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DM-Titel mit Hessenrekord verteidigt

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Von: Jens Priedemuth

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Das Team der Startgemeinschaft »Königstein/Groß-Gerau/Kronberg« freut sich über den neuen Hessenrekord: Lasse Schmitt (von links), Louis Buschbeck (beide KLV), Sven Müller (MTV) und Finn Kohlenbach. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). In der Individualsportart Leichtathletik haben Staffeln immer einen besonderen Stellenwert. Bieten sie doch quasi fast die einzige Möglichkeit, etwas als Team zu erreichen. Sonst tritt man immer, auch innerhalb des Vereins, nur gegen- und nicht miteinander an.

Die Jungs der Startgemeinschaft »Königstein/Groß-Gerau/Kronberg« haben da, auch durch einige Rennen in der Hallensaison, schon etwas Routine und reisten über 4x400 Meter der Altersklasse U20 als Titelverteidiger zu den deutschen Langstaffel-Meisterschaften nach Bietigheim-Bissingen an.

Mit dem sicherlich nicht unerheblichen Druck, den DM-Titel von Mainz aus dem Vorjahr verteidigen zu wollen, kam das reine Taunus-Team bestens zurecht. Denn sie haben es wieder getan und lieferten im Stadion »Ellental« einen überragenden Auftritt ab. Langhürden-Spezialist Lasse Schmitt (KLV) hatte den Part des Startläufers, machte von Beginn an mächtig Druck und übergab als Führender an Mittelstreckler Sebastian Buschbeck (ebenfalls KLV). Der Youngster im Team (gehört noch dem Jahrgang 2005 an) zog nach der Kurvenvorgabe am Anfang der Gegengeraden ungefährdet nach innen und hielt die nachfolgenden Team problemlos auf Distanz. Auch Sven Müller (MTV), er steckt momentan im Abi-Stress, ließ nichts anbrennen und übergab den Staffelstab an Schlussläufer Finn Kohlenbach. Der KLVler, der mit seiner Hallensaison gar nicht so zufrieden war, präsentierte sich nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in toller Form. Der Vorsprung auf die Verfolger schien sogar noch anzuwachsen. Am Ende leuchte für die Taunus-Truppe eine Zeit von 3:14,76 Minuten auf der Anzeigetafel auf. Neuer Hessenrekord - quasi im Alleingang von der Spitze weg gelaufen! Die alte Marke hielt seit knapp 14 Jahren der TSV Friedberg-Fauerbach mit 3:17,17 Minuten. Eine Steigerung um satte 2,41 Sekunden - Welten im Langsprint.

Bleiben wir bei den Rekorden. Klar, dass die vier U20er die eigene Kreisrekordmarke aus dem Vorjahr (3:18,37 Minuten) ebenfalls erheblich nach unten drückten. Doch damit nicht genug. Auch den Kreisrekord bei den Männern schnappte sich die vier Jugendlichen. Die alte Bestzeit hatte fast 39 (!) Jahre Bestand, war also ein hochwertiger Dauerbrenner. Ende Mai 1984 hatte die HTG Bad Homburg (Worpitz, Noll, Burkhard, Burmeister) in Wiesbaden handgestoppte 3:14,9 Minuten vorgelegt.

»Eine Medaille war fest eingeplant, Gold von der Papierform her möglich. Doch Staffeln, nicht nur im Sprint, haben so ihre eigenen Gesetze. Gilt es doch, drei Wechsel ohne Panne zu überstehen. Während bei den 4x100 Metern komplett in Bahnen gelaufen wird, gibt es über 4x400 Meter durchaus die Möglichkeit, das Holz zu verlieren. Also sauber durchkommen und dann jubeln lautete die Devise. Das haben die Jungs optimal gemacht«, so Judith Wagemans, die sportliche Leiterin des Königsteiner LV.

Ein weiterer Athlet der Burgstädter war ebenfalls über 4x400 Meter im Einsatz. Okai Charles, er startet im ersten Jahr der Altersklasse U23, hatte den verantwortungsvollen Part des Schlussläufers im Team der Startgemeinschaft »Groß-Gerau/Königstein«. Nach den drei ersten Athleten (Maurice Andrew, Yanik Can Enders und Erik Schmerler - alle TVGG), lag die hessische Truppe auf dem sechsten Platz. Dann legte Okai Charles los. Als es in die letzte Kurve ging, hatte sich der KLVler schon weiter nach vorne gearbeitet und in Position gebracht. Der knapp zwei Meter große Bundeskaderathlet stürmte mit Vollgas in Richtung Zielgerade, sammelte mit einem harten Finish noch Gegner ein und lief die Startgemeinschaft so noch auf den Bronzerang.

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