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Blick geht voraus auf WM 2023

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Von: Jens Priedemuth

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Maryse Luzolo (von links) und Vanessa Grimm, die beiden Olympia-Athletinnen des Königsteiner LV, verraten im Gespräch mit Judith Wagemans (Sportliche Leiterin) ihre Pläne für die Saison 2023. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Mit großen Augen verfolgt der jüngere Leichtathletik-Nachwuchs beim Königsteiner LV das Interview. Man hat schließlich nicht alle Tage zwei Olympia-Teilnehmerinnen aus dem eigenen Verein direkt vor sich und kann zuhören, wie die Asse trainieren und natürlich auch Fragen stellen. Nach dem erfolgreichen Sponsoren-Lauf, es wurde eine mittlerer vierstellige Summe für die Nachwuchsarbeit im Verein gesammelt, holte Judith Wagemans (Sportliche Leiterin) die beiden Asse Maryse Luzolo und Vanessa Grimm vors Mikrofon.

Auch wenn sich Läufer, Springer und Werfer teilweise noch im Erholungs-Modus befinden und die Vorbereitungen für 2023 erst ganz langsam anlaufen, gibt es doch schon konkrete Planungen. Das betrifft in erster Linie Athleten mit Nationalkader-Status, für die ein langfristiger Blick auf die kommenden Aufgaben obligatorisch ist. So verrieten Luzolo und Grimm, was bei ihnen in den kommenden Monaten so auf der Agenda steht und schrieben auch eifrig Autogramme.

Maryse Luzolo kann auf einen internationalen Start bei der Heim-EM in München zurückblicken. Zudem hatte sich die Weitspringern auch für die Weltmeisterschaften in Eugene (USA) qualifiziert. Eine im Training erlittene Bänderverletzung im Sprungfuß machte ihr dann aber einen Strich durch die Rechnung. Um ihren Start bei den Europameisterschaften nicht zu gefährden, verzichtete die Biologie-Studentin dann auf die WM. Aus medizinischer Sicht hätte es zwar eine kleine Chance gegeben, doch Luzolo entschied sich für eine längerfristige Reha mit entsprechendem Aufbauprogramm. Die KLV-Athletin beendete ihr Wettkampfjahr mit einer tollen neuen persönlichen Bestweite von 6,71 Metern. Damit wird Maryse Luzolo im Europa-Ranking auf dem fünfzehnten Platz geführt.

»Bei mir geht es jetzt langsam wieder los. Nach unserer Hochzeit waren wir mit dem Wohnmobil eine gute Woche in Dänemark. Mal was ganz anderes zu dieser Jahreszeit. Das war optimal zum Abschalten. Die Pläne sind geschrieben und der allgemeine Aufbau beginnt. Gymnastik, Stabi-Übungen und auch reichlich Krafteinheiten stehen auf dem Programm. Wenn es in den nächsten Monaten gut läuft, kann ich mir vorstellen, Anfang März die Hallen-EM in Istanbul mitzunehmen. Höhepunkt sollen dann aber die Weltmeisterschaften in Budapest werden. Es steht also einiges auf dem Programm«, verrät die sympathische Sportsoldatin. Für die Stabsgefreite steht in diesem Herbst aber erst noch ein mehrwöchiger Bundeswehr-Lehrgang in Hannover an.

Kreuzbandanriss ausgeheilt

Auch Vanessa Grimm, die andere Top-Athletin des KLV, plante 2022 mit einem Doppelstart bei WM und EM. Die Qualifikation dafür hatte die Siebenkämpferin geschafft. Ende Mai startete die Polizeibeamtin beim Hypo-Meeting in Götzis voll durch und stellte mit hervorragenden 6323 Punkten am Vorarlberg eine neue Bestmarke auf. Bei einem Testwettkampf wenige Tage vor dem Abflug in Richtung USA zog sich Grimm einen Teilanriss des Kreuzbandes zu. Nach diversen medizinischen Untersuchungen entschied man sich gegen eine Operation. Nach einer langen Reha-Phase kam jetzt Ende September das »Go«. Grimm begab sich in die Hände von europaweit führenden Knie-Spezialisten, die im »Athlete Performance Center« eines großen Energy-Drink-Produzenten tätig sind. Die Arbeit der medizinischen Profis in der Einrichtung bei Salzburg schlug bei Grimm bestens an: »Ich bin absolut happy. Die letzten Belastungstests verliefen echt gut. Ich bekam grünes Licht und habe bereits mit einem leichten Training begonnen«, freute sich Grimm und präsentierte auf dem Handy freudestrahlend ein Video von einem der gelungenen Tests. »Über die Hallen-EM in Istanbul habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Der Fokus liegt ganz klar auf Budapest und dann 2024 auf Olympia in Paris. Davor müssen aber erst noch diverse Qualis abgehakt werden«, so die KLVlerin. Mit ihrem Resultat von Götzis ist Grimm Neunte in Europa und gleichzeitig die beste deutsche Siebenkämpferin der Saison. Vor Sophie Weißenberg (Leverkusen) und klar vor ihrer hessischen Rivalin Carolin Schäfer (Frankfurt).

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