2. Bundesliga ist das Ziel

Hochtaunuskreis (jf). Das Fußball-Einmaleins erlernte sie beim SV Bommersheim und in den Mädchenmannschaften des 1. FFV Oberursel und nun hat sie die 2. Frauen-Bundesliga im Visier: Die Bad Homburgerin Lana Kehrmüller ist auf dem besten Weg, ihren Bekanntheitsgrad als erfolgreiche Stürmerin über Hessens Grenzen hinaus zu erhöhen.
Wenn der TSV Schott Mainz am kommenden Sonntag, 28. August, um 14 Uhr mit seiner Frauenmannschaft zum Saisonstart in der Fußball-Regionalliga Südwest gegen Wormatia Worms antritt, steht mit großer Wahrscheinlichkeit nämlich auch Lana Kehrmüller auf dem Kunstrasenplatz in Mombach bei den Gastgeberinnen in der Startelf auf dem Platz.
Ab 2023/24 ist es der FSVF Mainz 05
»Sogar mit dem eigenen Namen auf dem Trikot«, wie die Torjägerin stolz verkündet, die mit der Wunsch-Nummer 14 aufläuft und sich für ihre erste Saison beim TSV zehn bis 15 Treffer als Ziel gesetzt hat.
Die Perspektiven für die 18-jährige, die am 21. April 2004 in Bad Soden das Licht der Welt erblickte, sind glänzend: Ab der Saison 2023/24 wird sie nämlich das Trikot des FSV Mainz 05 tragen. Die Übernahme von Schott als Abteilung beim Männer-Bundesligisten wurde Ende März 2022 mit FSV-Manager Christian Heidel bereits vertraglich beschlossen und nun hoffen alle Beteiligten, dass dem Regionalligisten in der neuen Spielzeit der Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga gelingt.
Mit sieben Jahren hatte Lana Kehrmüller beim SV Bommersheim und anschließend bei den Jungs des FV Stierstadt (unter Trainer Patrick Dumont) mit dem Fußballspielen begonnen und spätestens in ihrer Zeit bei den Mädchen des 1. FFV Oberursel (unter Simone Petermann) als Torjägerin bereits nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht.
In der Saison 2013/14 sorgte sie beim 1. FFV mit ihren 64 Treffern (davon 12 in einem Spiel) in der Heimatpresse für erste Schlagzeilen und über Eintracht Frankfurt, den 1. FFC Frankfurt sowie die U17-Bundesligamannschaft der Eintracht führte der Weg der Bad Homburgerin zum SC Dortelweil. Dort war sie 2021/22 in ihrer ersten Saison bei den Frauen gleich an zwei Aufstiegen beteiligt: an denen des SCD in die Frauen-Regionalliga und in die Frauen-Hessenliga!
Nach ihrem Wechsel auf die andere Seite des Rheins begann unter Trainer Nicolai König beim TSV Schott Mainz bereits am 4. Juli hat die Vorbereitung auf die Saison 2022/23, die mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga enden soll. König war zuvor Trainer von Dortelweils U17-Juniorinnen und kennt deshalb die Bad Homburgerin und ihre Qualitäten als »Linksfuß« bestens.
15 neue Spielerinnen
Zum Erreichen des ehrgeizigen Ziels 2. Bundesliga hat der TSV Schott neben Nicolai König und Lana Kehrmüller noch weiter 15 Spielerinnen verpflichtet, darunter Verteidigerin Laura Stiben von Girondins Bordeaux (1. Liga in Frankreich), Lea Schneider von der Frankfurter Eintracht, Nina Anstatt vom 1. FC Saarbrücken und Ebru Uzungüney vom Zweitligisten FC Ingolstadt.
Zusammen mit Lana Kehrmüller (Hobbys: Fußball, Musik und Marvel) und Trainer Nicolai König sind mit Hannah Marx, Jana Harms und Chiara Peiter noch drei weitere Spielerinnen vom SC Dortelweil zu den Mainzern gewechselt, sodass für das viermalige Training pro Woche Fahrgemeinschaften gebildet werden können und Lanas Eltern diesbezüglich spürbar entlastet werden.
Den ungewöhnlichen Vornamen Lana hat sie übrigens von ihrem sechs Jahre älteren Bruder erhalten. »Lana war die erste Freundin von Superman und deshalb wollte Tizian, dass ich auch so heiße«, plauderte die angehende operationstechnische Assistentin (im ersten von drei Lehrjahren in der Hochtaunusklinik in Bad Homburg) aus dem familiären Nähkästchen.
Tizian Kehrmüller hat übrigens auch beim SV Bommersheim gekickt, ehe er nach einem Schlüsselbeinbruch, den er beim Mountainbiken am Feldberg erlitten hatte, diese sportliche Karriere bereits frühzeitig beendet hat.
Apropos Schlüsselbeinbruch: Zwei hat auch Lana in den Jahren 2019 und 2021 bereits erlitten - scheint bei den Kehrmüllers so eine Art »Familienkrankheit« zu sein. »Diese Verletzungen sind aber in Ruhe auskuriert worden«, spürt sie keinerlei Folgen dieser Frakturen.
Popp und Magull als Vorbilder
Die vor Kurzem beendete Fußball-Europameisterschaft der Frauen hat auch die Zweitliga-Spielerin in spe begeistert und sie erhofft sich als Folge der Gala-Vorstellungen der deutschen Nationalmannschaft in England hierzulande einen deutlichen Aufschwung des Frauenfußballs.
Mit Alexandra Popp und Lina Magull sind zwei herausragende Persönlichkeiten des DFB-Teams auch die aktuellen Vorbilder von Bayern-München-Fan Lana Kehrmüller, die es kaum erwarten kann, am Sonntag in Mainz-Mombach erstmals um Regionalliga-Punkte spielen zu dürfen.