Mit tollem Lauf und klasse Werten in die Verbandsliga marschiert
FC Cleeberg kann das verflixte zweite Jahr nicht bremsen. Mannschaft von Daniel Schäfer überrascht sich selbst und schafft den Aufstieg. Torjäger Henrik Keller und prima Mischung.
Von mcs
FC Cleeberg, Aufsteiger in die Verbandsliga Mitte, stehend von links: Stefan Hocker, Philipp Watz, Kevin Weidner, Marvin Gath, Johannes Fett, Kevin Misgaiski, Dominik Trivilino, Henrik Keller, Simon Kranz, Moritz Luca Schmidt, Pascal Kühn, Trainer Daniel Schäfer. Vorne von links: Florian Flink, Raphael Bause, Johannes Kaiser, Patrick Löw, Wassilis Giagounidis, Dominik Huisgen, Alexander Bernhardt, Christian Theisinger, Co-Trainer Peter Flink. Foto: Froese
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CLEEBERG - Für die Meisterschaft in der Gruppenliga Gießen/Marburg hat es nach dem 3:4 gegen TuBa Pohlheim im letzten Saisonspiel nicht gereicht. Schmälern kann das die überragende Spielzeit des FC Cleeberg und seines Trainers Daniel Schäfer aber nicht, denn der Aufstieg in die Verbandsliga Mitte stand schon vor einigen Wochen fest. Denn der "Gruppenliga-Dino" war nach dem Abstieg in die Kreisoberliga im Jahr 2015/16 erst in der vorletzten Saison wieder zurückgekehrt und hatte nach einem starken sechsten Platz im Vorjahr nun das vermeintlich schwere zweite Jahr vor sich.
"Und das begann direkt mit einer 0:2-Heimniederlage gegen Wetter, doch dann haben wir eine unfassbare Serie hingelegt. Aber wir sind das immer defensiv angegangen, der Aufstieg war nie ein Thema", beschreibt Cleebergs Coach den Beginn einer tollen Saison. In der Tat sammelte seine Elf nach der Auftaktschlappe 31 von 33 möglichen Punkten und erklomm die Tabellenspitze.
Schon vorentscheidenden Charakter hatten dann die Partien zum Jahresende 2018. Die Kleebachtaler hatten in Pohlheim (0:3) und in Burgsolms (2:3) zwei Niederlagen in Folge einstecken müssen und krochen auf dem Zahnfleisch Richtung Winterpause. "Da waren wir absolut am Limit, personell hatten wir einige Ausfälle zu beklagen. Aber dann hat das Team eine überragende Reaktion gezeigt und die schweren Spiele gegen Steinbach II (3:0) und in Leusel (3:2) gewonnen. Ab dem Moment dachte ich schon, dass mehr gehen könnte, wenn wir gut aus der Winterpause kommen", beschreibt Schäfer. Und das taten die Cleeberger - fuhren direkt sieben weitere Siegen ein. Kurioserweise stand der Aufstieg dann just nach der ersten Niederlage des Jahres 2019 gegen den SC Waldgirmes II (3:4) fest. Danach konnten beide Teams den Ligasprung gemeinsam feiern.
Betrachtet man die Statistiken, so kann es an der Rechtmäßigkeit des Cleeberger Aufstiegs keinerlei Zweifel geben. Zweiter der Hinrunden-, Dritter der Rückrundentabelle, zweitbestes Heimteam, beste Auswärtsmannschaft, die meisten Tore geschossen und bis zu den vier Gegentoren gegen TuBa die beste Abwehr der Liga gestellt - absolute Aufstiegswerte.
"Wir hatten natürlich ein überragendes Sturmduo, aber insgesamt war es einfach die Mischung, aus erfahrenen und ehrgeizigen Akteuren wie Johannes Kaiser oder Stefan Hocker und jungen, hungrigen Talenten, die für den Aufstieg gesorgt hat. Daher haben wir uns vor der Saison auch praktisch nicht verstärkt, sondern wollten dem Team eine Chance geben, sich weiterzuentwickeln, was auch perfekt gelungen ist", betont FCC-Trainer Schäfer. Dass seine Goalgetter Henrik Keller und Dominik Trivilino gemeinsam allerdings 65 (!) der 111 Cleeberger Tore erzielt haben, ist schon ein beeindruckender Ausnahmewert. Mit 39 Toren ging auch die Torjägerkanone der Gruppenliga klar an Keller.
"Verrückte Sachen" machen sie in Cleeberg aber auch nach der grandiosen Spielzeit 2018/19 nicht, Bodenständigkeit steht an oberster Stelle. "Wir sehen die Verbandsliga als absolutes Abenteuer an und wollen auch hier unserer Aufstiegsmannschaft eine Chance zu geben. 76 Punkte in der Gruppenliga muss man ja auch erst einmal holen", sagt Schäfer, der aber nachschiebt. "Natürlich müssen wir uns in der Breite besser aufstellen, um Ausfälle auch besser kompensieren zu können. Aber davon abgesehen, dass finanziell auch gar keine großen Sprünge möglich wären, wäre es auch nicht unsere Philosophie, teure Altstars zu holen. Ein paar Reizpunkte muss man aber setzen, Neuzugänge bringen ja auch immer frischen Wind in ein Team", weiß der Cleeberger Coach abschließend, worauf es für den Neu-Verbandsligisten ankommt.