzeugung um und der Hafen will zum Drehkreuz für die Wasserstoffproduktion werden. Und: Der Duisburger Stadtteil Ruhrort soll das erste unweltneutrale Quartier der Welt werden. Anderes Beispiel Bochum: Rund um die Uni gibt es zahlreiche Tech-Startups, die Stadt gilt längst als Zentrum für Cybersicherheit.

Haus kaufen im Ruhrgebiet laut Studie „gerade für junge Fachkräfte“ attraktiv

„Die Studie zeigt: Unsere Region hat viel wirtschaftliches Potenzial, das sich in Zukunft auch auf den Immobilienmarkt auswirken kann“, so RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel. Wer sich jetzt eine Wohnung oder ein Haus kaufen wolle, könne sich im Ruhrgebiet einfach mehr Wohnfläche leisten als in anderen Metropolregionen. „Das ist gerade für junge Fachkräfte, die sich hier niederlassen wollen, ein schlagkräftiges Argument.“  

Allerdings betont Studienautor Hanno Kempermann, dass die Entwicklung des Immobilienmarktes angesichts diverser Unwägbarkeiten wie Folgen des Ukraine-Kriegs oder der Inflation schwer sicher einzuschätzen sei. Die Tendenz sei aber: „Egal, wie sich die Immobilienpreise absolut entwickeln: In der Metropole Ruhr können sie aufgrund des existierenden Aufholpotenzials bei richtiger Weichenstellung überdurchschnittlich steigen.“ (pen)

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