Ausgelassene Freude

Oberursel (jf). Eine vielversprechende Premiere hat das erste inklusive Spiel- und Sportfest gefeiert, das Sportkreis Hochtaunus auf der Anlage des SC Eintracht Oberursel ausgerichtet hat.
Pünktlich zum Auftakt der »Europäischen Woche des Sports«, durch die Menschen aus 40 Nationen unter dem Motto »BeActive« in diesen Tagen für mehr Bewegung und Sport begeistert werden sollen, haben insgesamt 129 Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung auf der Sportanlage im Norden Oberursels miteinander drei Stunden lang viel Spaß gehabt.
Der Tag ausgelassener Freude begann bereits während des Aufwärmprogramms mit großen Mülltüten, die auf Anleitung von Moderator William Sonnenberg mit musikalischer Begleitung aus den Lautsprechern als Sportgeräte genutzt werden konnten. Auch Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr und Bürgermeisterin Antje Runge ließen sich von den Aktivitäten der Kinder animieren und bewegten sich im Rhythmus mit. »Nur zusammen sind wir stark«, verkündete Runge das Motto dieses besonderen Tages Oberursels.
William Sonnenberg, der beim Landessportbund Hessen für den Bereich Inklusion im organisierten Sport zuständig ist, war auf dem Klubgelände der Eintracht als Animateur mit viel Empathie im Einsatz. Er begeisterte die Jungen und Mädchen von der Hans-Thoma-Schule (47), der Helen-Keller-Schule (21) und der Grundschule am Eichwäldchen (61) auch bei vielen anderen Großgruppenspielen.
Fünf spannende Stationen
Kreisjugendwartin Kirsten Klatt hatte zusammen mit ihrem Orga- und Helferteam fünf Stationen aufgebaut, die durch große bunte Luftballons auf den beiden Sportplätzen am Eschbachweg leicht zu erkennen waren. Die Spaß-Station mit Sportgeräten aller Art (inklusive Bällen zum Dosenwerfen) und die beiden Fußball-Stationen befanden sich auf dem Rasenplatz, während der Rolli-Parcours, das Inklusions-Mobil und die Sportabzeichen-Stationen auf dem Kunstrasen aufgebaut worden waren.
Die Sportabzeichen-Prüfer um Peter Kohl und Jörg Szameit hatten für die Jugendliche spezielle Übungen vorbereitet, die es auch Menschen mit Behinderung ermöglichen, die Bedingungen zum Erwerb des Deutsche Sportabzeichens zu erfüllen.
»Wir werden in diesem Jahr mit mehr als 50 Abzeichen ein neues Rekordergebnis erzielen«, ist Szameit stolz darauf, dass der Sportkreis Hochtaunus in diesem Bereich in Sachen Inklusion zusammen mit dem Sportkreis Waldeck hessenweit führend ist. Diese Auszeichnung für Menschen mit Behinderung gibt es in Deutschland übrigens schon seit 1952.
Das Sport- und Spielfest war der ideale Rahmen, um Jugendlichen mit und ohne Behinderung einander näher zu bringen. Es wurden schul-übergreifend gemischte Teams gebildet, um neue Kontakte zu knüpfen, und die Angebote des VdK sind reichlich genutzt worden. Mit verbundenen Augen versuchten sich die Schüler am Treppensteigen oder an Objekten, die es zu ertasten galt. Oder sie erlebten aus eigener Erfahrung, wie schwierig und ungewohnt kompliziert es ist, sich im Rollstuhl zu bewegen.
Maskottchen »Hessi« mit dabei
Für eine Überraschung hatte Kreisfußballwart Andreas Bernhardt gesorgt, der in Begleitung von Maskottchen »Hessi« vom Hessischen Fußballverband erschienen war.
Zum Abschluss einer rundum gelungenen Premieren-Veranstaltung durften alle Teilnehmer neben einer Medaille und dem Schlüsselband der Laufkarte auch noch einen Sportbeutel (mit Trinkflasche und Wasserball) sowie einen persönlichen »Hessi« im Mini-Format als bleibende Erinnerung an das 1. Inklusive Spiel- und Sportfest des Sportkreises Hochtaunus mit nach Hause nehmen.