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EC Bad Nauheim: Neues Angriffs-Trio unter Vertrag

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Von: Michael Nickolaus

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Kevin Orendorz zieht es vom EHC Freiburg in die Wetterau. © Red

Am Freitag ging es Schlag auf Schlag. Eishockey-Zweitligist EC Bad Nauheim hat drei neue Stürmer präsentiert.

Die Spekulationen haben sich bestätigt. Am Freitag hat Eishockey-Zweitligist EC Bad Nauheim die Verpflichtungen von Julian Lautenschlager (Heilbronner Falken), von Kevin Orendorz (Freiburger Wölfe) und Markus Lillich (ESV Kaufbeuren) offiziell vermeldet.

Unter dem Motto »Stürmischer Freitag« ging es gestern Schlag auf Schlag. Im Vier-Stunden-Takt hat die Medienabteilung des Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim gleich drei neue Stürmer präsentiert und damit den Kader 2023/24 inzwischen schon fast komplett vorgestellt.

Offiziell offen sind nur noch die beiden Torwart-Positionen (der Wechsel von Maximilian Meier aus Kaufbeuren gilt als offenes Geheimnis), eine Stelle in der Verteidigung sowie zwei Positionen im Angriff, wobei auf den Kontingentpositionen dem US-Amerikaner Jerry Pollastrone ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorliegt. - Nachfolgend die drei Freitag-Neuzugänge im Porträt.

Julian Lautenschlager

Der 26-jährige Regensburger wurde in Düsseldorf ausgebildet und schaffte über den Oberligisten Moskitos Essen den Sprung in die DEL (127 Spiele für Iserlohn, 17 Punkte). In den vergangenen beiden Jahren spielte der Stürmer für Heilbronn, wo er mit einer herausragenden Saison 2021/22 (63 Punkte) die Messlatte für die vergangene Runde (32 Punkte in 44 Spielen) sehr hoch gelegt hatte. Den DEL2-Abstieg mit Heilbronn bezeichnet er als »sehr bitter. Damit hatte niemand so wirklich gerechnet«. Viele Kleinigkeiten seien im Laufe der Saison zusammengekommen. »Und natürlich macht man sich Vorwürfe, was besser hätte laufen können.« Lautenschlager spielte in der vergangenen Saison als Mittelstürmer, wurde zuvor in der DEL-Spielen überwiegend auf den Flügeln eingesetzt.

»Ich bin in einer ländlicheren Region groß geworden und freue mich auf Bad Nauheim«, sagt Lautenschlager. Bei den Roten Teufeln trifft er auf Fabian Herrmann, »den ich von Kleinauf aus Regensburg kenne«, sowie die ehemaligen und künftigen Teamkollegen Kevin Schmidt, Daniel Weiß (gemeinsam in Iserlohn), Marius Erk (U-Nationalmannschaft) und Christopher Fischer (zuletzt ebenfalls Heilbronn).

Das Heim-3:0 des EC im Finale mit Ravensburg hatte er mit seiner Verlobten live im Colonel-Knight-Stadion verfolgt (»Eine tolle Kulisse, Mega-Stimmung. In den alten Eisstadien spürt man den Charme und die Tradition«). Parallel zum Profi-Sport startet Lautenschlager im Sommer ein Fern-Studium (International Business Management). Trainer Harry Lange wollte den 1,87 Meter großen Linksschützen bereits im vergangenen Sommer nach Bad Nauheim holen. »Schon damals hatten wir großes Interesse an Julian. Umso schöner, dass es jetzt geklappt hat«, sagt der Kaderplaner.

Kevin Orendorz

»Aus meiner Sicht war Kevin in der vergangenen Saison der beste deutsche Spieler im Team der Freiburger«, sagt Harry Lange, der die Vorzüge des Stürmers klar benennt: »Er ist robust, kann im Powerplay Akzente setzen und ist ein ausgesprochener Teamplayer.« Mit 13 Hauptrunden-Treffern war der Außenstürmer 2022/23 zweitbester deutscher Torschütze und viertbester Scorer der Breisgauer.

Nach 160 DEL-Spielen für Krefeld entschied sich der gebürtige Iserlohner für eine Ausbildung, absolvierte eine Lehre zum Konstruktionsmechaniker und nahm dafür den Wechsel in den Regionalliga in Kauf. Nach zwei Viertliga- und zwei Oberliga-Jahren in Hamm und Herne meldete sich der 28-Jährige in Freiburg im Profi-Sport zurück. »Klar, das war schon eine Umstellung. Aber ich habe mich schnell wohl gefühlt und kann mit meiner Leistung zufrieden sein.« Die Fans können einen Power-Forward erwarten. Bei 99 Kilogramm, verteilt auf 1,89 Meter, kann Orendorz seinen Körper gut einsetzen, ist dennoch schnell auf den Schlittschuhen unterwegs. Den Sommer verbringt der Linksschütze mit seiner Lebenspartnerin zuhause im Sauerland.

Markus Lillich

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Markus Lillich kommt vom ESV Kaufbeuren zu den Roten Teufeln. © Red

Der 23-jährige kommt vom Playoff-Viertelfinal-Gegner ESV Kaufbeuren in die Wetterau. In der Saison 2019/20 absolvierte er per Förderlizenz zwölf DEL-Spiele für Nürnberg. In der zweiten Liga kommt er auf 249 Spiele, erziele 67 Treffer und konnte weitere 55 Tore vorbereiten. »Die Gespräche mit Harry Lange waren sehr offen und ehrlich. Das hat mir in meiner Entscheidung ein gutes Gefühl gegeben«, sagt Flügelstürmer, der als guter Skater mit einem guten Schuss gilt, im Gespräche mit unserer Redaktion. »Ich freue mich auf die neue Herausforderung und möchte wieder an die Leistung aus der vorletzten Saison anknüpfen«, sagt Lillich. In der gerade abgelaufenen Saison sah er sich in einem »kleinen Loch«, wie er einräumt. »Markus ist schnell, er hat einen guten Schuss, er ist ein Kämpfer. Ich bin überzeugt, die Fans werden von seinem Stil begeistert sein«, sagt Kaderplaner und Trainer Harry Lange.

Nach dem Playoff-Aus im direkten Duell mit seinem künftigen Arbeitsgeber hat Lillich den Großteil der Spiele der Roten Teufel via Livestream verfolgt. Im Allgäu steht Lillich den Sommer über viel in den Inlineskates oder auf dem Badminton-Court, »und zudem kann man in der Region ja auch gut wandern gehen«, sagt der gebürtige Memminger, der gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin und dem gemeinsamen Border Collie nach Bad Nauheim kommt.

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Julian Lautenschlager wechselt aus Heilbronn nach Bad Nauheim. © Red

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