Beim Favoriten das Unmögliche möglich machen
Gießen (red). 1:1 steht es in der Playoff-Halbfinalserie der 2. Basketball-Bundesliga ProA zwischen den Gießen 46ers und Rasta Vechta. Underdog Gießen reist am Mittwoch zum Favoriten, bevor die Serie am Freitag zurück an die Lahn kehrt. Entscheidet jetzt der Heimvorteil? Es war eines jener Spiele, wie man sie in Gießen nur etwa alle zehn Jahre erlebt.
2005 Playoff-Viertelfinalsieg gegen Köln. 2015 Aufstieg ohne Niederlage in den Playoffs mit Coach Denis Wucherer. Und 2023? Das diesjährige Team der Gießen 46ers muss den Vergleich mit den ganz großen Mannschaften der Vergangenheit nach dem 79:76-Erfolg über den haushohen Favoriten Vechta nicht mehr scheuen. Die Osthalle stand als sechster Mann und Frau hinter dem Team, das damit den Ausfall von Enosch Wolf, Stefan Fundic und Luca Kahl kompensierte. Während Kahl am Freitag wieder mit dabei sein könnte, werden die beiden Center nicht mehr in die Serie eingreifen können. Auch am Mittwoch (19.30 Uhr, Sportdeutschland.tv überträgt die Partie) ist Vechta wieder Favorit. Können die 46ers die Sensation von letztem Sonntag wiederholen? Und was geht übrhaupt in Vechta? Eingangs wurde der Vergleich mit der Köln-Serie 2005 gezogen. Damals fehlten bei Gießen ebenfalls zwei Große (Justin Phoenix, Mike Mitchell), und: Köln verlor kein einziges Heimspiel. Ehe am 26. Mai 2005 im »Saunaspiel« Chuck Eidson und Co. das Unmögliche schafften. Gießens Außenseiterrolle ist im Vergleich zu damals noch kleiner. Aber alle zehn Jahre scheinen in Basketball-Gießen Wunder zu geschehen. Gießens Trainer Branislav Ignjatovic meint: »Wir haben Sonntag viel gegeben und dafür wurden wir belohnt. Es kann eine knappere Serie werden, als viele denken. Klar, wir brauchen gute Quoten. Aber mit dieser Energie in der Verteidigung sind wir auch Mittwoch nicht chancenlos.«