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Drei mit Medaillen-Chancen

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Von: Jens Priedemuth

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Okai Charles (Königsteiner LV) läuft am Samstag seine erste DM bei den Männern. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Es ist angerichtet. Wenn an diesem Samstag um 12.40 Uhr bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle der erste Startschuss fällt, sind in den folgenden Wettbewerben auch vier Asse aus dem Hochtaunuskreis mit dabei. Dieses Quartett kommt komplett vom Königsteiner LV. Drei aus dieser Truppe haben sogar berechtigte Medaillen-Chancen.

Zuerst muss Sven Wagner über 1500 Meter ran, der noch der Altersklasse U23 angehört. Vor knapp zwei Wochen lieferte der Psychologie-Student bei einem internationalen Meeting in Erfurt als Sieger hervorragende 3:39,11 Minuten ab und setzte sich damit an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste der Männer. Knapp dahinter rangiert mit 3:39,90 Minuten Amos Bartelsmeyer. Der Athlet von Eintracht Frankfurt hat seinen Lebensmittelpunkt in den USA und kommt für die DM über den »großen Teich« geflogen. Vergangenen Samstag sorgte Bartelsmeyer beim einem Meeting in Boston für einen Paukenschlag, als er als Sieger über die Meile (1609 Meter) in 3:50,45 Minuten die deutsche Bestleistung von Jens-Peter Herold aus dem Jahr 1994 um mehr als drei Sekunden verbesserte. Auf dem Papier gehört auch der Hesse Marc Tortell (Athletics Team Karben) mit einer Meldezeit von 3:40,65 Minuten zu dem Top-Trio auf der klassischen Mittelstrecke. Da besonders Meisterschafts-Rennen eher von Taktik geprägt sind und ohne Tempomacher gelaufen werden, ist der Kampf um die Medaillen besonders spannend.

Gleiches trifft auch auf die 800 Meter der Männer zu. Die beendete Marc Reuther (damals Eintracht Frankfurt) im Vorjahr in Leipzig als Dritter. Jetzt trägt Reuther das weinrote KLV-Trikot und würde gerne wieder aufs Treppchen. Eine Aussage über die aktuelle Form des EM-Teilnehmers von München ist nur bedingt möglich, da er bisher nur ein Hallenrennen (1:47,94 min.) absolvierte. Damit hat der KLVler in der Meldeliste nur seinen früheren Team-Kollegen Marvin Heinrich (1:47,65 min.) sowie Marius Probst (TV Wattenscheid/1:47,80 min.) vor sich.

Okai Charles (ebenfalls KLV) kann die 800 Meter vollkommen ohne Druck angehen. Für den hochgewachsenen Youngster (1. Jahr U23) ist es das erste Jahr in der Männer-Hauptklasse. Hier geht es in erster Linie darum, den Vorlauf gut zu überstehen und dabei nach Möglichkeit die eigene Hallenbestzeit von 1:52,80 Minuten weiter nach unten zu drücken. Alle drei Mittelstreckler müssen zuerst am Samstag in ihren Vorläufen ran, ehe dann am Sonntag hoffentlich die Finals warten.

Zu den zehn Athletinnen, die im Weitsprung die DM-Norm von 6,15 Metern knackten, gehört natürlich auch Maryse Luzolo (KLV). Hinzu kommt noch eine Springerin mit B-Norm sowie Siebenkämpferin Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen). In Summe also 13 Starterinnen, die um die acht Plätze im Finale kämpfen. Also heißt es, erst einmal bei den drei Sprüngen im Vorkampf eine gute Weite in den Sand zu zaubern. Ein richtig guter Satz im Vorfeld der DM gelang Luzolo mit starken 6,62 Metern beim Meeting in Karlsruhe. Ganz vorne springt Malaika Mihambo (LG Kurpfalz/bisher 6,83 m) sicherlich in einer anderen Liga. Vor ein paar Tagen schob sich mit Mikaelle Assani (LG Region Karlsruhe) dann noch ein Shooting-Star zwischen die Olympiasiegerin und Maryse Luzolo. Assani (1. Jahr U23) glänzte vergangenen Sonntag bei der DM-Generalprobe in Dortmund mit der neuen persönlichen Bestweite von 6,70 Metern und ist damit eine klare Anwärterin auf Edelmetall.

Leichtathletik-Fans können die 26 Titelentscheidungen live miterleben, gibt es doch an beiden DM-Tagen bei leichtathletik.de und sportschau.de einen Livestream der nationalen Titelkämpfe. Im Fernsehen überträgt die ARD im Rahmen der Sportschau am Sonntag in zwei Zeitfenstern das Geschehen von Dortmund. Geplant ist der erste Block ab etwa 11.20 Uhr und dann nochmals ab ungefähr 14.30 Uhr.

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