Die ukrainische Regierung fordert schon seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund drei Wochen von der Nato die Einrichtung einer Flugverbotszone. Dadurch sollen russische Luftangriffe auf die Ukraine verhindert werden. Dies würde allerdings ein direktes Eingreifen von Nato-Soldaten in den Krieg bedeuten, was viele westliche Staats- und Regierungschefs aus Furcht vor einer Konfrontation mit der Nuklearmacht Russland ablehnen.
Erstmeldung vom 13. März 2022:
Kiew - „Jetzt haben sie begonnen, über etwas zu reden - und nicht einfach Ultimaten zu stellen“: Mit diesen Worten kommentierte Wolodymyr Selenskyj nun aus seiner Sicht die Verhandlungen im Ukraine-Krieg mit der Regierung von Wladimir Putin*.
Selenskyj, ukrainischer Präsident, sieht erste Veränderungen der Position Russlands, das nun einen „grundlegend anderen Ansatz“ verfolge, führte er am Samstag (13. März) vor internationalen Journalisten in Kiew aus.
Mittlerweile habe man „angefangen zu reden“. Er sei „froh“, ein „Signal aus Russland erhalten“ zu haben, erläuterte der 44-Jährige. Es sei das erste Mal seit über zwei Jahren, dass Moskau zu einem Dialog bereit sei.
Bereits am Freitag hatte Russlands* Präsident Putin von Bewegung bei den Verhandlungen gesprochen. Die russischen Verhandlungsführer hätten über „gewisse positive Veränderungen“ bei den „praktisch täglich“ geführten Gesprächen informiert. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax, die Gespräche würden nun im Online-Format abgehalten. Die Ukraine bestätigte das.
Selenskyj hielt die Einbeziehung der westlichen Partner der Ukraine* in die Verhandlungen der Agentur Unian zufolge für unzureichend. Mit Blick auf Sicherheitsgarantien für sein Land sagte er: Die Ukraine könne Russland „nach einem so blutigen Krieg nicht vertrauen“. Verhandlungen über eine allgemeine Waffenruhe blieben bislang erfolglos.
Selenskyj hatte Jerusalem als möglichen Ort für Verhandlungen über ein Kriegsende mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen. „Heute ist es nicht konstruktiv, sich in Russland, in der Ukraine oder in Belarus zu treffen. Das sind nicht die Orte, an denen wir ein Verständnis für die Beendigung des Krieges finden können“, sagte Selenskyj am Samstag vor Journalisten. „Ob ich finde, dass Israel so ein Land sein kann und dabei besonders Jerusalem? Ich finde ja.“
Der israelische Regierungschef Naftali Bennett trat zuletzt als Vermittler in Erscheinung, führte Gespräche mit Putin, aber auch Selenskyj. Der Kreml schloss grundsätzlich ein Treffen von Putin und Selenskyj nicht aus. „Aber zuerst müssen sowohl Delegationen als auch Minister ihren Teil dazu leisten, dass sich die Präsidenten nicht um des Prozesses, nicht um des Gesprächs, sondern um des Ergebnisses willen treffen“, hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag gesagt. (dpa/AFP/frs) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.