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Deutschland oder Ungarn?

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Nach Ungarn jetzt im deutschen Nationalteam: Der Stierstädter Noah Fenyö (Eintracht Frankfurt) muss sich bald für eine Nation entscheiden. © Gerhard Strohmann

Der Stierstädter Noah Fenyö, Kapitän der U16 der Frankfurter Eintracht, muss sich für eine Nationalmannschaft entscheiden

Hochtaunuskreis (jf). Welches Land soll es werden? Deutschland oder Ungarn? Vor dieser Frage steht der 16-jährige Noah Fenyö aus Stierstadt, der zwar schon Länderspiele für die Nachwuchsmannschaft der Magyaren bestritten hat, ab dem morgigen Sonntag jedoch in Frankfurt an einem viertägigen Lehrgang des neuen U17-Kaders des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) teilnimmt.

Danach muss sich der Kapitän von Eintracht Frankfurts U16 für eine der beiden Nationalmannschaften entscheiden. Als gebürtiger Frankfurter und bei der Eintracht mit einem Vertrag bis 30. Juni 2023 ausgestattet, liegt der DFB mit seinem nagelneuen Campus an der Kennedyallee natürlich nahe. Bleibt abzuwarten, welchen Eindruck der Schüler vom Gymnasium Oberursel beim viertägigen Lehrgang hinterlässt.

Eintracht-Kapitän

Bei Eintracht Frankfurt hat Fenyö seit seinem Wechsel aus der Jugend des FV Stierstadt (zum 1. Juli 2016) bereits Spuren hinterlassen. Der defensive Mittelfeldspieler hat sich aufgrund seiner Persönlichkeit und seiner Führungsqualitäten die Kapitänsbinde erarbeitet, ist bereits in der U19 des Bundesligisten zum Einsatz gekommen und wurde nach den dort gezeigten Leistungen in das Aufgebot für die »Youth League« der Saison 2022/23 berufen, in der die A-Jugendmannschaften der Champions-League-Teilnehmer ihren Europameister ermitteln.

Rechtsfuß Noah Fenyö spielt im Verein auf der Sechser-Position und hat in Joshua Kimmich und Leon Goretzka zwei sportliche Vorbilder auf dem Fußballfeld. »Cristiano Ronaldo imponiert mir vor allem mit seiner Einstellung«, hat er ein Faible für den portugiesischen Welt-Star, bei dem ihm vor allem die mentale Stärke beeindruckt. »Mentalität schlägt Qualität« ist auch das Motto des am 30. Januar 2006 geborenen Ausnahmespielers, der einen eng getakteten Alltag hat. Neben Fußball, Schule und Musik gehören auch noch die Freundin und regelmäßige Fitness-Einheiten dazu.

Das Talent zum Kicken hat Fenyö junior zweifelsohne von Papa László geerbt. Der hatte es in seiner aktiven Zeit bis in die 3. Liga Ungarns geschafft, war dann aber doch seiner noch größeren Begabung in Richtung Musik gefolgt. Der 1975 geborene Fenyö senior zählt nämlich zu den weltweit führenden Cellisten seiner Generation, nachdem er unter anderem 2004 in Kronberg den »Internationalen Pablo-Casals-Wettbewerb« gewonnen hat.

Viele Talente

Da Noahs in Karlsruhe geborene Mutter Mirjam Trück-Fenyö ebenfalls Berufs-Musikerin ist (als Violinistin spielte sie im Sinfonieorchester des »hr«), schlummern in Noah neben dem Fußball auch noch weitere Talente. Er hat bereits eine Cello-Ausbildung absolviert und sitzt im Elternhaus in der Taunusstraße in Stierstadt täglich eine Stunde am Klavier.

Der Fußball-Nationalspieler ist übrigens das älteste von fünf Kindern im Hause Fenyö. Leonard spielt bei Rot-Weiss Frankfurt Fußball und Aaron beim EFC Kronberg, während die Zwillinge Sarah und Hannah dem Lieblings-Sports ihrer drei großen Brüder so garnichts abgewinnen können und beim Turnen ihr außerschulisches Betätigungsfeld gefunden haben.

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