Änderungen beim Schiri-Soll

Hochtaunuskreis (jf). Das aktuelle Thema »Schiedsrichter-Pflichtsoll«, zu dem Kreisfußballwart Andreas Bernhardt am Mittwochabend eine Informations-Veranstaltung angeboten hatte, ist auf ein großes Interesse gestoßen. Insgesamt 24 Vereins- und Verbandsvertreter konnten sich im Rahmen einer Video-Konferenz 100 Minuten lang über die geänderten Bedingungen informieren, die seit dem 1.
Juli 2022 gelten.
Mit Thomas Kaden, Referent IT und Referent Spielbetrieb beim Hessischen Fußballverband (HFV), hatte Bernhardt für diese Informations-Veranstaltung einen sehr kompetenten Fachmann zur Beantwortung aller Fragen gewinnen können.
Gegenüber der bis 2021/22 geltenden Regelung, die für Schiedsrichter den Besuch von fünf Lehrabenden und die Leitung von zwölf Spielen vorgesehen hatte, sind für die Unparteiischen seit Saisonbeginn der Besuch von fünf Lehrabenden (davon drei in Präsenz) sowie die erfolgreich bestandene Leistungsprüfung Pflicht, um für die Vereine als Schiedsrichter anerkannt werden zu können. Die Anzahl der geleiteten Spiele ist nicht mehr relevant.
Am Beispiel der Spielgemeinschaft Wehrheim/Pfaffenwiesbach mit ihren drei Mannschaften in der KOL sowie in der Kreisligen A und C sowie 15 Jugend-Teams (A- bis G-Junioren) erläuterte Kaden das Pflichtsoll für diese Saison 2022/23. Demzufolge müssen für jeden der beiden an der SG beteiligten Vereine 24 Schiri-Einsätze für die Senioren geleistet werden sowie 16 im Nachwuchsbereich. Wieviele Schiedsrichter diese insgesamt 80 Einsätze »abarbeiten«, ist egal. Kaden: »Wenn es nur zwei der Gemeldeten und Anerkannten sein sollten, ist das auch legitim.«
Bei Nicht-Erfüllung des Schiedsrichter-Solls, das von der Ligen-Zugehörigkeit der Mannschaften abhängig ist, droht im ersten Jahr eine Geldstrafe von fünf Euro pro fehlendem Spiel und im zweiten Jahr neben dieser Strafe auch noch Punktabzug. Diese Bestrafung erfolgt jeweils in der darauffolgenden Saison.
Die Referees der SG Westerfeld, die mit den Frauen in der Gruppenliga spielt sowie mit den Männern in den Kreisligen A und C, müssen 40 Spiele absolvieren (20 für die Frauen, jeweils 10 für die Männer) sowie weitere 30 für die drei Juniorinnen-Teams in den Altersklassen B-, C- und D-Jugend.
Eine entsprechende Berechnungs-Tabelle ist als Excel-Datei auf der Homepage des HFV über den Menüpunkt Schiedsrichter jederzeit verfügbar.
»Wir haben aktuell 105 Schiedsrichter auf unserer Liste, von denen allerdings 19 ihre Leistungsprüfung noch nicht abgelegt haben«, berichtete Kreis-Schiedsrichterobmann Erdal Akemlek über die Situation im Hochtaunuskreis.
»Bemüht Euch bereits jetzt zu Beginn der Saison um geeignete Schiedsrichter-Anwärter und nicht am Ende der Runde, wenn es für eine Anrechnung bereits zu spät ist«, wies Kreis-Lehrwart Patrick Paul auf den nächsten zentralen Neulingslehrgang im Oktober in Frankfurt hin.
Im Hochtaunuskreis ist die nächste Anfänger-Ausbildung im Februar 2023 geplant.