Erst Rekord, dann Riss

Olympia-Teilnehmerin Vanessa Grimm erleidet eine schwere Knieverletzung. Das ist das Aus für WM und EM für die Siebenkämpferin vom Königsteinewr LV.
Hochtaunuskreis (kie). Das war’s! Bitteres Saison-Aus für Vanessa Grimm. Die Siebenkämpferin vom Königsteiner LV zog sich am Wochenende bei einem Testwettkampf einen Teilriss des Kreuzbandes zu.
Aus für WM und EM
Das Unglück passierte am Sonntag bei den hessischen Jugend-Meisterschaften in Gelnhausen, wo die Olympia-Teilnehmerin von Tokio außer Konkurrenz startete. Grimm war dort im Speerwerfen aktiv und stellte dort im zweiten Durchgang mit starken 46,03 Metern einen neuen Kreisrekord auf. Danach spürte sie ein »Ziehen« im Knie und brach den Wettkampf ab. Eine genaue Untersuchung bei DLV-Mannschaftsarzt Dr. Michael Joneleit brachte dann die niederschmetternde Diagnose Kreuzbandteilriss.
»Natürlich ist das ganz bitter so kurz vor der WM und der Heim-EM. Bislang bin ich von jeglichen Verletzungen verschont geblieben und hatte natürlich gehofft, dass das so bleibt. Aber es ist wie es ist, jetzt stehen halt Therapie und Reha an, wir müssen nach vorne schauen«, so die 25-Jährige.
Für die Europameisterschaften in München (15. bis 21. August) hatte Grimm das Ticket bereits in der Tasche. Auch der Start bei den Weltmeisterschaften in Eugene (USA/ab 15. Juli) war so gut wie sicher. Im aktuellen Ranking des internationalen Leichtathletik-Verbandes »World Athletics« belegt Grimm den 19. Platz und hatte damit beste Chancen, einen der maximal 24 Startplätze für die Weltmeisterschaften im Bundesstaat Oregon zu ergattern. Nachdem die Bundeskader-Athletin den ersten Qualifikations-Wettkampf des DLV beim Stadtwerke-Meeting in Ratingen kurzfristig absagen musste, startete sie dann Ende Mai beim Hypo-Meeting in Götzis voll durch und stellte mit starken 6323 Punkten am Vorarlberg eine neue Bestmarke auf. Damit ist die 25-Jährige KLVlerin in diesem Jahr die bislang beste deutsche Mehrkämpferin.
»Dienstag wären wir geflogen«
»Vanessa war richtig stark drauf, sehr konstant und auf hohem Niveau. Am Freitag hätten wir in Neuwied einen finalen Test durchgeführt. Am Dienstag wäre für uns dann der Flieger in Richtung USA gegangen. In Santa Barbara hätte dann in einem DLV-Camp die finale WM-Vorbereitung stattgefunden«, berichtet Grimms langjähriger Trainer Philipp Schlesinger.