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Ukraine-Krieg: Ukrainische Armee baut Anlagen in eroberten Gebieten – Russische Soldaten kehren zurück

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Von: Tobias Utz, Helena Gries, Teresa Toth, Karolin Schäfer, Moritz Serif, Diana Rissmann, Nadja Austel, Vincent Büssow, Nail Akkoyun, Lucas Maier

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen reist nach Kiew. Das ukrainische Militär meldet zahlreiche russische Angriffe: der News-Ticker am Mittwoch, 14. September.

Dieser News-Ticker ist beendet: Alle aktuellen Entwicklungen zum Ukraine-Krieg lesen Sie im neuen Ticker.

+++ 18.40 Uhr: Oleksandr Vilkul, Leiter der Militärverwaltung von Krywyj Rih, hat die ukrainische Bevölkerung vor einem Raketenangriff russischer Streitkräfte auf die Stadt gewarnt. „Bleiben Sie in den Schutzräumen“, schrieb Vilkul demnach auf Telegram.

Auf Telegram-Kanälen wurden Fotos von einer Rauchsäule am Ort eines der Einschläge in der Stadt veröffentlicht. Vilkul hatte zuvor dazu angehalten, die Angriffe nicht zu filmen und in sozialen Netzwerken zu verbreiten. In der gesamten Ukraine seien Luftschutzsirenen ausgelöst worden, berichtet Ukrainska Pravda.

Ein durch russische Raketen zerstörter Wohnkomplex in Charkiw.
Ein durch russische Raketen zerstörter Wohnkomplex in Charkiw. © Vyacheslav Madiyevskyy/Imago

News zum Ukraine-Krieg: Ukrainische Armee baut Befestigungsanlagen

+++ 17.00 Uhr: Die Ukraine baut Befestigungsanlagen in den befreiten Gebieten, wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtet. Premierminister Denys Shmyhal erklärte demnach, dass dies geschehe, um deren Rückeroberung durch russische Truppen zu verhindern.

+++ 15.30 Uhr: In der Region Luhansk kehren die russischen Truppen offenbar in die Stadt Kreminna zurück. Laut Angaben des Gouverneurs Serhij Hajdaj, erwecken die Streitkräfte mit ihrer massiven Präsenz in der Stadt“ diesen Eindruck. Eine Maßnahme der russischen Armee in der Region sei gewesen, die Internetverbindungen abzuschalten, um den Informationsaustausch zu verhindern. Die Angaben des Gouverneurs sind nicht unabhängig prüfbar.

+++ 15.00 Uhr: Seit Beginn der Gegenoffensive haben die ukrainische Truppen offenbar mehr als 300 Siedlungen befreit. Das geht aus einer Analyse des Nachrichtenportals Kyiv Independent hervor. Diese begann demnach am 6. September und betraf insbesondere die Region Charkiw. Die Informationen sind nicht auf unabhängige Weise verifizierbar.

+++ 14.15 Uhr: Oleksiy Danilov, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, hat die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde rund um das AKW Saporischschja als gescheitert deklariert. „Die Situation hätte sich nur verbessert, wenn die Terroristen ihre Waffen und Sprengstoffe mitgenommen und das Kraftwerk verlassen hätten“, sagte er laut einem Bericht des Nachrichtenportals Kyiv Independent

+++ 13.45 Uhr: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat am Mittwochmittag die zurückeroberte Stadt Isjum besichtigt. „Der Präsident der Ukraine hat den Soldaten für die Befreiung von ukrainischem Land gedankt und feierlich die ukrainische Flagge über dem Stadtparlament gehisst“, teilte die 25. Separate Luftlandebrigade Sitscheslaw mit einem Statement auf Facebook mit.

+++ 13.00 Uhr: Der Bürgermeister von Mykolajiw, Oleksandr Sienkevych, hat zahlreiche Angriffe der russischen Truppen vermeldet. In der Nacht hätten die Streitkräfte die Stadt mehrfach bombardiert. Noch am Mittag seien Sicherheitskräfte mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, so Sienkevych. Über Verletzte und Tote ist bislang kaum etwas bekannt. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Soldaten sollen Folterkeller betrieben haben

+++ 12.00 Uhr: In den von ukrainischen Truppen zurückeroberten Gebieten häufen sich die Hinweise auf Kriegsverbrechen. In der Stadt Balaklija (Region Charkiw) sollen russische Soldaten im örtlichen Polizeirevier einen Folterkeller betrieben haben. Über mehrere Monate hinweg seien dort mindestens 40 Menschen eingesperrt gewesen, berichtete der ukrainische Polizist Serhij Bolwinow laut übereinstimmenden Medienberichten. „Die Besatzer nahmen diejenigen mit, die beim Militär dienten oder dort Verwandte hatten, und suchten auch nach denen, die der Armee halfen“, fügte er in einem Statement, das auf Facebook verbreitet wurde, hinzu. Berichte der BBC bestätigen die Angaben des Polizisten. Demnach seien zahlreiche Leichen in Balaklija gefunden worden. Auch aus anderen Orten im Gebiet Charkiw gibt es offenbar Hinweise auf derartige Kriegsverbrechen.

+++ 11.00 Uhr: Ein Gesetzentwurf zur Verschärfung der Strafen für Hochverrat soll der Duma in Russland vorgelegt werden. Einem Bericht des Nachrichtenportals Nexta wird darin vorgeschlagen, dass "Verbrechen gegen das Mutterland", was in Russland als alles bezeichnet wird, was sich gegen die Politik von Wladimir Putin richtet, mit bis zu lebenslänglicher Haft bestraft werden soll. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

+++ 10.30 Uhr: Laut Angaben des Gouverneurs der Region Donezk, Pavlo Kyrylenko, wurden bei russischen Angriffen auf die Stadt Bachmut fünf Menschen aus der Zivilbevölkerung getötet. Das berichtet unter anderem das Nachrichtenportal Kyiv Independent. 16 weitere Menschen seien verletzt worden, hieß es.

+++ 10.00 Uhr: Das ukrainische Militär hat vermeldet, dass in den vergangenen 24 Stunden insgesamt acht russische Angriffe abgewehrt wurden. Wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent weiter berichtet, betrifft das vor allem das Gebiet Donezk. Drei der acht Attacken seien Raketenangriffe gewesen, hieß es. Die Informationen sind nicht auf unabhängige Weise verifizierbar.

News zum Ukraine-Krieg: von der Leyen reist nach Kiew

+++ 09.30 Uhr: Ursula von der Leyen will am Mittwoch nach Kiew reisen. Das kündigte die Präsidentin der EU-Kommission am Morgen an. „Ich möchte keinen Zweifel daran lassen, dass die Sanktionen von Dauer sein werden.“ „Dies ist der Preis für Putins Spur des Todes und der Vernichtung“, sagte sie.

+++ 09.00 Uhr: Russland hat laut einer Einschätzung des britischen Geheimdienstes erstmals aus dem Iran gelieferte Drohnen im Ukraine-Krieg eingesetzt. „Russland bezieht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verstärkt Waffen aus anderen, stark mit Sanktionen belegten Ländern wie dem Iran und Nordkorea, während die eigenen Vorräte zur Neige gehen“, heißt es in einem Lagebericht. Die ukrainische Armee hatte bereits am Dienstag vermeldet, dass eine solche Drohne abgeschossen worden sei. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

Update von Mittwoch, 14. September, 07.45 Uhr: Die Ukraine versucht das Leben in den zurückeroberten Gebieten im Osten so schnell wie möglich wieder zu normalisieren. „Es ist sehr wichtig, dass mit unseren Truppen, mit unserer Flagge auch das normale Leben in die nicht mehr besetzten Gebiete zurückkehrt“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstagabend. Doch zugleich scheint sich die Erfahrung nach dem Abzug russischer Truppen aus der Umgebung von Kiew im Frühjahr zu wiederholen: Aus den befreiten Gebieten melden ukrainische Behörden Hinweise auf mutmaßliche Kriegsverbrechen der Besatzer. Im Gebiet Charkiw gebe es bereits 40 Verdachtsfälle, sagte Vize-Innenminister Jewhenij Jenin.

Ukraine-News: Ukrainische Truppen visieren Luhansk an

+++ 22.45 Uhr: Präsident Selenskyj gab in einer Videobotschaft bekannt, dass Kiew die volle Kontrolle über mehr als 4000 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet wiedererlangen konnte, das zuvor von Russland besetzt wurde. Gestern habe er von 6000 Quadratkilometer gesprochen, die zurückerobert wurden. Die neue Angabe trägt einer Unterscheidung zwischen der Rückeroberung eines Gebiets und der Gewährleistung seiner völligen Sicherheit Rechnung, so ein Bericht des Guardian.

Der militärische Berater des ukrainischen Präsidenten, Oleksij Arestowytsch, kommentierte gegenüber CNN, dass sich die Gegenoffensive „etwas verlangsamt“ habe. Das komme daher, dass „die meisten ukrainischen Streitkräfte um die Einnahme der Stadt Lyman kämpfen, um unseren Weg in die Region Luhansk zu öffnen.“ Man werde zudem „neue Gebiete auf eine andere Art und Weise befreien“, sagte er im Interview weiter. Die Stadt Lyman stellt nach Angaben von CNN einen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt dar.

News zum Ukraine-Krieg: Pentagon meldet Rückzug russischer Streitkräfte aus Charkiw

+++ 20.30 Uhr: Nach US-Angaben verlassen russische Streitkräfte die Region Charkiw. „Wir haben gesehen, dass einige russische Streitkräfte, vor allem im Nordosten, in der Region Charkiw, die Grenze zurück nach Russland überschritten haben, als sie sich von der ukrainischen Gegenoffensive zurückzogen“, sagte der Pressesprecher des Pentagon, Brigadegeneral Pat Ryder, laut CNN. Russische Streitkräfte seien aber immer noch „in Massen in der Ukraine vorhanden“, so Ryder weiter.

Die USA seien nicht überrascht, dass die ukrainischen Streitkräfte bei der Gegenoffensive „so schnell vorstießen“, sagte der Pressesprecher. Nach Berichten „über die russische militärische Reaktion“, die dem Pentagon bekannt sind, seien es „wahrscheinlich die Russen“, die von dem Vorstoß überrascht wurden, so Ryder.

News zum Ukraine-Krieg: Militär will mindestens 300 Ortschaften befreit haben

+++ 18.00 Uhr: Die Ukraine befreite nach eigenen Angaben binnen einer Woche im östlichen Gebiet Charkiw mindestens 300 Ortschaften mit knapp 150.000 Einwohnern auf 3800 Quadratkilometern. Das sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in Balaklija, einer der zurückeroberten Städte. Dies seien zudem nur die bestätigten Zahlen, teilte sie auf Telegram weiter mit. Vermutlich sei das befreite Territorium im Gebiet Charkiw fast doppelt so groß. Am Mittwoch werde es weitere Daten geben.

News zum Ukraine-Krieg: Russland beschießt Losowa in der Region Charkiw

+++ 17.12 Uhr: In der Oblast Charkiw ist es erneut zu Beschüssen auf die Strom- und Wasserinfrastruktur der Stadt Losowa gekommen. Dabei seien auch mehrere Zivilpersonen verletzt worden. Laut Oleh Synehubov, Gouverneur der Region Charkiw, seien die Behörden aktuell noch dabei, die Zahl der Opfer des Angriffs zu ermitteln.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Staatsangehörige verlassen Krim

+++ 16.44 Uhr: Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sowie in Teilen der Südukraine sollen russische Vertretende, Geheimdienstler sowie Militärkommandeure damit begonnen haben, ihre Familien zu evakuieren und „dringend auf russisches Gebiet umzusiedeln“. Dies erklärte das ukrainische Verteidigungsministerium in einer Mitteilung.

Weiter hieß es, dass russische Staatsangehörige derzeit „heimlich versuchen, ihre Häuser zu verkaufen“. Es ist unklar, ob die russischen Kommandeure weitere Angriffe des ukrainischen Militärs erwarten.

News zum Ukraine-Krieg: Russland berichtet von „massiven Angriffen“

+++ 15.15 Uhr: Laut dem russischen Militär reagiert man derzeit mit „massiven Angriffen“ auf die Gegenoffensive der Ukraine. „Luft-, Raketen- und Artilleriekräfte führen massive Angriffe auf Einheiten der ukrainischen Streitkräfte in allen Einsatzrichtungen durch“, erklärte das russische Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur AFP zufolge in seinem täglichen Briefing.

In einer Erklärung des Verteidigungsministeriums hieß es zudem, man habe „hochpräzise“ Angriffe auf ukrainische Stellungen in der Umgebung von Slowjansk und Kostjantyniwka in der Region Donezk durchgeführt. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben bislang nicht.

News zum Ukraine-Krieg: Stadt an russischer Grenze befreit

+++ 11.18 Uhr: Die Ukraine hat die Befreiung der Stadt Wowtschansk im Oblast Charkiw an der russischen Grenze bestätigt. Der staatliche Grenzschutzdienst veröffentlichte am Morgen ein Video mit der Überschrift „Wowtschansk ist wieder zu Hause“, das ukrainische Truppen zeigt, die russische Flaggen und Schilder von Gebäuden in der Stadt entfernen. Wowtschansk wurde am ersten Tag der Invasion besetzt und soll am 11. September von russischen Truppen geräumt worden sein.

Ukraine-News: Ukraine will 6000 Quadratkilometer von Russland zurückerobert haben

Erstmeldung vom Dienstag, 13. September, 06.20 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj seit Anfang September mehr als 6000 Quadratkilometer Land von den russischen Besatzern zurückerobert. „Unsere Truppen bleiben in Bewegung“, sagte er am Montagabend in Kiew. Angesichts von russischen Raketenangriffen auf das Stromnetz seines Landes forderte er vom Ausland eine schnellere Lieferung von Luftabwehrwaffen.

Der ukrainische Generalstab berichtete von russischen Attacken an vielen Stellen der Front. In dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja entspannte sich die Lage derweil etwas, weil zwei Stromleitungen zum Kühlsystem der abgeschalteten Reaktoren repariert werden konnten. Für die Ukraine ist am Dienstag der 202. Tag im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. In Deutschland geht die Diskussion über eine Lieferung von Kampf- und Schützenpanzern an das angegriffene Land weiter. (nak/na/hg/vbu/kas/tt/lm/dir/mse/tu mit dpa/AFP)

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