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„Die Bücher, der Junge und die Nacht“: Kai Meyer lässt die 1930er Jahre lebendig werden – mein Buchtipp

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sven Trautwein

Kai Meyer entführt uns mit seinen Romanen in eine Bücherwelt. Das aktuelle Buch ist eine Zeitreise in die 1930er Jahre. Mein Buchtipp.

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Vielen ist die Leipziger Buchmesse seit Jahren ein Begriff. Anders als die Frankfurter wendet sie sich dem lesenden Publikum zu. In Kai Meyers „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ treten wir als Leser eine Zeitreise in die 1930er Jahre nach Leipzig an. Mit dem Graphischen Viertel das Zentrum des Buchdrucks in der damaligen Zeit. Um 1900 waren dort mehr als 2000 Unternehmen ansässig, die rund um das Buch tätig waren. Und hier beginnt die Reise auf der Suche nach einem verschwundenen Buch.

Kai Meyer „Die Bücher, der Junge und die Nacht“: Über das Buch

Kai Meyer „Die Bücher, der Junge und die Nacht“: Eine fulminante Zeitreise durch das Leipzig der 1930er
Kai Meyer „Die Bücher, der Junge und die Nacht“: Eine fulminante Zeitreise durch das Leipzig der 1930er © Christian Grube / Imago / Droemer

Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos. Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.

Klappentext Knaur

Mehr als 70 Bücher hat Kai Meyer bisher veröffentlicht. Auch in „Die Spur der Bücher“ (werblicher Link) und „Der Pakt der Bücher“ (werblicher Link) spielt ein Antiquariat und ein bestimmtes Buch eine wichtige Rolle. So auch in seinem neuesten historischen Roman, der gleich stimmungsschwer 1943 beginnt. Ein Junge versucht dem Bombenhagel auf Leipzig zu entkommen. Ein unbekannter Erwachsener hilft ihm dabei. Doch vorher soll er noch nach einem wichtigen Buch für seinen Retter sein Leben riskieren. Erst dann gelingt ihnen die Flucht aus Leipzig.

Bei dem Buch handelt es sich um „Das Alphabet des Schlafs“ von S. Morena (ein fiktives Buch für die Spannung im Roman), das sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte zieht. Als Leser verfolgen wir den Jungen in unterschiedlichen Zeitepochen, wie er vierzig Jahre nach der Flucht wieder über alte Machenschaften und Bücher stolpert. Zeit vergisst nicht. Der Roman ist atmosphärisch dicht, mit gut eingestreuten Fakten über das Graphische Viertel in Leipzig, dem historischen Buchviertel, das im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört wurde. Hier gibt es eine interaktive Karte.

Kai Meyer schafft mit „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ einen Rundumschlag, der nicht nur für alle Liebhaber von Literatur ein Muss ist. Als Leser wurde ich tief in die Geschichte hineingezogen, fieberte mit und konnte von den Figuren gar nicht genug bekommen. Eine fulminante Zeitreise.

Kai Meyer „Die Bücher, der Junge und die Nacht“: Mein Fazit

Kai Meyer verpackt alles gekonnt zwischen zwei Buchdeckel: zeitgenössische Geschichte in den 1930er, Wissenswertes über den Buchdruck im damaligen Leipzig mit seinem Graphischen Viertel und eine Liebesgeschichte. Wer sich gut unterhalten und mitfiebern möchte, ist bei diesem Buch genau richtig.

Kai Meyer „Die Bücher, der Junge und die Nacht“

2022 Droemer-Knaur, ISBN-13 978-3-426-22784-8

Preis: Hardcover 22 €, E-Book 17,99, 496 Seiten (abweichend vom Format)

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Kai Meyer

Kai Meyers mehr als siebzig Romane landeten zahlreich auf den Bestsellerlisten. Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.

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