Bestnoten

Hochtaunuskreis (sma). Das Team des Schafhofs in Kronberg hat sich zum erfolgreichen Turnierveranstalter gemausert. Schon längst kümmert sich die Familie Rath-Linsenhoff um das internationale Festhallen-Reitturnier in Frankfurt jeweils kurz vor Weihnachten, zudem veranstaltet sie auch auf der eigenen Reitanlage Dressurturniere. Letztes Jahr wurde dort erstmals zum Schafhof-Dressurfestival geladen, coronabedingt noch ohne Publikum.
Bei der Wiederholung am vergangenen Wochenende durften auch Besucher auf die idyllische Anlage, sehr zur Freude von Veranstalter Matthias Rath. »Für ein Dressurturnier ist ganz schön viel los«, sagte er zufrieden.
Den Besuchern wurde hochkarätiger Sport geboten, so gingen allen voran die beiden Top-Reiterinnen Isabell Werth und Dorothee Schneider an den Start. Letztere gewann die schwerste Prüfung, den Grand Prix Special, und zwar mit Faustus. »Ich bin super zufrieden, wir haben hier einen Schritt nach vorne gemacht«, sagte die 53-Jährige aus dem rheinland-pfälzischen Framersheim. Mit ihm wird sie als Reservepaar zur Dressur-Weltmeisterschaft im dänischen Herning fahren, die Anfang August beginnt.
Zweite im Special wurde Carina Scholz aus dem westfälischen Sassenberg mit Tarantino, die über ihren Erfolg selbst etwas verblüfft war. Denn ihr Pferd hatte sich in letzter Zeit in den Prüfungen etwas bitten lassen, doch auf dem Schafhof war er die ganze Zeit »an«, wie die Dressurreiter sagen. »Dabei habe ich gar nichts anders gemacht«, zeigte sich die Reiterin etwas ratlos. Ihr Pferd bekommt nun erst einmal eine längere Pause.
Die wird sich Isabell Werth, erfolgreichste Reiterin der Welt, nicht gönnen - für sie geht es in Richtung WM. Sie belegte in Kronberg mit Nachwuchspferd Budhi Platz drei im Special, in der Grand-Prix-Kür am Vortag wurde sie mit Quantaz Zweite. Mit diesem Pferd wird die Rekordreiterin in Herning an den Start gehen. Quantaz hatte auf dem Schafhof ein wenig für Aufregung gesorgt, als er sich im Grand Prix aus der Piaffe mit einem großen Satz verabschiedete. Das brachte seine Reiterin ins Grübeln, die ihn eigentlich am nächsten Tag in einer neuen Kür vorstellen wollte. Doch nun war es Werth wichtiger, dem Pferd wieder Sicherheit zu geben, und so entschied sie spontan: Geritten wird noch einmal die alte Kür. »Ich wollte ihn keinesfalls mit der neuen Musik und neuen Linien durcheinanderbringen«, sagte die Reiterin.
Sieger in der Kür wurde der US-Amerikaner Steffen Peters, der seit einigen Wochen auf dem Schafhof trainiert. Sein Pferd heißt Suppenkasper, genannt »Mopsie«. »So kann es zur WM nach Herning gehen«, erklärte der gebürtige Deutsche mit breitem Strahlen nach der Siegerehrung.