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EC Bad Nauheim: Mit der Energie der Fans

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Der siebte Mann! Der EC Bad Nauheim kann sich im Heimspiel der lautstarken Unterstützung der Fans sicher sein. © AGENTUR: CHUC

Finale. Das erste Heimspiel. Der EC Bad Nauheim trifft am Dienstag in Spiel zwei der Playoff-Serie um die Eishockey-Zweitliga-Meisterschaft auf die Ravensburg Towerstars und will die Serie ausgleichen.

Ein 0:1-Rückstand. Nur ein Spiel. Ein Spiel von vielleicht sieben in der Serie. Im Halbfinale gegen Kassel war der EC Bad Nauheim ebenfalls im Auftakt unterlegen. Allerdings: So leicht wird es wohl nicht mehr, in Ravensburg, wo sich die Roten Teufel traditionell schwer tun, zu gewinnen. Die Towerstars waren am Sonntagabend zu schlagen. Bad Nauheim hatte bis zur 45. Minute geführt. Aber: »Wir müssen und wir werden besser spielen; gerade zuhause, mit dem Publikum im Rücken«, ist Harry Lange, der Trainer, überzeugt. Er weiß zugleich: »Auch Ravensburg wird sich steigern.« Beide Mannschaften war der fehlende Spielrhythmus der vergangenen Tage anzumerken.

Zwischen den Spielen: Lange ist verärgert. Nicht über die Niederlage an sich, sondern über deren Zustandekommen. »Bei dem einen oder anderen haben mir Energie und Leidenschaft gefehlt. Das kam mir phasenweise wie ein Spiel im Dezember oder Januar vor. So kann man kein Playoff-Finale bestreiten«, sagt der Coach der Roten Teufel. »In vielen Situationen hat der unbedingte Wille gefehlt.« Exemplarisch nennt der Trainer das vierte Gegentor, als die Hausherren vor Felix Bick gleich dreimal zum Nachsetzen kamen, ohne entscheidend gestört zu werden. »Das darf so nicht passieren.«

Zum Regenerationstraining am Montagnachmittag standen nur zehn Feldspieler mit den beiden Torhütern und dem Trainer-Team auf dem Eis. Alle anderen waren waren im Kraftraum oder beim Physiotherapeuten.

Oben, im VIP-Raum, wurden derweil die Möbel gerückt, um die Location maximal auszunutzen. »Wir sind restlos ausgebucht«, sagt Geschäftsführer Tim Talhoff.

Was wäre, wenn. . . ? Natürlich. Die Final-Einzug, so überraschend er ist, wirft die Fragen auf, wie die Roten Teufel reagiert hätten; für den Fall, dass allein der Sport über den Aufstieg entscheidet, und für den Fall, dass Bad Nauheim, in neuer Arena spielend, noch einmal in einer Endspiel-Serie steht. »Vor zehn Jahren sind wir auch überraschend aufgestiegen und mussten von heute auf morgen 40 Prozent mehr Etat stemmen. Machbar ist alles. Warum sollte das im Zuge der Euphorie in Bad Nauheim nicht auf für die DEL gelingen? Unser Colonel-Knight-Stadion ist momentan aber auch keine solide Grundlage für einen Aufstieg«, sagt Andreas Ortwein, der Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH, in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitung »Eishockey News«. Er ergänzt zudem mit Blick auf den angestrebten Bau einer erstliga-tauglichen Spielstätte: »Wenn du ein DEL-fähiges Stadion hast, sportlich nach oben kannst, dann muss man auch darum kämpfen, das zu schaffen. Ob das dann gelingt - da tut Bad Nauheim gut daran, sich nicht selbst unter Druck zu setzen und das als ultimatives Ziel auszugeben.«

Besuch aus Augsburg: Panther-Stadionsprecher Ingo hat sein »Versprechen« eingelöst, im Colonel-Knight-Stadion vorbeigeschaut, um sich bei der Mannschaft zu bedanken, die »seinem« AEV durch den Sieg gegen Kassel ein weiteres Jahr DEL-Zugehörigkeit ermöglicht hat. Mit einem Plakat ließ sich der Panther-Ehrenamtliche am CKS fotographieren und sammelte die Autogramme der Roten Teufel.

Vor 24 Jahren: Die Roten Teufel standen zuletzt 1998/99 im Zweitliga-Finale. Just in dieser Saison waren Nord- und Süd-Gruppe zusammengeführt worden. In den Serien mit Iserlohn und Düsseldorf hatten sich die Hessen für das Finale mit Essen qualifizieren können. Das letzte Heimspiel - unter dem inzwischen verstorbenen Trainer Miroslav Berek als Nachfolger von Frank Carnevale - bestritten die Wetterauer am 23. April. 1999 Vor 5500 Zuschauern wurde mit einem 3:2-Erfolg das ultimative fünfte Spiel erzwungen.

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