Update vom 10. Oktober, 8.45 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam es nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP zu zwei weiteren schweren Explosionen. Bürgermeister Witali Klitschko rief die Bevölkerung dazu auf, angesichts des russischen Raketenbeschusses Schutz zu suchen. Die dramatische Aufnahme einer jungen Frau aus Kiew zeigt, wie eine Rakete unmittelbar in ihrer Nähe einschlägt, während sie eine Videobotschaft filmt.
Indes meldete das ukrainische Präsidialamt, es gebe Angriffe auf „viele“ ukrainische Städte. Ukrainische Quellen melden übereinstimmend ebenfalls Angriffe auf die Stadt Lwiw/Lemberg im Westen des Landes.
Via Telegram schrieb Klitschko: „Die Hauptstadt wird von russischen Terroristen angegriffen! Die Raketen trafen Objekte im Stadtzentrum (im Bezirk Schewtschenkiw) und im Bezirk Solomjan. Der Luftalarm und damit die Bedrohung gehen weiter.“
Klitschko appellierte an die Bewohner Kiews in ihren Notunterkünften zu bleiben und nicht in die Innenstadt zu gehen - auch die Bewohner der Vororte warnte er. „Die zentralen Straßen von Kiew wurden von Ordnungskräften blockiert, Rettungsdienste arbeiten“, heißt es am Ende der Mitteilung.
Update vom 10. Oktober, 8.10 Uhr: Nach mehreren schweren Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es offenbar Tote und Verletzte. Dies teilte die Sprecherin des Staatlichen Notfalldienstes der Ukraine, Svetlana Wodolaga, gegenüber dem ukrainischen Internetsender „Hromadske“ mit. Durch den Beschuss beschädigte Autos würden auf den Straßen brennen, hieß es zudem, wobei Aufnahmen aus der Stadt die Information bestätigen.
Wie es aussieht, beschränkt sich der Beschuss nicht nur auf die Hauptstadt. Auch in weiteren Städten wie Dnipro berichten ukrainische Quellen von Explosionen durch den Einschlag von russischen Raketen.
Update vom 10. Oktober, 7.30 Uhr: Schwere Explosionen erschüttern aktuell die ukrainische Hauptstadt Kiew. In der Stadt kam es zu mindestens drei Explosionen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Bürgermeister Witali Klitschko sprach im Kurznachrichtendienst Telegram von „mehreren Explosionen im Bezirk Shevchenkiv im Zentrum der Hauptstadt“. Auf Videos in sozialen Medien waren aufsteigende Rauchwolken zu sehen.
Update vom 9. Oktober, 19.51 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. „Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war“, sagte Putin am Sonntagabend.
Update vom 9. Oktober, 18.54 Uhr: Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB der Ukraine mehr als 100 Angriffe auf russisches Staatsgebiet vorgeworfen - alleine seit Anfang Oktober. Insgesamt seien in den vergangenen Tagen 32 Ortschaften in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Brjansk, Kursk und Belgorod beschossen worden, teilte der FSB am Sonntag mit. Damit habe die Zahl der Angriffe zuletzt deutlich zugenommen. Unabhängig überprüft werden konnte das nicht. Bei den Angriffen seien ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, hieß es aus Moskau weiter.
Update vom 9. Oktober, 15.25 Uhr: Der Bundeswehr-General Carsten Breuer forderte die Bürger Deutschlands auf, ihr Verhalten zu ändern. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe gezeigt, dass Krieg in Europa wieder möglich sei, sagte er gegenüber der Bild am Sonntag. Darauf müsse sich jeder mental einstellen. Auch riet er zur Anpassung der Vorratshaltung im Haushalt und zur Anschaffung einer Taschenlampe und genügend Batterien.
Im Ernstfall könne sich Deutschland aber verteidigen, sagte Breuer weiter. „Militärisch haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Den Einflussnahmen, denen wir derzeit ausgesetzt sind, können wir jedenfalls sehr viel entgegensetzen.“ Zugleich warnte er davor, die nuklearen Drohungen aus Russland zu unterschätzen. „Unsere Lebensweise, unsere Werte, unsere gesamte Gesellschaft“ seien bedroht.
Erstmeldung vom 9. Oktober: München — Im Ukraine-Krieg hat Russlands Machthaber Wladimir Putin vier ukrainische Regionen im Osten des Landes annektiert. Neben Donezk und Luhansk sowie Cherson gehört auch Saporischschja zu diesen Regionen. Geht es nach Moskau, so ist auch die Stadt Saporischschja nun Teil der Russischer Föderation. So verstärken russische Truppen ihre Angriffe auf das Gebiet, um vorzustoßen. Bei einem erneuten Angriff wurden zum wiederholten Male zivile Wohngebiete ins Visier genommen.
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind durch Raketen-Beschuss zwölf Menschen ums Leben gekommen. 49 Zivilisten seien zudem verletzt worden, teilte Selenskyj im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Der staatliche ukrainische Notdienst sprach auf Telegram sogar von 17 Toten. Laut Selenskyj befinden sich auch sechs Kinder unter den Verletzten.
„Erneut Saporischschja. Erneut erbarmungslose Angriffe auf Zivilisten“, betonte der Staatschef in seiner Botschaft und fügte hinzu: „Absolutes Böse, Unmenschen und Terroristen.“ Zudem versicherte er, die Ukraine werde vom Befehlsgeber bis zum Täter jeden mit Beteiligung am Angriff zur Rechenschaft ziehen. Moskau hat zwar die Annexion des gesamten Oblast Saporischschja verkündet, allerdings befindet sich die gleichnamige Hauptstadt anders als ein Teil der Region weiterhin unter der Kontrolle des ukrainischen Militärs. Russische Truppen konnten die Stadt Saporischschja bislang nicht einnehmen.
Indes will die Europäische Union offenbar mehr Anstrengungen zur Ausbildung von ukrainischen Soldaten unternehmen. Dies geht aus einem Bericht der Welt-Zeitung hervor. Demnach sollen im kommenden Winter bis zu 15.000 Ukrainer in EU-Staaten ausgebildet werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf hochrangige EU-Diplomaten und entsprechende Beschlüsse. Die beiden Einsatz-Hauptquartiere sollen in Deutschland und Polen sein.
Die zuständigen EU-Botschafter verabschiedeten dem Bericht zufolge im Rahmen des „Politischen und Sicherheitspoltischen Komitees“ (PSK) einen Beschluss, wonach die entsprechenden Module und Strukturen schnell errichtet werden sollen. Wie die Zeitung unter Berufung auf Diplomatenkreise schreibt, soll in Polen ein multinationales Trainingskommando auf operativer Ebene errichtet werden.
Dabei sollen ukrainische Soldaten etwa in der Abwehr chemischer, biologischer und nuklearer Waffen, im Sanitätswesen und im Umgang mit Cyberangriffen ausgebildet werden. Auch die Ausbildung in militärischer Logistik, in der Instandsetzung von Waffen, im Häuserkampf und in Fragen der Luftverteidigung sowie des Artillerieeinsatzes gehörten dazu. In dem zweiten Trainingskommando werde Deutschland in größerem Umfang spezielle Ausbildungseinheiten anbieten, beispielsweise Minenräumung oder Taktikschulungen. Es solle aber auch Lehrgänge in anderen EU-Ländern geben. (bb/dpa)