EC Bad Nauheim: Krefeld im Powerplay cleverer

Dem EC Bad Nauheim fehlt beim 2:5 in Krefeld die Kaltschnäuzigkeit. Die Wetterauer kassieren zwei Tore in Unterzahl und verspielen eine eigene 5:3-Überzahlsituation.
(cso). Zwei freie Tage für die Krefelder Pinguine. Das wollte der EC Bad Nauheim eigentlich verhindern. So aber löste Boris Blank das Versprechen ein, was der Trainer der Rheinländer seinem Team für den Fall eines Sieges gegeben hatte. Mit 2:5 (1:0; 1:3; 0:2) unterlagen die Eishockey-Cracks aus der Kurstadt im traditionsreichen Duell am Freitag. »Wir haben eine unterirdische 5:3-Überzahl gespielt«, bewertete EC-Coach Harry Lange eine der entscheidenden Szenen. »Im Laufe der Begegnung haben wir dann immer mehr Zweikämpfe verloren und uns auch in Unterzahl nicht gut angestellt.«
Nach sechs Minuten überlistete EC-Topscorer Tim Coffman den unaufmerksamen Krefelder Goalie Hendrik Hane mit einem Bauerntrick zur frühen Gästeführung. Als die erste Überzahl für Bad Nauheim beendet war, kehrte Justin van der Ven aufs Eis zurück (10.) und lief plötzlich alleine auf Felix Bick zu. Die Wetterauer verteidigten hier zu sorglos. Ihr Torwart entschärfte die Situation aber. EC-Akteur Mick Köhler hatte bei seinem Lattentreffer Pech. Die 1:35 Minuten andauernde doppelte Überzahl am Drittelende ließen die Roten Teufel erfolglos verstreichen.
Dicke Chancen gab’s auch im nächsten Powerplay. Allerdings für die in Unterzahl spielende Lange-Truppe. Coffman und Jordan Hickmott (23.) hätten erhöhen können. Stattdessen nutzte Kael Mouillierat (25.) unmittelbar nach Ende der Strafzeit einen Rebound zum Ausgleich. Die Roten Teufel schlugen zurück. Der schön freigespielte Marius Erk (36.) täuschte einen Pass an, schloss aber selbst zur erneuten EC-Führung ab. Im Powerplay egalisierten die Krefelder wiederum. Marcel Müller bediente Zach Magwood (38.), der Bick verladen konnte - 2:2. Am Ende eines turbulenten Mittelabschnitts setzte Ex-Teufel Leon Niederberger (40.) noch einen drauf. Er wollte Mouillierat anspielen, EC-Verteidiger Leo Hafenrichter ging dazwischen, bugsierte die Scheibe aber ins eigene Tor.
Es war so etwas wie der Schlüsselmoment in dieser Partie, denn auch der Schlussabschnitt gehörte den Gastgebern (15:8 Schüsse). Davis Koch umkurvte mit einer technisch feinen Aktion EC-Goalie Bick, der mit einem Pass gerechnet hatte, und schob zum 4:2 (43.) ins kurze Eck ein. Kurz darauf rettete nur der Pfosten für Bad Nauheim. Im nächsten Powerplay präsentierte sich der Absteiger abermals effektiv - und abgeklärt: 16 Sekunden vor dem Ende seiner Überzahlsituation endete die Pass-Stafette der Pinguine bei Mouillierat (49.), der mit seinem zweiten Tagestreffer den Schlusspunkt setzte.
Krefeld: Hane - Bappert, Tiffels, Zerressen, Riefers, Söll, Trinkberger - Mouillierat, Miller, Niederberger, Weiß, Magwood, Müller, Koch, Knaub, Lewandowski, Shatsky, Krymskiy, van der Ven.
Bad Nauheim: Bick - Sekesi, Köhler, Schmidt, Seifert, Erk, Hafenrichter, Wachter - Körner, Wörle, Steck, Pollastrone, van Calster, Vause, Herrmann, Hickmott, Coffman, Pauli, Bartuli, Cerny.
Steno / SR: Apel/Polaczek. - Zuschauer: 4388. - Strafen 6:6 Minuten. - Tore: 0:1 (6.) Coffman (Herrmann, Hickmott), 1:1 (25.) Mouillierat (Riefers, Weiß), 1:2 (36.) Erk (Hafenrichter, Vause), 2:2 (38.) Magwood (Müller - PP), 3:2 (40.) Niederberger (Magwood, Mouillierat), 4:2 (43.) Koch (Lewandowski, Knaub), 5:2 (49.) Mouillierat (Weiß, Magwood - PP).