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Riesiger Russen-Konvoi löste sich kurz vor Kiew auf - nun scheinen die neuen Ziele klar

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Von: Yasina Hipp

Satellitenbild zeigen russischen Militräkonvoi.
Der russische Militärkonvoi am 28.02.2022. © picture alliance/dpa/Maxar Technologies via AP

Beim russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steht die Hauptstadt Kiew im Fokus. Ein kilometerlanger russischer Militärkonvoi bewegte sich auf die Stadt zu - nun löst er sich auf.

Kiew - Dutzende aneinander gereihte Militärfahrzeuge, über mehrere Kilometer hinweg, aufgenommen aus der Vogelperspektive. Wenige Tage nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine zeigten Satellitenbilder des US-Unternehmens MAXAR erste Aufnahmen eines russischen Militärkonvois. Über mehr als 60 Kilometer erstreckte sich die Schlange der russischen Militärfahrzeuge, das Ziel: die ukrainische Hauptstadt Kiew. Am Tag der Aufnahme der Bilder (28.02.2022) habe sich die Hauptkolonne des Konvois, einem hochrangigen Vertreter des US-Verteidigungsministeriums zufolge, etwa 25 Kilometer von Kiew entfernt befunden. Seither ist der Konvoi allerdings nicht so vorangekommen wie geplant. Grund dafür: Nachschubprobleme und schwierige Wetter- und Bodensituationen.

Ukraine-Krieg: Militärkonvoi richtet sich neu aus

Weiterhin ist Kiew eines der Hauptziele der russischen Truppen. Mittlerweile befinde sich die Stadt in einem „Belagerungszustand“ so Präsidentensprecher Mychailo Podoljak. Vorstädte im Nordwesten Kiews sind seit Tagen Ziel russischer Luftangriffe. Weitere Truppen würden sich der Stadt auch aus nordöstlicher und westlicher Richtung nähern. Auch der Militärkonvoi bringt sich neu in Stellung. Nachdem sich die aktuellsten Truppenbewegungen aufgrund der schlechten Wetterlage nur schwer verfolgen ließen, gibt es, Berichten des Spiegels und BILD TV zufolge, nun neue Satellitenaufnahmen von MAXAR.

Diese zeigen, wie sich der Konvoi im Umland Kiews verteilt. Die Fahrzeuge stehen demnach nicht mehr in einer langen Schlange sondern lösen diese enge Formierung auf. Bisher stand der Konvoi größtenteils ungeschützt auf den ukrainischen Straßen. Nun würden Spuren im Schnee Hinweise liefern, dass Mehrfachraketenwerfer und Luftabwehrsysteme den Konvoi schützen sollen. Russische Truppen haben zudem im Schutz der Wälder Stellung bezogen und sich auf umliegende Dörfer verteilt, um weniger leicht zum Ziel zu werden.

Ukraine-Krieg: Satellitenbilder zeigen Ausrichtung von Artillerieeinheiten

Im Umland der Hauptstadt Kiew sind Panzerartillerie der Typen 2S3 Akatsiya, 2S19 Msta, Haubitzen und Mehrfachraketenwerfer im Einsatz. Die Ausrichtung dieser Einheiten, die auf den MAXAR-Aufnahmen zu sehen ist, könnte Hinweise auf die nächsten Ziele der russischen Truppen liefen. So könnte ein weiterer Vorstoß in die beiden Städte Hostomel und Irpin, beide grenzen westlich an Kiew an, möglich sein.

Militärexperten nehmen an, dass im Nordwesten Kiews Mehrfachraketenwerfer des Typs BM-30 durch die russischen Truppen positioniert sind. Damit könnte dann auch die Stadt selbst erreicht und verheerende Schäden angerichtet werden.

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