3547 Schützen in 29 Vereinen

Hochtaunuskreis . Wie altehrwürdig der Schießsport ist und welch lange Tradition das Schützenwesen im Taunus hat, wurde im vergangenen Jahr deutlich, als der Schützenverein 1422 Usingen mit viel Pomp und Ehr seinen 600. Geburtstag feierte.
Noch älter ist die Cronberger Schützen-Gesellschaft von 1398, deren Mitglieder in diesem Jahr ihre Gründung vor 625 Jahren groß feiern werden. Doch bevor wir näher auf die Festveranstaltungen im September eingehen, muss freilich an dieser Stelle die Homburger Schützengesellschaft 1390 genannt werden, die nochmals eine um acht Jahre ältere Geschichte hat.
Doch zurück zum Jubiläumsjahr der Cronberger Schützen-Gesellschaft, die wie alle deutschen Schützenvereine im Jahre 2016 auf Antrag der deutschen UNESCO Kommission in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. Dadurch ist das Schützenwesen als schützenswerte Tradition weltweit anerkannt. Was das heißt, wird in diesem Herbst auch im Hochtaunuskreis erneut dokumentiert.
»Wir werden zum 625-jährigen Bestehen das 2. Hessische Böllerschützentreffen ausrichten«, teilten die Verantwortlichen der Cronberger Schützen-Gesellschaft bei der Frühjahrsversammlung des Schützen-Bezirks 35 Hochtaunus im Wehrheimer Schützenhaus zur Freude von rund 50 Delegierten mit.
Damit ist der Höhepunkt im bevorstehenden Schützenjahr im Hochtaunuskreis klar datiert. Hoch her - und vor allem mächtig laut und spektakulär - wird es am Festwochenende 8./9. September mit der traditionellen akademischen Feier beim besagten großen Böller- und Kanonenschießen hergehen.
»Da gibt es garantiert ordentlichen Krach. Wir laden alle Bürger dazu am 9. September ab 15 Uhr zu uns ans Kronberger Schützenhaus ein«, so der Kronberger Oberschützenmeister Lothar Strobl und der für die Organisation der Festivitäten verantwortliche stellvertretende Vorsitzende Rolf Gilgen.
Bereits am ersten Septemberwochenende vom 1. bis 3. September wollen die traditionsreichen Schützen aus Kronberg der Bürgerschaft die Möglichkeit geben, bei einem offenen Preisschießen mit dem Luftgewehr für jedermann in ihren Sport hineinzuschnuppern. »Als Gewinn winkt ein E-Bike im Wert von 4000 Euro«, gaben die Vertreter bei der Frühjahrsversammlung bekannt.
Es sind Festveranstaltungen wie dieses, bei der das den Schützenvereinen so wichtige Brauchtum gepflegt wird. Deshalb wurde auch das Schützenwesen als immaterielles Kulturerbe der UNESCO begründet. Mit dem Schützensport werde menschliches Wissen weitergegeben sowie Kreativität und Erfindergeist garantiert. Zugleich könne so Identität gewahrt und Kontinuität vermittelt werden.
Sportliche Erfolge und Ehrungen
Neben seinem Bericht mit den Höhepunkten des vergangenen Jahres 2022 ehrte Bezirksschützenmeister Jens Kröger verdiente Schützen sowie erfolgreiche Vereine. »Im Hochtaunuskreis sind 3547 Menschen in 29 Schützenvereinen aktiv«, so seine Bilanz.
Folgende Mannschaften beendeten das 2. Halbjahr 2022 als Rundenkampfsieger in ihrer jeweiligen Klasse:
Bei den Luftgewehren stand Ende des Jahres der SV Oberstedten II in der Bezirksklasse als Siegerfest, ebenso wie der SV Usingen I (Grundklasse 1) sowie die vierte Mannschaft des SV Eschbachs in der Grundklasse 2. Bei den aufgelegten Gewehren siegten der SV Winden I in der Bezirksliga.
Des Weiteren siegten die Luftpistolen-Schützen des SV Anspach (Bezirksliga), des SV Usingen II (Grundklasse 1), des SV Eschbach (Grundklasse 2), des SV Wilhelmsdorf 1 (Grundklasse 3) sowie bei der GK-Kurzwaffe die Mannschaft SV Oberstedten in der Bezirksliga.
Aufgrund der zuletzt mehrmals abgesagten Versammlungen werden die aus den vergangenen Jahren noch ausstehenden Ehrungen verdienter Schützen sukzessive nachgeholt.
Am Freitag erhielten wegen besonderer Verdienste Matthias Weigelt, René Liedtke, Rüdiger Nörenberg, Alexandra Argyrakis sowie Michael Christ das kleine Hessische Ehrenzeichen in Gold.
Das Große Hessische Ehrenzeichen in Gold als höchste Auszeichnung wird aber erst auf dem Schützentag in Wetzlar (24. bis 26. März) vergeben. Für die Verdienste um den deutschen Schützensport erhielten die Referenten Jürgen Borntrink, Moritz Friedrich, Sebastian Kral, Sebastian Titze, Lars Walker und Armin Zahradnik das Große Hessische Ehrenzeichen in Bronze. Rolf Gilgen und Bernd Holzhäuser wurden mit dieser Auszeichnung in Silber geehrt.