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EC Bad Nauheim: Matchpuck Rote Teufel

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Von: Holger Hess

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Felix Bick nimmt noch mal einen kräftigen Schluck, bevor es am Dienstagabend im Kurpark zu Spiel vier zwischen dem EC Bad Nauheim und dem ESV Kaufbeuren kommt. © Agentur Andreas Chuc

Gelingt dem EC Bad Nauheim der »Sweep« gegen den ESV Kaufbeuren? Ein glatter Serien-Erfolg gegen den einstigen Angstgegner wäre die Krönung eines fulminanten Viertelfinals.

(hss). Der Kaufbeuren-Fluch ist erstmal gebannt: 3:0 führt der EC Bad Nauheim in einer mitreißenden Playoff-Viertelfinal-Serie. Zweimal hat der Wetterauer Eishockey-Zweitligist bereits im Allgäu triumphiert - dort, wo es in den vergangenen Jahren für die Hessen wenig zu holen gab. Am Dienstag (19.30 Uhr) bietet sich den Roten Teufeln vor heimischem Publikum der erste Matchpuck zum erneuten Einzug ins DEL 2-Halbfinale. »Es ist verdammt eng, es könnte auch umgekehrt stehen«, warnt Harry Lange vor Vergleich Nummer vier im Colonel-Knight-Stadion. Sollte der »Sweep« (glatter Sieg) gelingen, würden sich die Rot-Weißen obendrein mit einer längeren Vorbereitung auf die nächste K.-o.-Runde belohnen.

Ein gutes Omen für den EC-Trainer könnte der Besuch von Vater Harald Lange sein. Im letzten Jahr reiste der frühere Handball-Profi nach dem 0:2-Rückstand gegen Kassel an, dieses Mal verfolgte er schon die Auftaktpartie in Bayern. Am Abend wird Lange sen. vor Ort im Kurpark wieder fest die Daumen drücken.

Alle Facetten genutzt - Das umkämpfte Sonntag-Match hatte der Österreicher via Live-Übertragung im »P13« am Nauheimer Marktplatz verfolgt. Wie die mitfiebernden EC-Fans sah er einen starken Auswärtsauftritt der Kurstädter. Zwei Powerplay-Tore (Daniel Weiß, Fabian Herrmann), einen Shorthander (Taylor Vause), 55 Sekunden doppelte Unterzahl »gekillt« - die Gäste imponierten, nutzten alle Facetten. »So gut wie in den ersten 35 Minuten habe ich uns selten gesehen«, befand Lange. Und Franz-Josef Trainer, langjähriger DEB-Unparteiischer und heutiger Schiedsrichter-Coach, meinte auf der Tribüne: »Nauheim spielt kompakt, strukturiert, mit Biss, stark.«

Harte Duelle - Beide Teams schenkten sich nichts. ESVK-Stürmer Maximilian Hops musste schon im ersten Drittel auf der Mannschaftsbank behandelt werden und blieb später in der Kabine. Marc El-Sayed wurde vom Puck am unteren Rand des Helms getroffen, der EC-Kapitän machte nach kurzer Behandlungspause weiter. Zu Beginn des Schlussabschnitts krachte Grayson Pawlenchuk direkt vor dem Gästeblock in die Bande. Der Kanadier konnte nicht weiterspielen, verschwand mit schmerzverzerrter Miene in den Katakomben.

Akkus aufladen - Zehn Spieler beim freiwilligen Eistraining, eine Handvoll Cracks beim Joggen rund um den Großen Teich im Kurpark, der Rest im Kraftraum oder auf der Massagebank. Kräfte sammeln, Akkus aufladen, kleinere und größere »Wehwehchen« behandeln lassen. Der Montag stand im Zeichen der Regeneration.

Die Personallage - Im schwarzen Trikot des Rekonvaleszenten spulte Mick Köhler (Oberkörperverletzung) auf dem Eis individuelle Übungen ab. Ob der Allrounder wieder eine Option wird, entscheidet sich kurzfristig. Ebenso wie bei Pawlenchuk, für den am späteren Nachmittag noch eine MRT-Untersuchung auf dem Programm stand. Bei Marc El-Sayed gab es »grünes Licht«. Verteidiger Marius Erk hat seine Sperre nach der Matchstrafe vom Freitag abgesessen und kehrt ins Line-Up zurück. Aufseiten der Joker ist Tobias Echtler nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe aus Spiel zwei wieder dabei.

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