Samstag,
27.10.2018 - 00:00
2 min
Cabrio: Die Letzten ihrer Art
Von getestet von Ken Chowanetz

Foto: Daimler
Cabrios sterben aus. Die Mainstream-Open-Air-Modelle von VW Golf und Beetle bis zum Opel Cascada verschwinden nach und nach aus dem Angebot. Einzig bei den Premium-Herstellern scheinen die Cabrios noch eine Zukunft zu haben. Die Letzten ihrer Art sind aber, wie unser E-Klasse-Cabrio-Testwagen beweist, sehr, sehr teuer.
Karosserie & Innenraum
Wer sich für ein der Papierform nach viersitziges Cabrio interessiert, stellt sich die gleiche bange Frage: Ist der Open-Airler tatsächlich geeignet, vier Personen einigermaßen komfortabel von A nach B zu bringen? Im Fall der E-Klasse kann bei diesem Punkt Entwarnung gegeben werden. Der Innenraum des Cabrios ist hier identisch mit dem des Coupés. Zwar kann man im Fußbereich der hinten Sitzenden keine Bowlingbahn einrichten, längere Fahrten stellen aber kein Problem dar – eher schon das überschaubare Kofferraumvolumen (385 Liter). Die Innenraumgestaltung unseres Testwagens war modern-ansprechend, leider geht es, wie die Ausstattungsvarianten zeigen, auch weniger schön. Ein Feature, das uns sehr gefiel, war die in die Scheibenwischer integrierte Wischwasseranlage.
Fahrleistung & Fahrverhalten
Unser Testwagen kam mit sozusagen mit einem drittel Kilo-PS daher: 333 Pferdestärken beweisen zwar die Motorenkompetenz von Mercedes. Für ein Cabrio, mit dem man eher gepflegt dahincruist als versucht, Geschwindigkeitsrekorde zu brechen, ist das eigentlich zu viel. Leistung und Drehmoment bietet der Sechszylinder zur Genüge – man muss beides ja nicht im Übermaß abrufen. Wir haben das für unsere Tests dann doch getan und sind begeistert von den Beschleunigungswerten, der Traktion, der Lenkung, vom Fahrverhalten allgemein.
Serienausstattung & Extras
Als Vertreter der Oberklasse (und bei seinem Preis) kommt das E-Klasse Cabrio ohnehin schon nicht spartanisch daher. Das heißt aber nicht, dass zusätzlich zu serienmäßigen Schmankerln wie Regensensoren und Sitzkomfortpaket (das seinen Namen verdient) nicht auch noch viele Euros für Extras draufgehen können. Was uns gefiel: das erwähnte Scheibenwischsystem Magic Vision Control (357 Euro), das Windschott (380,80) und die Kopfraumheizung Airscarf (547,40 Euro). Andere Option wie die Ambientebeleuchtung (464,10 Euro) halten wir hingegen für verzichtbares Chichi.
Geldwert & Umwelt
Unser Testwagen, „nackt“ schon gut 70 000 Euro teuer, kratzte mit seinen Extras an der 100 000er Grenze. Das ist viel zu viel! Übrigens wurde der im Herbst 2017 eingeführte E400 inzwischen durch den E450 ersetzt. Der bringt noch 34 PS mehr mit – bei fast gleichem Preis. Der Testverbrauch von fast neun Litern pro 100 Kilometer begeisterte uns ganz und gar nicht.
MERCEDES E400 CABRIO 4MATIC
Länge 4,83 m Preis (Grundausstattung) 70 281 €
Breite 1,86 m Kofferraumvolumen 385 Liter
Höhe 1,43 m Testverbrauch 9,9 l/100 km
kW/PS 245/333 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 187 – 194 g/km
Breite 1,86 m Kofferraumvolumen 385 Liter
Höhe 1,43 m Testverbrauch 9,9 l/100 km
kW/PS 245/333 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 187 – 194 g/km
Urteil & Fazit
Das E-Klasse-Cabrio ist ein tolles Fahrzeug. Nur: Wer soll das bezahlen?