Handball-Zweitligist TV Hüttenberg reist nach knapper Niederlage gegen Essen nun zu Tabellenführer HSC Coburg und trifft dabei auf viele alte Bekannte.
HUETTENBERG (nic). Das eine Duell gegen eine Spitzenmannschaft ist geschlagen, da wartet bereits der zweite Aufstiegsanwärter auf den TV Hüttenberg. Am Samstagabend (Anwurf: 19.30 Uhr) gastieren die Blau-Weiß-Roten in der 2. Handball-Bundesliga beim HSC Coburg - und treffen dabei auf gute Bekannte.
HSC Coburg - TV Hüttenberg
(Samstag, 19.30 Uhr)
Allen voran natürlich auf Trainer Jan Gorr. Der 41-Jährige lenkte von 2005 bis 2012 die Geschicke des TVH und feierte mit dem Traditionsclub unter anderem 2011 den Aufstieg in die Erstklassigkeit. Mit Gorr, dem Dutenhofener Sebastian Weber (Kreis), dem in Heuchelheim geborenen Rechtsaußen Florian Billek, und dem aus Friedberg stammenden Torhüter Konstantin Poltrum tummeln sich gleich vier Coburger im Kader des aktuellen Tabellenführers, die ihre Wurzeln in Mittelhessen haben und einst für die Hüttenberger aktiv waren. "Spiele gegen Hüttenberg sind natürlich immer etwas Besonderes. Allein durch Freunde und Familie bin ich immer wieder zu Hause, sobald es der Job mal zulässt", erklärt Gorr vor dem zweiten Duell gegen seinen Ex-Verein in dieser Spielzeit. An das erste haben der ehemalige Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft und seine Schützlinge jedoch keine guten Erinnerungen. Am 21. September 2019 unterlagen die Oberfranken mit 22:23.
Alles Schnee von gestern, weiß auch TVH-Coach Frederick Griesbach. Der 31-Jährige denkt zwar immer noch mit Wohlwollen an jenes Herbstduell zurück, ist sich jedoch sicher: "Das Hinspiel gewonnen zu haben, ist natürlich schön. Leichter wird die Aufgabe dadurch aber nicht für uns."
Einen Vorteil haben die Hüttenberger jedoch. So musste der Ligaprimus bereits am Dienstagabend im Nachholspiel beim VfL Gummersbach eine echte Kraftprobe bestehen. Am Ende trennten sich beide Spitzenteams mit einem 24:24. Aus HSC-Sicht ärgerlich, führten die Gorr-Schützlinge nach einem starken Auftritt noch acht Minuten vor Schluss mit vier Treffern. "Betrachte ich das Spiel in Gänze und wie gut wir es kontrolliert haben, ist es extrem schade, dass es am Ende nur ein Zähler geworden ist. Wir waren zum Schluss nicht klug genug", so Gorr.
Auch Griesbach hat gebraucht, um den letzten Auftritt seiner Jungs zu verdauen: Das 26:27 des TVH gegen den TuSEM Essen hätte bei konsequenter Chancenverwertung nicht mit einer Niederlage enden müssen. "Es hat ein bisschen länger gedauert, dieses Duell aus dem Kopf zu bekommen, weil mich der Ausgang wirklich sehr genervt hat", spricht der Familienvater Klartext. Um in Coburg zu bestehen, fordert der Coach von seinem Team eine gesunde Härte in der Deckung und vor allem jede Menge Kampfgeist. "Wir wollen nerven, unangenehm sein und Nadelstiche setzen. Ich will, dass wir wie kleine Piranhas sind. Einer beißt in die Wade, der Zweite beißt hinterher, bis der große Gegner dann irgendwann in die Knie geht", schmunzelt Griesbach, dem am Samstag mit Ausnahme von Kapitän Mario Fernandes wohl der gesamte Kader zur Verfügung steht.