Wie werde ich weißen Schimmel für immer los?

Weißer Schimmel kann auf Lebensmitteln, aber auch an Möbeln entstehen. Lesen Sie hier, wie Sie weißen Schimmel entfernen und vorbeugen können.
Was ist schlimmer – weißer oder schwarzer Schimmel? Ebenso wie schwarzer Schimmel, kann auch weißer Schimmel gesundheitsgefährdend sein. Er entsteht meist auf verdorbenen Lebensmittel, die dann auch nicht mehr gegessen werden sollten. Außer es handelt sich um spezielle Weißschimmel-Käsesorten. Bei Camembert, Saint-André, Chaource und Saint Albray wird weißer Schimmel kontrolliert zur Herstellung verwendet und dient außerdem zur Veredelung.

Auch auf organischem Material oder in Räumen mit hoher Feuchtigkeit kann sich weißer Schimmel bilden. Beispielsweise auf Kleidung, an Möbeln aber auch an der Wand kann weißer Schimmel, der aussieht wie Zuckerwatte, entstehen.
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Wie gefährlich ist weißer Schimmel wirklich?
Es gibt viele verschiedene Schimmelpilze, die weiß aussehen. Nicht alle sind gleichermaßen gefährlich. Diese weißen Schimmelarten gibt es:
- Geotrichum candidum: Wie bereits erwähnt gibt es Weißschimmel-Käsesorten, auf denen der weiße Schimmel der Veredelung dient. Geotrichum candidum wird zur Herstellung von Käserinde und zur Käsereifung genutzt. Auch fermentierte Milch entsteht durch Kulturen dieses weißen Schimmelpilzes. Außerdem kommt der weiße Schimmel in der Erde und auf Obst und Gemüse vor und kann bei unkontrolliertem Wachstum zu Allergien führen.
- Penicillium citrinum: Der weiße Schimmelpilz, der durch seine pelzartige Oberfläche wie Zuckerwatte aussieht, befällt vor allem Zitrusfrüchte. Aber auch Getreide und Gewürze sind vor dieser gesundheitsschädlichen Schimmelsorte nicht sicher. Denn Penicillium citrinum produziert Citrinin. Das Toxin ist für die Nieren sehr schädlich.
- Botrytis cinerea: Ebenfalls auf Früchten, wie beispielsweise Erdbeeren oder Trauben, tritt dieser weiße Schimmelpilz auf. Ist seine Farbe anfänglich eher weiß, wird der Schimmel später braun bzw. aschgrau. Daher auch die Namensgebung (lat. cinis – dt. ‘Asche‘).
- Microascus brevicaulis auch Scopulariopsis brevicaulis: Der weiße Schimmel kommt sowohl auf der Erde als auch auf Holz vor. Aber auch auf Stroh oder Lebensmitteln ist er zu finden. Der flaumige bis pudrige Schimmel kann zu Haut- und Nagelinfektionen führen.
- Acremonium: Auch diese Schimmelart hat eine flauschig bis eher pulverigen Konsistenz. Gemeinsam mit anderen Schimmelsorten wie beispielsweise Strachybotrys tritt Acremonium auf feuchten Wänden auf und kann bei vorerkrankten Personen Knochen- und Herzkrankheiten hervorrufen.
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Weißer Schimmel oder Salzausblühungen?
Wie sieht weißer Schimmel aus? Da es viele verschiedene weiße Schimmelarten gibt, unterscheidet sich auch das Aussehen von weißem Schimmel. Mal sieht er eher flauschig wie Zuckerwatte oder Baumwolle aus, mal ist seine Konsistenz eher schleimig oder krümelig. Es kann auch vorkommen, dass sich weißer Schimmel mit grünem, grauem oder schwarzem Schimmel mischt oder dass der Schimmelpilz im Laufe der Zeit seine Farbe verändert. Wenn an Ihren Holzmöbeln oder Wänden weiße Flecken oder Ausblühungen vorkommen, muss es sich dabei aber nicht zwangsläufig um weißen Schimmel handeln. Weitere Ursachen können sein:
- Salzausblühungen: weisen zwar auf ein Feuchtigkeitsproblem im Mauerwerk hin, sie sind aber nicht gesundheitsgefährdend. Denn jedes Bauwerk enthält Salze, die kristallisieren, wenn sie auf Wasser bzw. Feuchtigkeit stoßen.
- Salpeter: Auch bei Salpeter bilden sich – im Gegensatz zu weißem Schimmel – kleine Kristalle an der Mauer.
- Kalk: kommt durch eine Reaktion von Zement und Kohlendioxid zustande. Auf Pflastersteinen, auf der Terrasse oder an Betonfassaden können durch den Zementstein im Beton und dem in der Luft enthaltenen Kohlendioxid Kalkausblühungen entstehen. Das sieht zwar nicht schön aus, ist jedoch ungefährlich.
- Echter Hausschwamm: frisst sich in Holz hinein und beeinträchtigt die Tragfähigkeit von wichtigen Bauelementen, er ist aber kein Schimmelpilz. Allerdings müssen Sie bei einem Hausschwammbefall dennoch schnell handeln und die betroffenen Bauteile von einem Spezialisten sanieren lassen.
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Weißen Schimmel entfernen – so werden Sie ihn los
Sind lediglich kleine Stellen vom Schimmelpilz betroffen, können Sie den weißen Schimmel selbst entfernen. Beispielsweise an der Wand, auf Holz oder an Möbeln entfernen Sie weißen Schimmel entweder durch Schimmelspray, das Alkohol bzw. Wasserstoffperoxid enthält oder durch Brennspiritus. Handelt es sich um einen großflächigeren Befall, können Sie die Schimmelpilze mitsamt Sporen jedoch nicht mehr selbst entfernen. Sie sollten einen Experten engagieren, der den weißen Schimmel für Sie entfernt.
Kann man weißem Schimmel vorbeugen?
Um weißem Schimmel an der Wand oder an Möbeln dauerhaft wirksam vorzubeugen, ist richtiges Lüften, um eine optimale Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent zu gewährleisten, das A und O. Dreimal täglich stoßlüften tauscht die Luft regelmäßig aus und beugt weißem Schimmel effektiv vor. Auch nach dem Duschen im Badezimmer oder dem Kochen in der Küche ist Lüften außerordentlich wichtig. Wenn Sie weißem Schimmel bei Lebensmitteln vorbeugen möchten, sind eine kühle und trockene Lagerung und saubere Schränke ideal, um Schimmelsporen am Wachsen zu hindern. Früher oder später verderben Lebensmittel jedoch. Es hilft darum, bewusster und vorausschauender einzukaufen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. (jn) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.