Ein Punkt in Unterzahl

Usingen . Nach einem Last-Minute-Gegentreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit bleibt die Usinger TSG in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt-West seit fünf Spielen ohne Sieg. Am Sonntag musste sich die Mannschaft des Trainerduos Tim Tilger und Pascal Bretschneider im Heimspiel gegen SKV Beienheim mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden begnügen.
Usinger TSG - SKV Beienheim 2:2
Die zerfahrene, hektische Partie ohne nennenswerte fußballerische Elemente wurde wesentlich davon geprägt, dass die Gastgeber fast eine Stunde in Unterzahl agieren mussten, nachdem Oleg Huwa (41.) mit der Roten Karte des Feldes verwiesen worden war. Bis zum Schlusspfiff zeigte Usingen große Moral und hatte sich mindestens das Remis redlich verdient.
Huwa war für Luca Birkenfeld und Perica Zrakic für Leon Hintzmann in die Startelf gerückt. In den ersten 20 Minuten kamen die Hausherren kaum über die eigene Mittellinie. »Wir müssen schneller und einfacher spielen«, forderte Tilger von seinen Mannen, die immer wieder zu schnell den Ball verloren. In der 13. Minute krachte ein Kopfball von Marius Bindewald an das Gebälk des Usinger Tores, Erst nach diesem Wachmacher kamen die Gastgeber besser in die Partie und hatten ihrerseits Pech, als Bretschneider mit einem mustergültigen Distanzschuss nur den Innenpfosten traf (26.).
Die Usinger Führung in der 33. Minute resultierte aus dem ersten schnellen Angriff der Partie über Ivan Vidovic und Joshua Lauth, dessen schönes Zuspiel Adrian Bitiq humorlos im linken unteren Eck versenkte. In der 41. Minute waren die Usinger dann nur noch zu zehnt, weil Huwa Beienheims Spielertrainer Maximilian Esposito umgestoßen hatte, der seinerseits wegen vorangegangener Provokation die Gelbe Karte sah. Trotz der numerischen Überzahl schafften es die Gäste nicht, daraus nennenswertes Kapital zu schlagen. In einer zerfahrenen Partie gingen Torchancen in der Regel Abspiel- oder Abwehrfehler voraus. Jedoch vergab Usingen seine Konter-Gelegenheiten durch Ali Osman (58.) und Vladislav Fomin (85.) kläglich. Auf der Gegenseite traf Steffen Münk zunächst den Innenpfosten (56.), ehe nach einem weiteren Usinger Abwehr-Schnitzer in der 59. Minute der 1:1-Ausgleich fiel. Zrakic hatte das Leder, beim Versuch auf der Torlinie zu klären. ins Netz gedrückt. Ein »Tor des Monats« durch Max Miot-Paschke bescherte der Heimelf in der 69. Minute die 2:1-Führung. Aus 25 Metern zirkelte der Edeltechniker das Leder vom linken Strafraumeck über die Mauer unhaltbar in den Torwinkel.
Mit Mann und Maus versuchte Usingen den Vorsprung bis zum Schlusspfiff zu verteidigen. Sie hätten damit beinahe Erfolg gehabt, wenn nicht der eingewechselte Moritz Umlauf quasi mit dem Abpfiff aus dem Gewühl heraus doch noch ins Netz getroffen hätte.
Nach dem Schlusspfiff zollten Tilger und Bretschneider ihrer Elf unisono großes Lob für tolle Moral, übten aber auch Kritik an der Leistung von Schiedsrichter Mondani: »Der Referee hat mit seinen Entscheidungen mit dazu beigetragen, dass wir zwei Spieler verletzt auswechseln mussten.« Einig waren sich die beiden Spielertrainer, dass trotz des späten Remis eine Leistungssteigerung im eigenen Team zu sehen gewesen sei.
Usinger TSG: Forth; Fomin, Huwa, Vidovic, Tilger, Miot-Paschke (76. R. Sachs), Bretschneider, Lauth (46. F. Pinto/ 57. Gasch/71. Hintzmann), Osman, Bitiq, P. Zrakic (81. L. Birkenfeld).
SKV Beienheim: Schäfer; Eiser, Bodea, Münk, Dogot, Esposito (46. O. Hare), Reichardt (46. Ehrlicher), Muntean (76, Niederhäuser), D. Hare, Bindewald (81. Umlauf), Rienmüller (59. Danowski).
Tore: 1:0 Bitiqi (33.), 1:1 P. Zrakic (59./ET.), 2:1 Miot-Paschke (69.), 2:2 Umlauf (90.+4) - Schiedsrichter: Mondani, (Kiedrich) - Rote Karte: Huwa (41./Usingen) wegen Tätlichkeit - Zuschauer: 100.
