EC Bad Nauheim: Irrer »Heimsieg« in Landshut

Der EC Bad Nauheim feiert mit 800 Fans einen 4:3-Erfolg beim EV Landshut und steht vor der Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale.
(mn). Das sollte nun eigentlich zur direkten Playoff-Viertelfinal-Qualifikation reichen! Der EC Bad Nauheim geht als Tabellensechster mit einem Vorsprung von sechs Punkten und zwölf Toren auf den EV Landshut in das abschließende Hauptrunden-Wochenende der Deutschen Eishockey-Liga 2. Im vierten direkten Duell mit den Niederbayern sind die Roten Teufel am Sonntag zum vierten Mal als Sieger vom Eis gegangen. Die Mannschaft von Harry Lange gewann nach einer irren Partie mit 4:3 (1:0, 3:3, 0:0). Nach 1:0-Blitzstart (3.) führten die Gäste nach 27 Minuten - sicher auch etwas glücklich - mit 3:0. Landshut schien am Boden, kam nach zwei individuellen Fehlern der Hessen aber binnen 27 Sekunden auf 2:3 heran (30.). Selbst den vierten Treffer der Teufel (38.) beantworteten die Hausherren mit dem erneuten Anschluss nicht mal 60 Sekunden später. 800 Fans aus der Wetterau sorgten in der mit 4448 Zuschauern ausverkauften Fantec-Arena am Gutenbergweg für Heimspiel-Atmosphäre.
»Am Ende entscheiden auch mal Millimeter. Wir hatten heute das Glück und sind froh, dass wir unseren Fans etwas mitgeben konnten«, sagt Trainer Lange. Matchwinner war Torwart Felix Bick, der mehrfach spektakulär weitere Gegentore verhindern konnte. Für seine Mannschaft traf Fabian Herrmann im Doppelpack. Außerdem waren David Cerny und Grayson Pawlenchuk erfolgreich.
Bad Nauheim nutzte durch Cerny nach einem Break den zweiten Torschuss zur Führung, nachdem sich zuvor zwei EVL-Spieler gegenseitig behindert hatten und kurzzeitig die Ordnung im System der Hausherren gefehlt hatte. Die Gäste leisteten sich zwei unnötige Hinausstellungen, hatten hier Glück, dass unter anderem ein Schuss von Alexander Dersch nur auf statt in das Tor von Bick gelenkt worden ist. Der 22-jährige EVL-Abwehrspieler soll - diese Gerüchte waren am Wochenende aufgekommen - zur neuen Saison nach Bad Nauheim wechseln.
Die Gäste trafen durch Herrmann nach nur 32 Sekunden im zweiten Abschnitt zum 2:0, und als der junge Außenstürmer sechs Minuten später im Powerplay gar auf 3:0 gestellt hatte, schien die Vorentscheidung gefallen. Landshut schien am Boden, leblos - wurde durch zwei individuelle Fehler aber aufgebaut. Plötzlich war’s wieder spannend, Landshut drängte auf den Ausgleich, steckte auch den zu diesem Zeitpunkt überraschenden vierten Treffer durch Pawlenchuk weg. Beim Stand von 3:4 wurden die Seiten letztmals gewechselt. Bick verhinderte gegen Julian Kornelli und Tyson McLellan irgendwie den Ausgleich, im Anschluss gelang es den Gästen, den EVL mit wenigen Ausnahmen vom eigenen Tor fernzuhalten.
EV Landshut: Gracnar - Brückner, Pageau, Schwarz, Dersch, Stowasser, Pavlu, Reich - Bruch, Forster, Mühlbauer, Kornelli, Doremus, Kharboutli, Mayenschein, McLellan, Pfleger, Baßler, Brandl, Eckl.
EC Bad Nauheim: Bick - Schmidt, Seifert, Sekesi, Köhler, Erk, Hafenricher, Wachter - Herrmann, Coffman, Hickmott, Körner, Vause, Pawlenchuk, Pauli, Weiß, Steck, Bartuli, Cerny, Üffing.
Im Stenogramm / Tore: 0:1 (3.) Cerny (Schmidt, Üffing), 0:2 (21.) Herrmann (Hickmott, Coffman), 0:3 (27.) Herrmann (Weiß, Coffman - PP1), 1:3 (29.) McLellan, 2:3 (30.) Doremus (Kharboutli, Kornelli), 2:4 (38.) Pawlenchuk (Körner, Herrmann), 3:4 (39.) Kornelli (Pageau, Khartbouli). - Schiedsrichter: Klein/Bauer. - Strafminuten: Landshut 6, Bad Nauheim 6. - Zuschauer: 4448.