Zum Thema einer möglichen Ausdehnung der A-Jugend auf drei Jahrgänge - wie es zum Beispiel in skandinavischen Verbänden mit Erfolg gehandhabt wird - sprach der Usinger Anzeiger mit Gunter Eckart, dem Präsidenten des Hessischen Handball-Verbandes. Genau einen Tag zuvor hatte es eine Videokonferenz aller deutschen Landespräsidenten gegeben, bei der auch dieses Thema zur Sprache kam. "Ich persönlich finde diese Idee prinzipiell gut, aber es gibt viele Detailprobleme", sagt Eckart. "Grundsätzlich wäre das nicht für Hessen alleine umsetzbar. Zudem gibt es bei den Sportversicherungen ein striktes Verbot, Erwachsene in Jugendmannschaften spielen zu lassen", nennt Eckart Beispiele.
Ein Hamburger Verein hat, in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Handball-Verband, bereits ein Konzept vorgelegt, in dem aber eben Details ungeklärt seien. "Wenn ich jetzt aufstocke, bestrafe ich den nächsten Jahrgang, dann den übernächsten und so weiter. Das müsste auf eine generelle Ausdehnung der A-Jugend-Zeit hinauslaufen daher. Bei einer Ausdehnung des A-Jugend-Bereichs altersmäßig nach oben gibt es aber Befürchtungen vor allem auch von Landesverbänden, die viel Fläche und weniger Städte haben, dass Jugendliche wegbrechen. Der Übergang von der Jugend zu den Aktiven entspricht in der Regel zurzeit ja auch dem Ende der Schulzeit, Beginn des Studiums oder Ende der Ausbildung. Da gibt es Ängste, dass dann Spieler aus dem ältesten Jahrgang für die Jugend wegfallen wegen eines Studienbeginns zum Beispiel" erläutert Eckart. "Die Idee der Ausdehnung der A-Jugend ist nicht schlecht, der Teufel steckt im Detail. Doch das Thema wird weiter behandelt und es soll jetzt eine Arbeitsgruppe beim DHB dazu gegründet werden", kündigt Gunter Eckart an.
Dirk Ortmann