Samstag,
09.11.2019 - 00:00
3 min
Komfortabler Geländegänger

Von Julian Peters
Editor Zentraldesk

Die 2020er-Auflage des Land Rover Discovery Sport findet ihren Weg auch abseits befestigter Pfade. Aktuell ist sie nur in reinen Benziner- oder Dieselvarianten auf dem Markt. (Foto: Julian Peters)
In diesen Wagen einzusteigen ist ein bisschen wie das Gefühl, sich in seinem Lieblingssessel niederzulassen: Man sitzt bequem, hat Platz und kann den Blick nach vorne genießen. Doch dann ist da dieser Moment, in dem der Rahmen des Sessel-Bildes gesprengt wird – denn der Land Rover Discovery Sport erreicht auch Orte, an denen man seine Wohnzimmermöbel eher nicht aufstellen würde.
Preispalette startet bei 37 050 Euro
Seit 2015 existiert der Land Rover Discovery Sport als Ableger des „älteren Bruders“ Discovery, dessen erste Generation mittlerweile bereits 30 Jahre auf der Haube hat. Die neu gestaltete 2020er-Auflage des Discovery Sport, dessen Preispalette bei 37 050 Euro beginnt, lässt der britische Hersteller in zwei Benziner- und vier Dieselvarianten in die Autohäuser rollen. Der erste Eindruck, wenn man dem neuen Mittelklasse-SUV gegenübersteht, ist wuchtig. Breite, flache Flächen ohne auffällige Applikationen oder markante Linienführungen an Seiten und Motorhaube, dafür mit deutlich abgerundeten Kanten an der Frontpartie verleihen dem Wagen das, was man wohl als typischen Land-Rover-Look bezeichnen würde.
Einmal ins Wageninnere ge-klettert, offenbart der Discovery Sport eine angesichts eines Leergewichts von 1,9 Tonnen überraschende Leichtfüßigkeit. In 7,6 Sekunden sprintet der von 249 PS/184 kW angetriebene 2,0-Liter-Benziner von 0 auf 100 Stundenkilometer. Die Lenkung des (bis auf den Diesel in der kleinsten Motorisierung standardmäßigen) Allradlers reagiert direkt und der Innenraum im Frontbereich ist derart ausladend gestaltet, dass Fahrer und Beifahrer komfortabel Platz finden. Auf Wunsch lässt sich der Fünfsitzer auch mit zwei Extrasitzen im Kofferraum ausstatten – dort sollte der geneigte Mitfahrer allerdings entweder ein Kind oder sehr gelenkig sein, denn wirklich viel Raum zum Entfalten existiert in der dritten Sitzreihe nicht mehr.
Neben Platz und Fahrkomfort sind bei SUVs im Jahr 2019 auch Verbrauch und Emissionen immer ein Thema. Land Rover begegnet dem – wie auch andere Hersteller – damit, dass es den Verbrenner von einem zusätzlichen Mild-Hybrid-Motor unterstützen lässt. „Dieser senkt den Spritverbrauch um sieben Prozent und die CO2-Emissionen um zehn Gramm pro Kilometer“, sagt Land-Rover-Ingenieur Onur Derinoz. Was beim getesteten Benziner bleibt, sind nach Herstellerangaben ein Spritverbrauch von bis zu acht Litern und CO2-Emissionen von bis zu 183 g/km. Eine Plugin-Hybrid-Variante des Discovery Sport ist für 2020 geplant.
Wenn es ums bequeme Sitzen und Fortbewegen in unbequemem Gelände geht, kann der Discovery Sport wie eingangs erwähnt seine größten Trümpfe ausspielen. Eine Wattiefe von 600 Millimetern nimmt auch veritablen Wasserlöchern ihren Schrecken und dank „Hill Descent Control“-Funktion gleitet der Wagen geröllübersäte Hänge geschmeidig hinab, sobald sich der Fahrer dazu überwunden hat, den Fuß vom Bremspedal zu nehmen. Eine Kamera in der Frontpartie überträgt auf Wunsch die Perspektive des Kühlergrills ins Display in der Mittelkonsole und lässt auf diese Weise die Motorhaube quasi transparent werden – eine ebenso nette Funktion, wie die Kamera im oberen Teil des Fahrzeughecks, die ihr Bild auf Hebeldruck in den Innenspiegel projiziert und so auch bei vollem Fond eine klare Sicht nach hinten erlaubt.