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Selenskyjs Verwandlung zum Kriegshelden – und wie sich Putin in ihm täuschte

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Von: Anna-Katharina Ahnefeld

Die Biografie „Selenskyj“ des polnischen Journalisten Wojciech Rogacin beleuchtet die Karriere des heutigen ukrainischen Präsidenten – vom Comedian zum Putin-Widersacher. IPPEN.MEDIA veröffentlicht Auszüge aus der Biografie.
Die Biografie „Selenskyj“ des polnischen Journalisten Wojciech Rogacin beleuchtet die Karriere des heutigen ukrainischen Präsidenten – vom Comedian zum Putin-Widersacher. Merkur.de von IPPEN.MEDIA veröffentlicht Auszüge aus der Biografie. © dpa/Ukraine Presidency/Litzka/Bruckmann (Montage)

Wer ist der Mann, der zum Symbol des ukrainischen Widerstands gegen das scheinbar übermächtige Russland aufstieg? Eine neue Biografie widmet sich Wolodymyr Selenskyj. Wir veröffentlichen erste Auszüge.

Kiew – „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“. Mit diesen Worten lehnte Wolodymyr Selenskyj noch am Morgen des 24. Februars das Evakuierungs-Angebot der USA ab. Der ukrainische Präsident steht seit Ausbruch des Ukraine-Krieges wie kein anderer für den Widerstand gegen Russland. Doch wer ist dieser Mann, der sich vom Komiker zum Putin-Widersacher entwickelte? Dieser Frage widmen sich mittlerweile mehrere Biografien, unter anderem das Buch „Selenskyj“ des polnischen Autors Wojciech Rogacin, das nun, am 6. Juli 2022, beim Europa Verlag erschienen ist.

Der Journalist Rogacin berichtet seit über 20 Jahren über die Länder der ehemaligen Sowjetunion und ist schon früh auf den Politiker Wolodymyr Selenskyj aufmerksam geworden. Für seine Recherche hat Rogacin mit ehemaligen Klassenkameraden, Wegbegleitern, Journalisten, aber auch Kritikern Selenskyjs gesprochen, wie er im Gespräch mit Merkur.de von IPPEN.MEDIA schildert. Dass Rogacin ein Bewunderer des ukrainischen Präsidenten ist, ist dem Buch anzumerken.

So erschließen sich Rogacins Haltung und seine erste These schnell: Wolodymyr Selenskyj wurde bereits als Anführer geboren. Dabei sei die Welt und der russische Präsident Wladimir Putin nach seiner Wahl zum ukrainischen Präsidenten davon ausgegangen, dass fortan ein schwacher und unerfahrener Mann das höchste Amt bekleiden werde. Das ist die zweite These des Buches: Putin unterschätzte Selenskyj und nahm an, dass ein russischer Angriff auf wenig Widerstand treffen würde. Stattdessen entpuppte sich Selenskyj jedoch als widerstandsfähig und entwickelte sich zu einem herausragenden Staatschef, an dem sich kommende Persönlichkeiten messen lassen werden, so die dritte These. Merkur.de von IPPEN.MEDIA veröffentlicht Auszüge aus der Biografie von Wolodymyr Selenskyj.

IPPEN.MEDIA veröffentlicht Auszüge aus der Biografie „Selenskyj“. Der ukrainische Präsident ist seit Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges für viele Menschen zu einem Helden geworden.
Merkur.de von IPPEN.MEDIA veröffentlicht Auszüge aus der Biografie „Selenskyj“. Der ukrainische Präsident ist seit Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges für viele Menschen zu einem Helden geworden. © afp/Ukrainian Pressidency

Wolodymyr Selenskyj: Biografie über ukrainischen Präsidenten – Kindheit und Jugend

Selenskyj wurde am 25. Januar 1978 in der Industriestadt Krywyj Rih geboren und wuchs in einer russischsprachigen, jüdischen Familie auf. Sein Vater ist Mathematiker und war Professor für Kybernetik, seine Mutter Ingenieurin. Glaubt man dem Autor, zeigte sich bereits in Selenskyjs Kindheit und Jugend sein Kampfwillen.

Die Siedlung und die dort herrschende Atmosphäre lehrten den jungen Selenskyj, dass man manchmal nachgeben und manchmal kämpfen muss, selbst wenn man das Taschengeld oder das Geld für das Training verliert, aber er wusste sich zu wehren. Seine Hände waren immer wieder aufgeschlagen, aber all das, wie er sich erinnert, im Namen der Gerechtigkeit. „Wenn ich mich auf einen Kampf einlasse, dann laufe ich nicht davon. Ich kann notfalls verlieren, aber ich mache mich nicht mittendrin aus dem Staub. Nein. Die weiße Flagge ist nicht meine Flagge!“, sagte Selenskyj in dem denkwürdigen Interview.

In seiner Schulzeit fiel Wolodymyr Selenskyj auf. Autor Wojciech Rogacin zeichnet das Bild eines Jungen, der es genoss, im Mittelpunkt zu stehen, sich aber immer wieder für seine Altersgenossen einsetzte.

Als sie in der neunten Klasse waren, schlug die Lehrerin für Literatur vor, die Schüler sollten das Stück „Die Heirat“ von Gogol aufführen. Selenskyj spielte die Rolle des Iwan Jaitschniza. „Das war eine Nebenrolle, aber nach der Aufführung bekam er die Blumen“, erinnerte sich Walentyna Ignatienko in der Sendung von Barbara Wlodarczyk. „Er wollte es und er stand auch immer im Zentrum der Aufmerksamkeit.“ Für seine Freundinnen und Freunde, die Wolodjas künstlerischen Einsatz in der Schule beobachteten, war immer klar: Er wird auf der Bühne landen!

Diener des Volkes: Selenskyj arbeitet als Comedian, Schauspieler und spielt eine bedeutende Rolle

Nach dem Abitur studierte Selenskyj Jura, sollte jedoch keinen einzigen Tag in diesem Beruf arbeiten. Stattdessen widmete er sich der Kunst, arbeitete als Comedian, Schauspieler, Drehbuchautor und Filmproduzent. Und natürlich spielte er die Rolle, die seinen Weg in die ukrainische Politik ebnete: Einen Geschichtslehrer, der überraschend Präsident wird.

Die Serie „Diener des Volkes“ markiert ohne Zweifel eine Zäsur im Leben und in der Karriere von Wolodymyr Selenskyj. Auch wenn er sich weiterhin künstlerisch und in seinem Unterhaltungsbusiness betätigte, begann Selenskyj sich in einen Player auf der politischen Bühne der Ukraine zu verwandeln. Er selbst hat immer wieder bestritten, dass die Serie mit dem Gedanken an eine künftige Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl oder überhaupt an einen Eintritt in die Politik verbunden war. Doch schon wenn man die ersten Folgen ansieht, gewinnt man den Eindruck, dass es sich nicht nur um Satire über Politiker und das Aufzeigen einer alternativen Realität handelt – wie die Ukraine aussehen könnte, wenn sie von einem guten Präsidenten regiert würde –, sondern ebenfalls um die Vorstellung eines politischen Programms.

Über den Autor Wojciech Rogacin

Der polnische Journalist Wojciech Rogacin hat seinen Schwerpunkt auf den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, den USA und dem Nahen Osten. Während des Irak-Kriegs (2003 bis 2004) arbeitete er als Korrespondent für das US-Nachrichtenportal Newsweek. Rogacin ist Mitbegründer und Chefredakteur der Tageszeitung Polska Times und in dieser Rolle für die Kooperation mit der britischen The Times zuständig. Außerdem gründete er die Presseagentur Polska Press mit, lehrt an der Universität SWPS in Warschau Journalistik und ist Co-Autor des Buches „Korespondenci.pl“ (Korrespondenten.pl), das sich mit polnischen Kriegsreportern befasst. 

Ukraine: Selenskyjs Kandidatur als ukrainischer Präsident – vom Komiker zum Staatsmann

Auf die Erfolge von „Diener des Volkes“ (mit deutschen Untertiteln zu finden in der Arte-Mediathek) folgte die Bekanntmachung von Selenskyjs Präsidentschaftskandidatur – öffentlichkeitswirksam am Silvesterabend 2018, wie Autor Rogacin es beschreibt.

Er spricht nicht wie ein großer Würdenträger, sondern wie ein guter Bekannter, er trägt keinen Anzug, sondern ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln: „Liebe Freunde, in wenigen Minuten begrüßen wir das neue Jahr, und ihr seht die Fortsetzung des „Kwartals am Abend“. Aber jetzt möchte ich euch ganz aufrichtig etwas von mir sagen, als Wolodymyr Selenskyj. Heute hat jeder von uns in der Ukraine drei Wege zur Auswahl. Der erste: so leben, wie du lebst, sich um die Alltagsdinge kümmern – und das ist normal. Der zweite: den Koffer packen und ins Ausland gehen, um Geld zu verdienen und es den Lieben zu schicken. Das ist auch normal. Es gibt aber auch einen dritten Weg: selbst versuchen, in der Ukraine etwas zu verändern. Und genau diesen Weg habe ich für mich gewählt. Seit Langem werde ich gefragt: „Kandidierst du? Du kandidierst nicht?“ Ich wollte nicht sein wie unsere Politiker, etwas versprechen und nicht Wort halten. Deshalb verspreche ich euch jetzt etwas, wenige Minuten vor dem neuen Jahr, und setze es sofort in die Tat um. Liebe Ukrainer, ich verspreche euch, dass ich als Präsident der Ukraine kandidiere. Und ich erfülle sofort mein Versprechen: Ich kandidiere als Präsident der Ukraine. Ich stelle mich zur Wahl. Kommt, lasst uns das gemeinsam machen! Auf das neue Jahr. Auf den neuen Diener des Volkes.“

Die Serie „Diener des Volkes“ legte den Grundstein für Wolodymyr Selenskyjs politische Karriere.
Die Serie „Diener des Volkes“ legte den Grundstein für Wolodymyr Selenskyjs politische Karriere. In der Arte-Mediathek ist sie mit deutschen Untertiteln abrufbar. © dpa/Arte

Tatsächlich gelang Selenskyj der Coup. Mit Euphorie startete der Newcomer im Mai 2019 in das Präsidentenamt. Doch schnell zeigte sich laut Rogacin, dass auch Selenskyj Veränderungen in der Ukraine nicht über Nacht herbeiführen konnte. Währenddessen wurde in den USA sein Name erstmals einer breiten Öffentlichkeit bekannt – durch den damaligen US-Präsidenten Donald Trump und die sogenannte „Ukraine-Affäre“. Der Vorfall beschädigte das Image von Selenskyj.

Selenskyj war wütend. Nicht wegen des amerikanischen Präsidenten, sondern weil die Trump-Verwaltung das Protokoll des eineinhalbstündigen Gesprächs veröffentlicht hatte. In dem Gespräch war es nicht nur um die Sache mit Bidens Sohn gegangen, sondern auch um das Ausbleiben einer angemessenen Unterstützung seitens Deutschlands und Frankreichs für die Ukraine in Bezug auf den Donbass und den russischen Angriff im Osten. Die Veröffentlichung des Gesprächs verkomplizierte die internationale Situation der Ukraine und konnte Auswirkungen auf die künftigen Beziehungen mit den USA haben. Bei Selenskyjs Besuch in Washington im September, nachdem es zu der Affäre gekommen war, fingen die Kameras bei der Pressekonferenz der beiden Präsidenten eine vielsagende Szene ein. Trump wendet sich an Selenskyj: „Ich hoffe, Sie treffen sich mit Putin und Sie lösen Ihr Problem. Das wäre ein großer Erfolg. Ich weiß, dass Sie sich darum bemühen, das zu erreichen.“ Selenskyj ist der Widerwille deutlich anzusehen. Er wendet Trump kein bisschen sein Gesicht zu. Es scheint, als würde er ihm nicht einmal zuhören.

Selenskyjs Zustimmung in der Bevölkerung schrumpft – und seine Verbindung zu Oligarchen schadet

Wolodymyr Selenskyj landete dem Biografen zufolge auf dem harten Boden der Politik. Seine Zustimmung in der Bevölkerung begann zu schrumpfen – und die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie trugen nicht zu einer Besänftigung der Stimmung bei.

„Das zweite Jahr der Präsidentschaft war enttäuschender, weil die Erwartungen gegenüber Selenskyj und der Regierung höher waren. Es wurde erwartet, dass sie schon etwas können, dass sie handeln, und mit der Pragmatik beim Regieren sah es unterschiedlich aus. Er hatte die Wahl mit 73 Prozent der Stimmen gewonnen, aber jetzt fielen die Werte unter 30 Prozent. Er war immer noch die Nummer eins unter den potenziellen Kandidaten, aber die Begeisterung war offensichtlich verflogen“, beurteilte Aleksander Kwásniewski (Anm.d.Red. Polens Präsident von 1995-2005) die Lage.

Immer wieder war Wolodymyr Selenskyj im Verlauf seiner politischen Karriere mit dem Vorwurf der Einflussnahme seines Förderers, Oligarch Ihor Kolomojskyj, konfrontiert. Laut Rogacin setzte der ukrainische Präsident das Anti-Oligarchen-Gesetz durch, um seine Beliebtheitswerte wieder hochzutreiben. Doch die Biografie bleibt an dieser Stelle teilweise vage.

Auf diese Weise wollte Selenskyj beweisen, dass er den wesentlichen Punkt des Programms erfüllte, mit dem er zur Wahl angetreten war. Vielleicht wollte er auch die permanenten Spekulationen über seine Verbindungen zu dem Oligarchen Ihor Kolomojsjyj beenden. In den Medien der Ukraine herrschte – entgegen dem, was Selenskyj und Kolomojskyj selbst immer wieder behaupteten – die Meinung vor, dass Selenskyj ihm seine Karriere verdanke.

Gleichwohl: Rogacin lässt durchaus andere kritische Stimmen zu Wort kommen, wie die eines ehemaligen Mitarbeiters von Selenskyj.

„Er ist ein Idealist, er meint es gut mit der Ukraine, aber manchmal verzettelt er sich fürchterlich, wenn er auf seine Ratgeber hört. Wenn er in einer Sache keine eigene Meinung oder keine Kompetenz hat, tendiert er zu den Ansichten, die für ihn attraktiv klingen, ihm modern erscheinen, was nicht bedeutet, dass sie realistisch sind.“ Ist er dazu in der Lage, eine Regierung mit harter Hand zu führen? „Jeder Politiker ist dazu in der Lage“, antwortete Rasumkow. „Besonders unter so schwierigen Bedingungen, wie heute in der Ukraine. Und er ist zudem überzeugt, dass er und seine Gruppe recht haben, und nimmt Kritik nicht an. Seine Mitarbeiter halten anderen, die nicht dem „Team Se“ angehören, für uninteressiert an der Entwicklung der Ukraine, der Verteidigung des Landes. Leider haben sie die Tendenz, Widersacher auszuschließen“, fügte der ehemalige Mitarbeiter Selenskyjs hinzu.

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Ukraine-Krieg: Russlands Invasion und die Verwandlung von Selenskyj zum Kriegshelden

Der russische Angriff auf die Ukraine markierte eine zweite, noch entscheidendere Zäsur in Selenskyjs Leben. Kurz vor Kriegsbeginn nahm Wolodymyr Selenskyj am 19. Februar an der Sicherheitskonferenz in München teil. Die Rede, die er vor den anderen Staatsoberhäuptern hielt, nutzte er, um einen Appell an die Welt zu richten.

„Unterstützen Sie die Veränderungen in unserem Land. Beschließen Sie einen Stabilitäts- und Wiederaufbaufonds für die Ukraine, ein Lend-Lease-Programm, die Lieferung modernster Waffen, Maschinen und Geräte für unsere Armee – eine Armee, die ganz Europa verteidigt. Und nun das Wichtigste: Es geht um drei Mädchen aus Kiew. Das eine ist zehn Jahre alt, das zweite sechs und das dritte erst ein Jahr. Heute haben sie ihren Vater verloren. Um sechs Uhr früh mitteleuropäischer Zeit, als der Offizier des ukrainischen Geheimdienstes, Hauptmann Anton Sydorow infolge von Artilleriebeschuss starb – der verboten ist durch die Minsker Abkommen. Ich weiß nicht, woran er im letzten Moment seines Lebens dachte. Mit Sicherheit wusste er nicht, welche Anforderungen erfüllt werden müssen, um den Krieg zu beenden. Aber er wusste die Antwort auf die Frage, die ich zu Beginn gestellt habe. Er wusste, wer von uns lügt“.

Fünf Tage später schlugen die ersten Raketen in der ukrainischen Hauptstadt ein. Der Angriff Russlands hatte begonnen. Wolodymyr Selenskyj tauschte sein Hemd gegen das für ihn charakteristisch gewordene grüne T-Shirt und weigert sich seitdem, das Land zu verlassen.

„Nach Informationen, die wir besitzen, hat mich der Feind zum Ziel Nummer eins erklärt und meine Familie zum Ziel Nummer zwei. Sie wollen die Ukraine politisch zerstören, durch die Beseitigung des Staatsoberhaupts.“ Er stellte auch ein kurzes Video in die sozialen Medien, aufgenommen auf der Bankowa-Straße, direkt vor dem Gebäude, in dem sich der Sitz des Präsidenten der Ukraine befindet. Er zeigte sich dort mit seinen engsten Mitarbeitern: Dawyd Arachamija, dem Fraktionschef der Partei Diener des Volkes, Andrij Jermak, dem Chef des Präsidialbüros, Ministerpräsident Denys Schmyhal und seinem Berater Mychajlo Podoljak. Alle trugen sie olivfarbene Hemden. Selenskyj sagte: „Der Parteichef – ist hier. Der Chef des Präsidialbüros – ist hier. Ministerpräsident Schmyhal – ist hier. Podoljak – ist hier. Der Präsident – ist hier. Wir sind alle hier. Unsere Militärs sind hier, unsere Organe sind hier. Wir sind alle hier. Wir verteidigen unsere Unabhängigkeit, unseren Staat. Und so wird es bleiben. Hoch leben unsere Verteidiger und Verteidigerinnen. Slawa Ukrajini!“

Ukraine-Krieg: Wolodymyr Selenskyj spricht Bevölkerung Mut zu und hält große Reden

Täglich spricht Selenskyj im eskalierten Ukraine-Konflikt in Videobotschaften den Ukrainerinnen und Ukrainern Mut zu und schwingt öffentlichkeitswirksame Kriegsreden. Schnell griffen Vergleiche mit früheren großen Staatsmännern wie Winston Churchill um sich. Sein Biograf Wojciech Rogacin kommt am Ende seines Buches zu folgendem Fazit.

Mit seiner Haltung, besonders in der Zeit des Krieges, hat er sich einen eigenen Namen gemacht. Der Krieg in der Ukraine und die Rolle, die er darin spielt, wird noch jahrelang besprochen werden. Die Geschichte des jungen Mannes aus der Provinzstadt Krywyj Rih, der vor einer unvorstellbar schwierigen Aufgabe stand, ist immer noch dabei, geschrieben zu werden. Doch unabhängig davon, wie seine Haltung in Zukunft bewertet wird, wenn wieder einmal neue Persönlichkeiten von Weltrang mit früheren großen Staatschefs verglichen werden, wird sich der Name „Selenskyj“ darunter befinden.

Über das Buch: „Selenskyj. Die Biografie“, Wojciech Rogacin, Europa Verlag, erschienen am 6. Juli 2022, 20 Euro.

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