EC Bad Nauheim: Überraschung in Kaufbeuren

Der EC Bad Nauheim überrascht zum Playoff-Start der Deutschen Eishockey-Liga 2.
(mn). Hinten hielt Felix Bick, vorne war der EC Bad Nauheim zum richtigen Zeitpunkt gnadenlos effektiv. Die Roten Teufel überraschten am Mittwochabend zum Start in das Playoff-Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga 2 mit einem 4:2 (1:1, 2:1, 1:0)-Erfolg beim ESV Kaufbeuren. Am Freitag (19.30 Uhr) wird die Best-of-seven-Serie im Colonel-Knight-Stadion fortgesetzt.
»Unser Glück war es, dass wir nach 20 Minuten mit einem 1:1 in die Kabine gegangen sind. Mit zunehmender Zeit haben wir uns gesteigert. Aber wir wissen, dass wir viel, viel besser spielen müssen, wenn wir den ESVK schlagen wollen«, sagte EC-Trainer Harry Lange. Nur eines der zuvor 15 Spiele im Allgäu hatten die Wetterauer gewinnen können. ESVK-Coach Marko Raita meinte: »Wir müssen die kommenden Spiele besser gestalten und die Situationen intelligenter lösen.«
In der mit 3100 Zuschauern ausverkauften Erdgas-Schwaben-Arena hatten die Badestädter zweimal einen Rückstand ausgleichen und durch die erstmalige Führung Selbstvertrauen tanken können. Bis dahin - exakt bis zur 30. Minute - hatte nur eine Mannschaft gespielt; der ESVK. Bad Nauheim hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt zu viele Hinausstellungen geleistet, war von den favorisierten Hausherren permanent mit aggressivem Forechecking unter Druck gesetzt und aus dem Spiel genommen worden. Felix Bick, der Keeper, sowie ein starkes Über- und Unterzahl-Spiel hatten die Gäste bis zu diesem Zeitpunkt im Match gehalten. Mehrfach klärte der Keeper der Roten Teufel in Eins-gegen-eins-Situationen oder bügelte die anfangs fahrlässig zahlreichen Fehler seiner Vorderleute mit stoischer Ruhe aus. Das Schussverhältnis von 38:18 spricht klar für die Gastgeber, die aus ihren fünf Powerplay-Chancen aber kein Kapital schlagen konnten, während Bad Nauheim eine von drei Überzahl-Situationen nutzen konnte. Die Hauptrunden-Statistik war damit auf den Kopf gestellt worden.
Nach Treffern von Fabian Herrmann zum 1:1-Ausgleich im Powerplay (20.) sowie Patrick Seifert (von Nicolas Appendino höchst unglücklich abgefälscht) zum zwischenzeitlichen 2:2 (26.) brachte das Tor von Grayson Pawlenchuk (30., kaltschnäuzig nach Turnover und Querpass von Christoph Körner) einen wegweisenden Impuls. Kaufbeuren verlor schlagartig seine Dominanz, Bad Nauheim gewann an Sicherheit, hatte durch Taylor Vause und Pawlenchuk gar die Möglichkeiten, noch vor der Pause nachzulegen.
Kaufbeuren entfachte noch einmal Druck in den Anfangsminuten des Schlussabschnitts, doch hatte Bad Nauheim nun Mittel und Wege gefunden, den ESVK in Schach zu halten. Der Treffer von Tim Coffman fünf Minuten vor der Schlusssirene hatte vorentscheidende Bedeutung.
ESV Kaufbeuren: Fießinger - Appendino, Thiel, Echtler, Schütz, Orendorz, Schmidt, Koziol - Lewis, Spurgeon, Lammers, Schweiger, Lagace, Gorcik, Lillich, Laaksonen, Krauß, Hops, Thomas, Oswald.
EC Bad Nauheim: Bick - Seifert, Schmidt, Sekesi, Köhler, Erk, Hafenrichter, Wachter - Körner, Vause, Pawlenchuk, Herrmann, Coffman, Hickmott, Steck, Weiß, Cerny, Pauli, El-Sayed, Bartuli.
Im Stenogramm / Tore: 1:0 (5.) Lammers (Lewis, Koziol), 1:1 (20.) Herrmann (Schmidt, - Coffman - PP1), 2:1 (25.) Gorcik (Lagace, Orendorz), 2:2 (26.) Seifert (Weiß, Cerny), 2:3 (30.). Pawlenchuk (Körner, Vause), 2:4 (55.) Coffman (Herrmann)- Schiedsrichter: Klein/Polaczek. - Strafminuten: Kaufbeuren 10, Bad Nauheim 14. - Zuschauer: 3100.