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Derby-Klassiker als Fan-Magnet

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Spielertrainer Tim Tilger will mit seiner Usinger TSG einen Derbysieg gegen den alten Rivalen FC Neu-Anspach einfahren. © Gerhard Strohmann

Hochtaunus (aro). Wenn am Samstag um 15.30 Uhr in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt-West der Derby-Klassiker zwischen Gastgeber FC Neu-Anspach und der Usinger TSG steigt, treffen die alten Rivalen des Usinger Landes mit völlig unterschiedlichen Vorzeichen aufeinander.

Die Hausherren wollen als Tabellenführer mit einem Heimsieg ihre Spitzenposition verteidigen. Die Gäste kommen mit fünf Niederlagen am Stück zum Derby und stehen inzwischen auf einem Abstiegsplatz. Im Gespräch mit dem Usinger-Anzeiger blickten die Trainer Jörg Loutchan (Neu-Anspach) und Tim Tilger (Usingen) auf die unterschiedliche Ausgangslage sowie die Besonderheiten des traditionsreichen Derbys.

Warum läuft es so gut/so schlecht in der bisherigen Saison?

Jörg Loutchan: Es läuft so gut, weil die Mannschaft gut trainiert. Es besteht eine höhere Trainingsbereitschaft als in der vorherigen Saison. Dazu tragen auch die Neuzugänge bei. Das ist ein Schlüssel für den Erfolg. Darüber hinaus gelingt es uns besser, Ausfälle zu kompensieren. Wir waren nicht immer in Bestbesetzung angetreten, aber das war in der bisherigen Saison kein Thema bei uns. Wir gewannen die Spiele, obwohl Leistungsträger wie Maziar Namavizadeh, Lars Günther oder Stephan Damm fehlten. Irgendetwas müssen wir richtig machen.

Tim Tilger: Ein Grund sind sicher unsere vielen Verletzten. Wir haben fünf Spiele hintereinander verloren, aber die letzten beiden Niederlagen waren unglücklich. Unsere Mannschaft ist sehr jung. Da existiert ist in dieser Situation viel Verunsicherung. Wir müssen in dieser Lage noch enger zusammenrücken und versuchen, unter den gegebenen Umständen das Beste herauszuholen.

Was wäre ein gutes Ergebnis?

Loutchan: Derby hin. Derby her. Es zählt nur ein Sieg. Die Mannschaft hatte gerade in den englischen Wochen sehr schwere Spiele bestritten und alle gewonnen. Jetzt muss auch gegen das untere Drittel der Tabelle mit der gleichen Einstellung gesiegt werden. Letzte Woche in Ober-Erlenbach hatten die Jungs gezeigt, dass sie den Gegner ernst nehmen und hatten sich den Umständen angepasst. Das müssen wir am Samstag wieder tun.

Tilger: Viele Spieler kennen Derbyatmosphäre nicht mehr. Es ist aber dennoch wichtig. In so einem Spiel ist alles möglich. Wir wollen gewinnen. Deswegen wäre ein Sieg ein gutes Ergebnis. Sonst müssten wir gar nicht antreten. Drei Punkte wären in unserer Lage sehr wichtig.

Letzte Saison gewann Neu-Anspach beide Spiele. Was muss wieder/ darf nicht passieren?

Loutchan: Es muss das passieren, was seit meinem Amtsantritt im Sommer 2019 beim FC passierte. Damals erlitten wir eine 1:5-Niederlage und seitdem haben sich die Vorzeichen geändert und wir waren erfolgreich. Im Übrigen spielt das Derby keine Rolle mehr. Vor 20 Jahren gab es noch echte Derbys mit viel mehr Zuschauern. Da identifizierten sich die Spieler auch viel stärker mit ihren Vereinen, so dass Derbyatmosphäre aufkam.

Tilger: Jetzt ist eine völlig andere Situation. Das ist mit letzter Saison schwer zu vergleichen. Der FC Neu-Anspach hat in den letzten Jahren eine gute Rolle in der Gruppenliga gespielt. Wir müssen Zweikampfstärke und Gemeinschaft zeigen. Das sind unsere Stärken, die wir zeigen müssen, damit wir das Derby gewinnen.

Welche Rolle spielt die Personallage?

Loutchan: Da gibt es bei uns keine Entschuldigung. Das Team hatte bereits gezeigt, dass es Ausfälle kompensieren kann. Das muss auch im Derby das Ziel sein. Am Samstag wird das nicht ausschlaggebend sein.

Tilger: Die Personallage hat sich nicht verbessert. Im Gegenteil. Wahrscheinlich werden zwei oder drei Ausfälle hinzukommen. Aber wir jammern nicht, sondern können mit der Situation umgehen. Wir werden das Bestmögliche rausholen und dann sehen, was passiert.

Was wünschen Sie sich persönlich?

Loutchan: Da bin ich egoistisch. Die Jungs sollen zielstrebig nach vorne spielen und das Ergebnis so schnell wie möglich in die richtigen Bahnen lenken. Es soll keine Verletzungen geben.

Tilger: Ich wünsche mir, als Derbysieger vom Platz zu gehen. Das hat oberste Priorität. In den letzten zwei Jahren hat das Derby an Bedeutung verloren und viele kennen das nicht mehr, aber nach einem Derbysieg sind die Tage besonders schön. Meine Leute sollen alles geben und die beste Leistung abrufen. Jörg Loutchan macht gute Arbeit und ich schätze ihn sehr, aber am Samstag wünsche ich mir unseren Sieg.

Woran erinnern Sie sich beim Gegner besonders gerne?

Loutchan: In meiner Zeit als Trainer bei Merzhausen, bei Vatanspor und jetzt bei Neu-Anspach hatte ich nur positive Ergebnisse gegen Usingen. Nur 2019 gab es eine 1:5-Niederlage mit dem FC. Zu den vielen, positiven Ergebnissen soll jetzt noch eins hinzukommen.

Tilger: Unser 5:1-Sieg 2019 war ein Traum. Damals hatte ich auch zwei Tore gemacht. Realistisch geht es 2022 nur darum das Spiel zu gewinnen. Wir müssen alles reinwerfen, was zum Derby gehört und wie damals die Zuschauer mitnehmen und begeistern.

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Trainer Jörg Loutchan geht in Neu-Anspacher Diensten ins Derby gegen Usingen. © Gerhard Strohmann

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