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Nicht nur Cola fehlt im Regal - Kaufland und Co. im Preiskampf mit Herstellern

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Von: Dominik Jahn

In den vergangenen Tagen leeren sich in vielen Supermärkten und Discountern die Regale. Dahinter steckt ein Machtkampf zwischen Händler und Hersteller. Kaufland, Rewe, Aldi und Co. wollen die steigenden Kosten nicht weiter mitgehen.

Der Lebensmittelhandel hat derzeit einige Probleme zu bewältigen. Die Diskussion um kürzere Öffnungszeiten hat nicht nur Kaufland und Lidl eine klare Positionierung abverlangt, wie echo24.de berichtet hat. Und jetzt fegt der anhaltende Preiskampf zwischen Händlern und Herstellern die Regale in den Supermärkten und Discountern leer.

Für Kunden ist es derzeit ein echter Schock. In fast allen großen Supermärkten und Discountern fehlen in den Regalen die Markenprodukte. Schon im Mai dieses Jahres hatte sich die Auseinandersetzung angedeutet. Damals zeigte sich am Beispiel der Lebensmittel-Giganten Unilever, wie erbittert um jeden Cent gefeilscht wird. Kaufland schob die Schuld für steigende Preise zu den Herstellern.

Preiskampf zwischen Hersteller und Händler – leere Regale bei Kaufland, Rewe und Co.

Hersteller wie Unilever argumentieren bei steigenden Preisen immer mit „einem starken Anstieg der Kosten für Rohwaren“. Schon im Mai 2022 erklärte dazu das Handelsblatt, dass die Verantwortlichen „von deutlich höheren Kosten in der zweiten Jahreshälfte“ ausgehen. Und genau das tritt nun ein: Die Preise sollen weiter steigen.

UnternehmenKaufland
Gründung\t1984 in Neckarsulm
Umsatz\t21 Milliarden Euro (2019)

Die Folgen sind aktuell bei Kaufland, Rewe und Aldi für die Kunden in den Regalen zu sehen. Weil die Lebensmittelhersteller immer höhere Preise von den Supermärkten verlangen, diese aber nicht weiter an der Kostenschraube drehen wollen, lassen sie die Regale leer.

Steigende Preisforderungen an Kaufland und Co.: Unilever zeigt sich schonungslos

Gegenüber dem Handelsblatt hat sich Christoph Minhoff vom Bundesverband der Ernährungswirtschaft zu den derzeitigen Preiskämpfen geäußert: „Die Lage der Branche ist kritisch bis katastrophal.“ Weiter heißt es dazu, dass Händler wie Edeka von „Wucher“ und „Preistreiberei“ sprechen. Demnach würden die Industriekonzerne ihre Marktmacht ausspielen.

Gegenüber echo24.de zeigte sich Unilever schon bei einer früheren Anfrage schonungslos und erklärte zu weiteren Preissteigerungen, dass man den Schwerpunkt darauf lege, „sicherzustellen, dass trotz der vielen Einschränkungen die benötigten Rohstoffe zu den Werken gelangen“. Der Umgang mit dem Thema fällt sehr offensiv aus: „Pläne, wie wir diese gestiegenen Kosten weitergeben können, sind daher unabdingbar.“

Leere Regale bei Aldi, Kaufland und den anderen Märkten: Diese Produkte fehlen

Vom Handelsblatt gibt es derweil eine Liste der Produkte, die Kunden momentan in vielen Filialen vergebens in den Regalen ihrer Supermärkte und Discounter suchen.

Weitere heiße Themen im Lebensmittelhandel neben den Preisen

Neben dem Preiskampf mit den Herstellern wird derzeit auch immer wieder über schärfere Regelungen für einen Mund-Nasen-Schutz diskutiert. Kaufland und Lidl haben für eine Maskenpflicht beim Einkaufen klare Vorgaben. Und auch beim Handelsverband Baden-Württemberg hat man sich inzwischen zu diesem Thema geäußert. Die Folgen wären dem zufolge fatal für den Handel.

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