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Entscheidung 44 Sekunden vor Schluss

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Quarterback Danny Farley (rechts) führt die Bad Homburg Sentinels im Hessen-Derby gegen die Gießen Golden Dragons zu einem spektakulären 28:26-Sieg. © Gerhard Strohmann

Bad Homburg (jf). Das war nichts für schwache Nerven: Erst 44 Sekunden vor dem Ende der Partie ist den Bad Homburg Sentinels am Samstagabend gegen die Gießen Golden Dragons der entscheidende Touchdown zum 28:25-Erfolg (7:6, 0:12, 7:7, 14:0) im Hessen-Derby der 2. Football-Bundesliga Süd (GFL 2) gelungen.

»Das war ein Spiegelbild des Hinspiels in Wieseck«, atmete Sentinels-Headcoach Maximilian Schwarz erst einmal ganz tief durch, nachdem der dritte Saisonerfolg in trockenen Tüchern war. »Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen, denn Gießen hätte den Sieg genauso verdient gehabt«, gab sich der Präsident des Bad Homburger Football-Clubs als fairer Sportsmann.

Der Aufsteiger aus der mittelhessischen Universitätsstadt war in Führung gegangen, aber Johannes Hagen sorgte anschließend zusammen mit dem erfolgreichen Kick von Nico Chesi für eine 7:6-Führung. Zur Pause allerdings lagen die mit einem stimmgewaltigen Anhang angereisten »Drachen« mit 18:7 vorn.

Auch in der zweiten Hälfte ließ Gießen den Hausherren mit aggressivem Defensiv-Spiel kaum Luft zum Atmen und lange Zeit fand auch Sentinels-Quarterback Danny Farley kein probates Mittel gegen das Bollwerk der Golden Dragons. Dem 14:18 durch einen Lauf von Rashad Greene in der 14. Minute folgte nur wenig später ein weiterer Touchdown von Gießen zum 14:25.

Im letzten Quarter trat der 31-jährige US-Amerikaner Danny Farley dann ein weiteres Mal den Beweis an, dass er in der GFL 2 ein Unterschiedsspieler ist. Zunächst warf der Quarterback einen 40-Yard-Touchdown-Pass auf Daniel Claar, der das 20:25 bedeutete. Der Versuch einer Zwei-Punkte-Conversion klappte nicht und dadurch mussten die Fans der Sentinels bis in die Schlussphase mächtig zittern, ehe sich das Blatt zum Guten wendete.

Bei 1:26 Minuten Restzeit auf der Uhr jubelten die Anhänger der Hausherren nach einem langen Pass von Farley auf Hagen bereits über das 26:25, aber die Schiedsrichter hatten auf Bad Homburger Seite ein Offensiv-Foul gesehen und erkannten den Touchdown nicht an. Eine exakte Kopie dieses Spielzugs (Pass von Farley auf Johannes Hagen) brachte dann aber doch den erhofften vierten Touchdown zum wirklichen 26:25 - und die digitale Uhr zeigte noch 44 Sekunden an. Für weitere Beruhigung sorgte die Zwei-Punkte-Conversion von Elia Böhmann zum 28:25, aber erst nach dem Ende der Partie entlud sich die aufgestaute Spannung im Sportzentrum Nordwest zu einem kollektiven Jubel.

Damit endete ein Football-Heimspieltag mit einem Happy End, der von Pleiten, Pech und Pannen geprägt war. Da die Schiedsrichter zum vorhergehenden U19-Bundesligaspiel der Sentinels gegen die Saarland Hurricans (40:6) verspätet eingetroffen waren, verzögerte sich der Kickoff des Zweitliga-Derbys um mehr als eine Stunde.

Viele Zuschauer wollten so lange nicht warten und deshalb erlebten nur rund 250 Fans das Hessen-Derby in der 2. Football-Bundesliga.

»Da hat der Verband einen Fehler gemacht, denn das U19-Spiel hatte ich bereits im Januar auf 13 Uhr vorverlegt«, ärgerte sich Sandra Laumann, die 2. Vorsitzende der Sentinel, über das verspätete Eintreffen der Unparteiischen.

»Jetzt wollen wir auch noch am Samstag bei den Stuttgart Scorpions gewinnen und dann mit einer Bilanz von vier Siegen und einer Niederlage in die nachfolgende dreiwöchige Spielpause gehen«, ist Maximilian Schwarz mit der aktuellen Saisonbilanz sehr zufrieden.

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