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Ein starker Auftritt

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Sulzbach/Weißkirchen (jf). Das war in jeder Beziehung eine höchst beeindruckende Vorstellung: Im ersten Heim-Wettkampf der Saison 2022 in der 3. Bundesliga Nord haben die Turner des TV Weißkirchen am Samstagabend in Sulzbach gegen den KTV Hohenlohe mit 48:13 gewonnen und damit dem ungeschlagenen Spitzenreiter die erste Niederlage beigebracht.

Damit nicht genug: Nachdem man die beiden bisherigen Duelle gegen das Team aus dem Nordosten von Baden-Württemberg in der 3. Liga zweimal deutlich mit 17:48 und 27:41 verloren hatte, gelang der Taunus-Riege die Revanche diesmal sehr eindrucksvoll. Mit 8:4-Gerätepunkten und einem Mannschafts-Ergebnis von 274,85 Zählern erreichte die Riege aus dem Oberurseler Stadtteil am Wochenende nämlich die höchste Punktezahl sämtlicher acht Drittligisten in der Gruppe Nord!

Entscheidenden Anteil daran hatte Neuzugang Lucas Noblet. Der 21-jährige Franzose, der vom Japaner Takumi Onoshima zum TVW vermittelt worden war, ist mit 20 Punkten an sechs Geräten erneut Top-Scorer der Gastgeber gewesen und steht nach zwei Wettkämpfen mit 33 Punkten hinter Niall Hooton (SG Hösbach/Großostheim/41), Owen Print (TSG Sulzbach/39) und Maxim Sinner (TuS Vinnhorst II/36) in der Einzel-Statistik der besten Turner in der 3. Liga Nord auf Platz vier.

Kurioser Beginn

Der Wettkampf in der Eichwaldhalle in Sulzbach hatte außergewöhnlich kurios begonnen, denn nach den ersten drei Turnern am Boden stand es immer noch 0:0, weil sich bei keinem der drei Duelle ein Kontrahent so klar durchsetzen konnte, dass eine Punktwertung herausgekommen wäre. Erst im vierten Vergleich brachte Micha Joel Schmidt den KTV Hohenlohe gegen Lucas Noblet durch ein 11,90:11,70 mit 1:0 in Führung, nachdem sich der Franzose einen ungeplanten Ausrutscher geleistet hatte und auf dem Hosenboden gelandet war.

Es spricht für die mentale Stärke von Noblet, dass sich dieser von diesem Missgeschick nicht aus der Ruhe bringen ließ, sondern am Pauschenpferd (4), an den Ringen (5), beim Sprung (4), am Barren (3) und am Reck (4) seine Kontrahenten förmlich deklassierte.

Sicherlich auch inspiriert von rund den knapp 150 Zuschauern, die in Sulzbach für eine Rekordkulisse bei den Bundesliga-Heimkämpfen des TVW gesorgt hatten. Die waren nicht nur von den sportlichen Leistungen beeindruckt, sondern auch vom fairen und respektvollen Umgang der Turner beider Riegen miteinander. Gute Leistungen des Gegners sind hüben wie drüben ebenso mit Applaus bedacht worden wie es bei Missgeschicken aufmunternde Anfeuerungsrufe für den Kontrahenten gegeben hat.

Understatement

»Wir haben einen guten Wettkampf geturnt und der Konkurrenz bewiesen, dass man mit dem TVW in diesem Jahr keinen leichten Gegner vor sich hat«, übte sich Mannschaftsführer Julian Peters nach dem Kantersieg in Understatement. Den nächsten Wettkampf bestreiten die Weißkirchener am Samstag um 15 Uhr beim TuS Leopoldshöhe und für den Aufsteiger aus dem Landkreis Lippe ist es sicherlich keine gute Nachricht, dass beim TVW mit dem 19-jährigen Engländer Finlay Morgan ein weiterer starken Neuzugang sein Debüt gibt.

TV Weißkirchen - KTV Hohenlohe 48:13 (8:4 Gerätepunkte)

Boden 0:1: M. Urban - Albrecht 0:0, Peters - S. Bortt 0:0, F. Urban - Philippiak 0:0, Noblet - Schmidt 0:1.

Pauschenpferd 12:0 Georg - J. Bortt 4:0, Noblet - Hofmann 4:0, Brenner - Pfleger 2:0, Peters - Fraisl 2:0.

Ringe 12:0: Brenner - Philippiak 4:0, Georg - Fraisl 3:0, März - Hofmann 0:0, Noblet - S. Bortt 6:0.

Sprung 5:6: F. Urban - F. Bortt 1:0, Brenner - Schmidt 0:3, Noblet - S. Bortt 4:0, M. Urban - Albrecht 0:3.

Barren 11:1: Peters - Philippiak 5:0, Georg - Fraisl 3:0, Noblet - S. Bortt 3:0, Brenner - J. Bortt 0:1.

Reck 8:5: M. Urban - S. Bortt 0:4, Noblet - Schmidt 4:0, Georg - Müller 4:0, Peters - Jauck 0:1.

Weiter: TG Pfalz - TuS Vinnhorst II 17:63, SG Heidelberg/Kirchheim - SG Hösbach/Großostheim 4:74, TSG Sulzbach - TuS Leopoldshöhe 79:13.

Tabelle: 1. Vinnhorst II 4:0 Punkte/20:4 Gerätepunkte, 2. Hösbach/Großostheim 4:0/18:6, 3. Hohenlohe 4:2/19.17, 4. Sulzbach 2:2/18:6, 5. Weißkirchen 2:2/10:14, 6. Heidelberg/Kirchheim 2:2/8:16, 7. Pfalz 0:4/5:10, 8. Leopoldshöhe 0:6/10:26.

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