Das Beste, was sie aus dem Jubiläumsjahr machen konnten
Turn- und Sportfreunde Heuchelheim zum 100. Geburtstag von Corona gebeutelt. Camp mit FC St. Pauli und FC Ingolstadt trotzdem durchgeführt. 70 Kinder mit Abstand am Ball.
Von rd
Ein Grund zur guten Stimmung in einem seltsamen Jubiläumsjahr: Gutscheinübergabe durch Kreisfußballwart Henry Mohr. Dr. Ulrich Faßl (links) und Thorsten Balser bekommen 500 Euro vom DFB zum 100.TSF-Geburtstag und 500 Euro vom HFV für die Erlangung von Trainerlizenzen. Foto: PeB
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HEUCHELHEIM - Dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Sport mächtig beuteln, zum Umdenken zwingen, in finanzielle Schieflage oder zu logistischen Klimmzügen zwingen, ist in diesem doch so ent- wie verrückten Jahr 2020 ein Allgemeinplatz geworden.
Die SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen muss zwei Spiele pausieren, weil die Akteure in Quarantäne sind, die Basketballer der Gießen Rackelos müssen am Wochenende in der Pro B auf Zuschauer verzichten, die Handballer auf den unteren Ebenen sind denkbar orientierungslos, weil es keine klare Verhaltensvorgaben gibt. Und der FC Gießen darf in der Regionalliga am kommenden Samstag lediglich die 160 Dauerkartenbesitzer als Waldstadion-Kulisse begrüßen. Das sind nur die aktuellen Meldungen zum Dauerthema.
Für die Turn- und Sporfreunde Heuchelheim gibt es neben der Unbill, die Corona für das Sport- und Vereinsleben mit sich bringt, auch noch die besondere Variante, dass das Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen dadurch in die Hose gegangen ist - so wurde zum Beispiel der Fußballtag, in der Turnhallengaststätte vorgesehen, abgesagt. Immerhin gibt es nun aber doch ein paar positive Nachrichten vom Sportgelände "Am Kahnplätzchen". Denn mit viel Verve wurde auch in diesem Jahr in der zweiten Herbstferienwoche das Fußballcamp des FC St. Pauli und FC Ingolstadt - ehedem von dem Heuchelheimer Bub Harald Gärtner, bei beiden Profivereinen lange in Funktion, auf den Weg gebracht - durchgezogen. Zum bereits sechsten Mal - diesmal dabei: 70 Kinder von 6 bis 13 Jahren, die beim "Profi-Jugendfußballcamp" der "Rabauken und Schanzer" eine Woche täglich von 9.30 bis 16 Uhr unter Einhaltung der Hygiene-Regeln betreut und trainiert wurden. Zwei Trainingseinheiten pro Tag standen an, in den Mittagspausen wurde in kleinen Gruppen gegessen, was von den ehrenamtlichen Helfern "überragend" organisiert wurde. Sechs Trainer aus den Leistungszentren waren dabei vor Ort. "Das Camp war nur mit Unterstützung möglich. Dafür möchten wir uns bei den Sponsoren bedanken", sagt Uli Faßl von den Turn- und Sportfreunden. "Wir freuen uns auch, dass Henry Mohr es sich nicht hat nehmen lassen, einen Bewilligungsbescheid von 500 Euro vom Deutschen Fußballverband zu überreichen." Der Betrag ist das DFB-Geburtstagsgeld für Vereine zum 100. - und so hat 2020 doch noch etwas Positives gebracht für die TSF Heuchelheim.