Papierbranche warnt: Kaufland erklärt den möglichen Klopapier-Engpass
Die Energiekrise sorgt auch im Lebensmittelhandel immer wieder für Probleme. Zuletzt warnten Hersteller vor einem Mangel an Hygienepapier. Kaufland hat sich jetzt zu einem möglichen Klopapier-Engpass geäußert.
Die Lebensmittelbranche hat derzeit viel zu diskutieren. Beim Thema Maskenpflicht beim Einkaufen gab es von Kaufland und Lidl eine klare Vorgabe auf echo24.de-Nachfrage. Und auch in den Preiskampf mit namhaften Herstellern sind viele Supermärkte und Discounter involviert. Nicht nur Cola fehlt derzeit in vielen Regalen. Und jetzt könnte auch Klopapier wieder knapp werden.
Von einigen Lebensmittelverbänden wurde bereits die Aufforderung ausgesprochen, beim Einkauf entsprechend Vernunft walten zu lassen und keine Hamsterkäufe zu tätigen. Bereits im Mai hatte der Fachverband Papierrecycling von einer angespannten Lage gesprochen. Doch trifft auch einen Lebensmittel-Riesen wie Kaufland ein möglicher Klopapier-Engpass?
Hersteller warnen: Geht Lebensmittelhändlern wie Kaufland bald das Klopapier aus?
Mitte des Jahres sprach der Vizepräsident des Verbandes Die Paperindustrie und Ceo des Hygienepapierherstellers WEPA, Martin Krengel gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) von dramatischen Engpässen, die drohen könnten: „Im Hygienepapier-Produktionsprozess sind wir besonders auf Gas angewiesen. Bei einem Wegfall können wir die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleisten.“
Unternehmen: | Kaufland |
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Sitz: | Neckarsulm |
Gründung: | 1984 in Neckarsulm |
Dachorganisationen: | Schwarz-Gruppe, Dieter-Schwarz-Stiftung |
Zu Hygienpapieren zählen laut Definition unter anderem Toilettenpapier, Papierhandtücher, Taschentücher, Kosmetiktücher, Servietten, Küchentücher, Putztücher und Abdecktücher.
Kaufland äußert sich zu möglichen Klopapier-Engpässen
Bei Kaufland hat man auf Nachfrage von echo24.de reagiert und versucht, für die Kunden die Lage in den Filialen des Unternehmens klarzustellen. In der Antwort heißt es zu einem möglichen Klopapier-Engpass: „Aufgrund unseres großen Sortiments ist die Warenversorgung für unsere Kunden grundsätzlich sichergestellt.“ Eine Einschränkung müssen die Verantwortlichen aber hier machen.
Denn: Kaufland weist darauf hin, dass es bei einzelnen Produkten zu Lieferverzögerungen kommen kann. Allerdings werden die Filialen „täglich beliefert“. Auch sollen die Logistikzentren über „ausreichend Lagerbestände“ verfügen. Und, Kaufland setzt auf intensive Kommunikation: „Mit unseren Lieferanten und Logistik Dienstleistern stehen wir in enger Abstimmung, um die Warenverfügbarkeit auch weiterhin sicherzustellen.“ Hamsterkäufe von Hygienepapier ist demnach weiter unnötig.
Gute Nachrichten für Kaufland und Co. durch Gaskommission der Regierung
Passend dazu kam Ende Oktober der Abschlussbericht der Gaskommission. Die Beschlüsse sichern auch den Händlern wie Kaufland, Lidl, Aldi und Co. weiter die Lieferungen von Hygienepapier. Winfried Schaur, Präsident von Die Paperindustrie hat sich dazu gegenüber der dpa sehr positiv geäußert: „Die Gaspreisbremse verschafft gerade energieintensiven Unternehmen in Deutschland wieder eine Perspektive.“
Doch Schaur macht der Politik auch durchaus Druck: „Die Kopplung der Hilfen an Standort- und Transformationsvereinbarungen ist aus Sicht der Papierindustrie eine Selbstverständlichkeit. Gerade in der Papierindustrie sind viele Unternehmen schon seit Generationen fest am Standort verankert. Wir wollen unsere Produktion und unsere Arbeitsplätze in Deutschland erhalten. Die jetzt geplanten Hilfen sind dafür ein wichtiger Faktor. Daher ist die Politik gut beraten, den Bericht der Kommission auch genauso umzusetzen.“