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Sonderzug rollt an die Isar

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Von: Holger Hess

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Mick Köhler agierte aufgrund der Personalsituation zuletzt wieder als Stürmer des EC Bad Nauheim. © Agentur Andreas Chuc

(hss). Eng, enger, DEL2. Vier Eishockey-Spieltage vor dem Hauptrundenende knistert es vor Spannung. Beim EC Bad Nauheim passt es in der »Woche der Wahrheit« perfekt zur Dramaturgie, dass die Roten Teufel im harten Ringen um die direkte Playoff-Qualifikation auf die unmittelbaren Verfolger treffen. Am Freitag (19.30 Uhr) kommt der EHC Freiburg ins Colonel-Knight-Stadion, am Sonntag (17 Uhr) reisen rund 800 Fans im Sonderzug zum Showdown nach Landshut und wollen ihre Mannschaft an der Isar unterstützen.

Die Kurstädter wollen die Top-Six-Position mit aller Macht verteidigen.

Fakt ist bislang nur: Kassel und Kaufbeuren haben die Playoff-Tickets in der Tasche, Bayreuth muss in die Playdowns. Dazwischen ist vieles möglich. Der EC (74 Punkte) steht als Sechster noch über dem Strich, der Siebte aus Landshut (74) hat eine minimal schlechtere Tordifferenz. Freiburg (69) folgt auf Rang acht, fünf Zähler zurück.

Weiß zurück im Lineup: In Kassel war Daniel Weiß, DEL-Neuerwerbung von den Bietigheim Steelers, mit einer Oberkörperverletzung ausgeschieden und musste eine Trainingspause einlegen. Wichtig: Gestern gab es »grünes Licht« vom robusten Angreifer, der ins EC-Lineup zurückkehrt. Fortschritte macht auch Marc El-Sayed. Der Kapitän ist nach seinem Unterarmbruch wieder bei den Eis-Einheiten dabei, lässt im schwarzen Trikot des Rekonvaleszenten aber Übungsformen mit Körperkontakt (noch) aus. Ein Comeback zum Playoff-Start könnte ein realistisches Szenario sein.

Pawlenchuk für Pollastrone: Als Absicherung gedacht - und schon im Fokus. Nach der Verletzung von Jerry Pollastrone komplettiert Grayson Pawlenchuk das Ausländer-Quartett der Hessen. Der nachverpflichtete Kanadier, der beim 2:3 gegen Kaufbeuren debütierte, hat seine erste vollständige Trainingswoche mit den Teamkollegen absolviert. »Jeder Tag hilft. Er muss unsere Grundprinzipien aufnehmen, muss wissen, wie wir agieren wollen«, sagt Trainer Harry Lange über den 25-Jährigen, der »Tempo ins Spiel bringt«.

Freiburg holt zwei US-Boys: Mit den Stürmern Joseph »J.C.« Campagna und Kenneth Hausinger haben die Breisgauer auf der Zielgeraden noch einmal nachgerüstet. Beide stammen gebürtig aus den Vereinigten Staaten. In Campagnas Vita stehen über 200 Partien in der East Coast Hockey League (ECHL). Zuletzt spielte der 29-Jährige für den HC Presov in der slowakischen Extraliga. Hausinger ist 27 Jahre alt und kam in der laufenden Saison für Wichita Thunder und die Norfolk Admirals in der ECHL zum Einsatz.

Sonderzug nach Landshut: Innerhalb von fünf Minuten war der EC-Sonderzug ausverkauft, die Vorfreude ist riesengroß. 800 Nauheimer Fans fahren am Sonntag mit der Eisenbahn - verteilt auf zwölf Waggons, darunter zwei Partywagen - brisanten Traditionsduell an den Gutenbergweg. Die Niederbayern, die beim »EVL-Nachwuchstag« im speziell kreierten Outfit antreten, leisten sich nach der langwierigen Verletzung des Schweden Andree Hult den Luxus von sechs Kontingentcracks. Beim 6:5-Erfolg nach Verlängerung gegen Krefeld fiel der teamintern zweitbeste Scorer, Tyson McLellan, als überzähliger Ausländer der Rotation zum Opfer.

Der Fahrplan: Los geht’s am Sonntag am Bad Nauheimer Bahnhof mit der Ticketausgabe ab 8.45 Uhr. Zug-Abfahrt ist um 9.40 Uhr von (voraussichtlich) Gleis 3.

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