DHB beruft Expertenrat
Region (dpa). Der Deutsche Handballbund (DHB) hat die ersten Experten in die neu gegründete Kommission zur Aufarbeitung der Vorwürfe gegen den ehemaligen Bundesliga- und Nachwuchsbundestrainer André Fuhr berufen. Wie der DHB mitteilte, wurden in einer Präsidiumssitzung die Professoren Carmen Borggrefe und Christian Pfeiffer sowie Benny Barth benannt.
»Der grundlegenden Aufarbeitung muss sich der gesamte Handball stellen, aber es geht auch um Lehren für künftiges Handeln«, sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann: »Wir sind verantwortlich für die uns anvertrauten Spielerinnen und Spieler, müssen aber auch klar erkennen, wo wir Hilfe benötigen.« Mit ihrer fristlosen Kündigung bei Borussia Dortmund hatten die Nationalspielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger den Fall Fuhr Mitte September öffentlich gemacht. Mittlerweile haben sich zahlreiche Spielerinnen gemeldet, die nach eigenen Angaben psychisch unter den Trainingsmethoden des ehemaligen Coaches gelitten hatten. Dem DHB war vorgeworfen worden, trotz der in der Szene schon lange kursierenden Vorwürfe nicht oder nur unzureichend gehandelt zu haben.
Borggrefe leitet an der Un i Stuttgart die Abteilung Sportsoziologie und -management, Pfeiffer ist ehemaliger Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen sowie früherer niedersächsischer Justizminister. Barth soll psychologische Kompetenz einbringen. Die Kommission wird durch eine Betroffenenvertretung über Athleten Deutschland und eine Fachberaterin ergänzt.