Abschied der Gallionsfigur

Neu-Anspach (jf). Das Ende einer Ära: Georg Komma, der neben seiner Tätigkeit als Badminton-Abteilungsleiter der SG Anspach seit 1998 im Sportkreis Hochtaunus als Fachwart für diese Sportart tätig gewesen ist, hat sein Amt beim Kreis-Badminton-Tag 2022 in Oberursel abgegeben.
Nachfolger von Komma ist Jochen Barth vom 1. BC Bad Homburg, der von den übrigen acht anwesenden Personen aus sieben Vereinen einstimmig zum neuen Fachwart gewählt worden ist. Der 1. BC Oberursel fehlte entschuldigt, während vom BV Friedrichsdorf, der SG Weilrod, dem TV Stierstadt und der Spvgg Hattstein kein Vertreter erschienen war.
Komma warf bei seinem Geschäftsbericht einen Blick zurück auf 40 Jahre Badminton-Geschichte im Hochtaunuskreis, die 1982 mit der Ausrichtung der ersten Kreismeisterschaft begonnen hatte. Nach 17 Titelkämpfen endete diese Tradition im Jahr 1998.
Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit hat Georg Komma dafür gesorgt, dass sich Badminton im Kreis der etablierten und traditionsreicheren Sportarten im Sportkreis Hochtaunus etablieren konnte. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Tatsache, dass der Pädagoge aus Neu-Anspach von 2006 bis 2009 neben seiner Tätigkeit als Fachwart auch als stellvertretender Vorsitzender des Sportkreises (Arbeitsschwerpunkt Fachverbände) in der Verantwortung stand.
Bei der Errichtung und Ausstattung von Sporthallen kam dem ausgebildeten Lehrer darüber hinaus zugute, dass er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2013 als Leiter des Rüsselsheimer Studienseminars für Grund-, Haupt-, Real- und Förderschule auf das Engste mit der Materie vertraut gewesen ist.
Im Laufe seiner Tätigkeit als Fachwart hat Komma im Sportkreis Hochtaunus 17 Badminton-Tage einberufen und die aktuell 14 Badmintonvereine oder -abteilungen betreut, in denen rund 1000 Personen aller Altersklassen die Federbälle mit ihren Schlägern fliegen lassen.
»In der Saison 2022/23 nehmen 13 Mannschaften am Spielbetrieb teil, wobei es bei der TSG Oberursel mit drei aktiven Mannschaften eine erfreuliche Entwicklung gibt«, berichtete Komma, dem allerdings der Nachwuchs Sorgen bereitet. Aktuell spielen nämlich lediglich zwei Schüler- und fünf Jugendmannschaften im Bezirk Frankfurt um Punkte. Problematisch sehen alle Vereine die Versorgung mit lizenzierten Trainerinnen und Trainern, die es im Bereich des hessischen Landesverbands zwar durchaus gibt, die jedoch in den Nachmittagsstunden nicht oder nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. »Wir sollten darüber nachdenken, mithilfe von Sponsoren im Hochtaunuskreis ein Leistungszentrum einzurichten, um Talente gezielt fördern zu können«, gibt Komma seinem Nachfolger als Vorschlag mit auf den Weg.
Nachdem er die Abteilungsleitung beim langjährigen Badminton-Bundesligisten SG Anspach am 8. Juli in die Hände von Sportwart Alexander Merget und Kassenwart Christian Büchner gelegt hat, ist Georg Komma ab sofort von allen ehrenamtlichen Tätigkeiten befreit.
Wer den 73-jährigen Vollblut-Funktionär aber etwas näher kennt, weiß ganz genau, dass bei ihm niemand vergeblich um einen guten Rat fragt.